Trikick: Fußball mit 3 Teams gleichzeitig

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    Hatte mir vor einigen Monaten mal überlegt ob es nicht interessant sein könnte ein Fußballspiel für 3 Teams gleichzeitig zu entwickeln.
    Und nun bin ich interessanterweise auf ein paar Blogbeiträge gestoßen die sich auch mit genau dieser Idee beschäftigen.


    Und zu guter letzt fand ich heraus dass das teilweise sogar schon gespielt wird - und zwar u.a. unter dem Namen "Trikick"


    tri.jpg


    trikick.jpg


    FIFA+reformiert+Fussball+-WM.jpg

  • auch wo gefunden:


    "Trikick: Fußball-Trend, Kunst-Spiel oder Zukunfts-Sport?


    Der Künstler Sandro Porcu will den Fußball revolutionieren
    und brachte den Ball am 19. Juni 2010 zum ersten Mal zwischen 3 Toren zum Rollen.
    Nicht 2 x 11 (22) Spieler, sondern 3 x 7-8 (21-24) Spieler auf einem Rasen.


    Jedenfalls spielten zu besagtem Datum in Kirschau drei Mannschaften, auf drei Feldern in drei Tore Fußball. Über den Kunst-Aspekt von Trikick lässt sich zwar streiten, aber eine coole Idee um den Fußball-Sport zukünftig abwechslungsreicher zu gestalten ist das alle Male und vielleicht entstehen ja dann auch richtige Fan-Ecken, statt den bisherigen Fan-Kurven, wer weiß, wer weiß.


    Das Einweihungs-Turnier wurde zwischen 3 Mannschaften aus Deutschland, Polen und Tschechien beim grenzArt Festival ausgetragen und nun soll weitere 3 Jahre bei diversen Turnieren getestet werden, ob sich Trikick neben dem herkömmlichen Fußball etablieren kann. "

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    bisherige Regeln:: laut trikick.net :


    "Trikick muss sich entwickeln, gespielt hat es ja noch kaum einer. Drei Tore, drei Teams, drei Felder.
    Nun stehen neue Regeln fest, eine alte Version gibt es ganz unten.


    Spieleranzahl in Kirschau:


    6 Spieler pro Mannschaft plus Torwart, 5 Wechselspieler welche ständig hinter dem eigenen Tor mit den Feldspielern wechseln können, wie beim Eishokey ohne Anzeigen, Linienrichter müssen darauf achten das die Wechsel ordentlich ablaufen.


    Schiedsrichter:
    Es sollte einen Hauptschiedsrichter und 3 Linienrichter geben.


    Abseitsregel und Eckbälle:
    Sollen für das Trikick entfallen. Wenn der Ball über die Torauslinie geht, beginnt das Spiel immer mit einem Abwurf des Tormanns. Egal wer den Ball ins Aus gespielt hat.


    Elfmeter:
    Sollen erhalten bleiben. Foult jedoch ein Spieler der angreifenden Mannschaft einen Spieler der zweiten angreifenden Mannschaft im 16 Meter Raum der der verteidigenden Mannschaft, so wird das nur mit einem Freistoß für den gefoulten geahndet.


    Einwürfe:
    Statt Einwürfe soll ein eindribbeln erfolgen. Da bei 3 Mannschaften immer 2 Mannschften das Recht hätten das Eindribbeln durchzuführen, soll immer die Mannschaft eindribbeln in deren Feld der Ball ins Aus geht.


    Spielzeit:
    3 x 30 min oder induviduell festgelegt. Nach jedem Drittel rücken die Mannschaften im Uhrzeigersinn in das nächste Feld weiter.


    Anstoß und Feldverteilung:
    Spielfelder werden mit Feld 1, 2 und 3 benannt. Die Feldverteilung wird vor dem Spiel durch Los geregelt.
    Genauso wird über den Anstoß entschieden. Bei den nächsten Dritteln hat immer die nächste Mannschaft Anstoß welche der
    vorher anstoßenden Mannschaft in das Feld folgt.
    Diesen Ablauf soll der Hauptschiedsrichter überwachen.


