Historie: Warum konnte der Club so tief fallen?

  • Da im Trikot-Sponoring Thread darüber diskutiert wurde, weshalb der Club so ein schleches Image hat, hab ich hier mal einen neuen Thread aufgemacht


    Zitat von soerenrudi

    Wo hast du denn die zwei Zitate her? Gibts da nen Link für?


    http://bit.ly/Pe3wzp Abschnitt Von der Bundesligagründung bis zum ersten Abstieg
    http://bit.ly/MO16KH Jürgen Rynio

  • Bitte schön, denke etwas Geschichtsunterricht schadet nicht.


    Überlegt einfach mal, daß wir uns heute noch 43 Jahre später.. gerade einmal auf + - 0 erholt haben von unseren Schulden

    Sing: "Mein Stadion hat acht Ecken, acht Ecken hat mein Heim und hätt es nicht acht Ecken, so währ ich nicht daheim!"


    Cu Evo3de


    http://www.twitter.com/evo3de - Tweets von Block 10

  • Während es mit der Bundesliga und den dortigen Vereinen finanziell und sportlich aufwärts ging, handelte der Club völlig antizyklisch.


    Im Grunde ist es trotzdem irgendwie ein Wunder wieder da zu sein bei + - 0. Da gibt es ehemalige etablierte Bundesligavereine die längst in die Tiefen der Regionalligen verschwunden sind.

  • Gerade dieser Fakt, das wir 43 Jahre nach dem Supergau es nicht geschafft haben uns schon vollständig zu konsolidieren macht mich zum einen sehr nachdenklich, zum anderen aber auch etwas stolz wenn man bedenkt wie viele Traditionsvereine die den Sprung zum Profifussball auch verpennt haben schon lange nur noch in den unteren Ligen rumdümpeln.


    Gerade wenn man die Vergangenheit vom Club beleuchtet sollte man bei aller berechtigten und unberechtigten Kritki an der sportliche und wirtschaftlichen Führung endlich auch mal anerkennen, das wir uns unter einem Martin Bader von einer Lachnummer in einen relativ soliden Verein verwandelt haben.
    Das einige nicht begreifen wollen das die Mißwirtschaft von über 30 Jahren nicht in zwei oder drei Jahren zu kitten sind ist wirklich schade.

  • Danke, daß euch das gefällt. Ich hab das Thema Vergangenheitsbewältigung schon lange vermisst.. Viele Glubberer wissen gar nicht was alles gelaufen ist und das gehört mal ins Bewusstsein gerückt.


    Die viele sind auch weit nach 68 Geboren, mich eingeschlossen und dem Glubb selber fehlt der Mut zu einer objektiven Bewältigung

    Sing: "Mein Stadion hat acht Ecken, acht Ecken hat mein Heim und hätt es nicht acht Ecken, so währ ich nicht daheim!"


    Cu Evo3de


    http://www.twitter.com/evo3de - Tweets von Block 10

  • Ich habe die Zeit ja bewusst miterlebt und teile die Auffasung von Wenauer nur bedingt......


    Es war nicht dieser Rynio-Fehler im vorletzten Spiel gegen Dortmund ( im Übrigen wurden diese Vorwürfe der Bestechung auch nie verfolgt und konkretisiert ).


    Es war ein Torwartfehler gegen einen Mitkonkurrenten, der uns am Ende nur ein 2:2 brachte und uns nicht wirklich weiterhalf...unglücklich war, in der Tat, daß Rynio nach unserem Abstieg direkt nach Dortmund wechselte.
    Trotzdem bleibt es für mich Legendenbildung, die von den wahren Problemen des Abstiegs ablenken sollten. ( Wir hatten es z.B. auch noch am letzten Spieltag gegen Mitkonkurrent Köln selbst in der Hand, bei einem Sieg nicht abzusteigen. Verloren das letzte Spiel jedoch 0:3 in Köln. )


    Nein, die entscheidenden Ursachen waren der Zerkauf der Meistermannschaft von Merkel.....es wurden, ohne Not, wichtige Leistungsträger wie Starek ( Bayern ), Ferschl und Brungs ( beide Hertha ) verscherbelt. Alles ganz wichtige Leute.....dazu kam noch die schwere Verletzung des Stammtorhüter`s Wabra in der Hinrunde. Eine Verletzung, die seine Karriere beendete. ( Mit Wabra wären wir nie und nimmer abgestiegen )


    Weiterhin gab es vor der Saison ein idiotisches Höhentrainingslager, daß die Mannschaft mehr schlauchte als half.
    Wir verloren z.B. das erste BL gegen einen Aufsteiger ( war es Oberhausen ? ) sang und klanglos 1:4 zu Hause.


    Dazu kam, daß man viel zu lange an Merkel festhielt und ihn erst im Frühjahr entließ und als Krönung noch seinen Assistenten Kröner danach noch 3-4 Wochen " weiterwurschteln " ließ.


    Erst als mit Klötzer, leider zu spät