    Spielablauf:
    Fouls und Unsportlichkeiten sollen genau wie beim Fußball mit Freistoß für den gefoulten geahndet werden.
    Es gelten die gleichen Maßstäbe für gelbe und rote Karten.
    Die Spieler dürfen die Seitenlinien nicht zum erreichen des nächsten Feldes überlaufen.
    Die Bälle können als Flugbälle über die Seitenauslinie ins nächste Feldgespielt. Diese müssen aber direkt gespielt werden und dürfen nicht vorher im Aus aufgekommen sein. Wenn diese Bälle das Spielfeld nicht als direkter Flugball erreichen zählen Sie als aus. Rollende Bälle die über die Seitenlinie gehen zählen immer als Ausball.
    Ein Torerfolg ist immer nur aus dem Spielfeld heraus möglich. Torerfolg über die Seitenlinie ohne Zwischenberührung (Flugbälle) ist nicht möglich.


    Zählweise:
    Der Torerfolg wird immer mit einem Punkt für die erfolgreiche Mannschaft gewertet.
    Die andern beiden Mannschaften werden mit einem Minuspunkt bestraft.

  • http://faz-community.faz.net/b…it-drei-mannschaften.aspx:


    "Schluß mit dem reinen Konflikt! Fußball mit drei Mannschaften!"


    15. Juni 2011


    Fußball soll ja völkerbverbindend sein. Nun erweist es sich aber, dass Fußball auch völkertrennend ist. Schließlich geht es ja um "Die einen gegen die anderen", was auf beiden Seiten die Einigkeit besonders dadurch stärkt, dass es die Einigkeit gegen die Anderen ist. Zwar teilen die Konfliktparteien eine Menge, ähneln sich gewissermaßen im Konflikt mehr als sie sich sonst ähneln, doch den Ball und den Sieg teilen sie eben nicht, höchstens - zur beiderseitigen Unzufriedenheit meistens - die Punkte. Man kann das alles schön bei Georg Simmel, in seiner Soziologie des Streits nachlesen: http://socio.ch/sim/soziologie/soz_4.htm


    Simmel hat allerdings noch ein anderes Kapitel geschrieben, das für den Fußball einschlägig ist, das über die "quantitative Bestimmtheit der Gruppe". Darin geht es um die Frage, was es für soziale Zusammenhänge ausmacht, wie groß die Gruppen sind, die sich an ihnen beteiligen (http://socio.ch/sim/soziologie/soz_2.htm). Dass es beispielsweise heißt "Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte", verweist auf eine solche Abhängigkeit des sozialen Handelns von Gruppengrößen.


    Der ganze Ärger beim Fußball ensteht nun daraus, dass es zwei Mannschaften sind, die sich dort begegnen. Und hier kommen wir auf einen älteren Hinweis zurück, den wir einmal in den "Berliner Seiten" der F.A.Z. gegeben haben, vor elf Jahren. Denn es gibt noch ein zweites Problem im Fußball: Die Mannschaften müssen zu viele Spiele um alle möglichen Pokale, Schüsseln, Schalen absolvieren. Und es wird immer deutlicher, dass die Sieger ihre Siege nicht mehr selber siegen. Je knapper und zugleich viel betriebsamer es zugeht, desto mehr Verflechtung besteht zwischen den Ereignissen. Damals, in der Saison 1999/2000 war der Anlaß dieser:


    "Der FC Bayern München - geben wir es immerhin zu - hat die deutsche Fußballmeisterschaft gewonnen. Aber nur scheinbar im heimischen Olympiastadion. Denn die SpVgg. Unterhaching hat, nur wenige Kilometer entfernt, die deutsche Meisterschaft entschieden. Werder Bremen hat diese Entscheidung kräftig nicht verhindert. Und Bayer 04 Leverkusen hat bei alledem unkräftig zugeschaut. Derselbe Tatbestand ließ sich am Wochenende noch ein zweites Mal beobachten. Hertha BSC hat sich für den UEFA-Cup qualifiziert, Borussia Dortmund hat das selbst mit einem Sieg über die Berliner nicht verhindern können, denn tatsächlich hat Arminia Bielefeld darüber entschieden. Und der VfB Stuttgart hat bei alledem mitgeschlafen."


    Auf dem Platz, war damals unser Schluß, ist also nicht auf dem Platz. Diese lästige Vielfelderwirtschaft, diese Interdependenz von Siegen und Niederlagen auszuschalten, schien uns, machte schon immer den großen Reiz des Pokals gegenüber der Meisterschaft aus. Dass er, wie stets vermerkt, "seine eigenen Gesetze" hat, heißt vor allem, dass die Resultate seiner Spiele nicht von Dritten bestimmt werden. Zu viele Spiele, zu indirekte Entscheidungen - lässt sich daran etwas ändern? Es kommen uns hier, wie so oft, Wissenschaft und Kunst zu Hilfe. Zunächst die Kunst: Es war offenbar der dänische Maler Asger Jorn, Mitglied der Künstlergruppe COBRA, der sich vor Jahren das Fußballspiel für drei Mannschaften ausdachte. Wie auf unserer Skizze zu sehen, streiten dabei drei Mannschaften auf einem hexagonalen Feld mit drei Torgehäusen um nach wie vor einen einzigen Ball.


    Und das war die Simmel-Analyse des Jorn-Spiels: Das Spiel mit drei Mannschaften mischt Konflikt und Kooperation. Es verlegt auf einen einzigen Platz, was sich in der Schlussphase der Bundesliga auf verschiedenen zuträgt: die Wechselwirkung der Ergebnisse. Jeder Angriff und jede Verteidigung muss hier zwischen Spielern mit uneinheitlicher Interessenlage abgestimmt werden. In bestimmten Zonen des sechseckigen Spielfeldes ist es für die Beteiligten dann überhaupt ganz unklar, ob sie sich nun im Angriff oder in der Verteidigung befinden. Sie müssen sich gewissermaßen gleichzeitig in zwei Richtungen bewegen. Das eröffnet neue Möglichkeiten der Täuschung im Fußball. Ganze Mannschaften können nun Haken schlagen, es kommt zu kollektivem Dribbeln. Anders aber als in den bekannten Brett- und Kartenspielen mit drei Parteien bleibt auf dem Platz für die Abstimmung solcher Finten nur wenig Zeit, weil das Spiel ja niemals anhält. Außerdem sorgt die Vielzahl an Spielern in jedem Team für das zusätzliche Problem, wie sicherzustellen ist, dass möglichst viele Mitglieder einer Mannschaft zum selben Zeitpunkt dieselbe Koalition im Blick haben.


    Und jetzt zurück in die Gegenwart: Der Fußball mit drei Mannschaften hat sich nämlich inzwischen ganz gut etabliert. Vor allem im Dreiländereck Polen/Tschechien/Deutschland ist die Idee als wahrhaft völkerverbindende Art des Spiels aufgenommen worden: http://www.trikick.net. Und sei deshalb auch anderen Regionen (Niederlande/Belgien/Deutschland; Schweiz/Österreich/Deutschland; Schweiz/Frankreich/Deutschland) empfohlen. Nur mit England hat niemand ein Dreiländereck, schade eigentlich.


    Veröffentlicht 15. Juni 2011, 07:27 von Jürgen Kaube

  • ein als Satire gedachter Blogbeitrag in der Schweiz:


    09.07.2010
    Löw und Hitzfeld wollen neue Spielmodi


    fussballspiele sind ja eigentlich unglaublich langweilig und ineffizient. da kämpfen 22 spieler mit nur einem ball über mehr als 90 minuten und erzielen meist nicht einmal ein tor. trotzdem heisst es in den medien bei typischen 0:0 spielen, es ein ein spannendes spiel gewesen. da man die tore nicht vergrössern und die zahl der erlaubten auswechsel-spieler nicht erhöhen will, ist eine steigerung des interesses nicht zu erreichen.


    jogi löw (nati-trainer deutschland) hat nun zusammen mit ottmar hitzfeld (nati-trainer schweiz) konkrete vorschläge eingereicht, wie man die spiele attraktivieren könnte. eine wegweisende idee könnten die trio-spiele sein. drei mannschaften kämpfen in den vorrunden gleichzeitig gegeneinander. nur der sieger kommt weiter, was die soziale komponente (schwächere mannschaften halten zusammen) fördert."



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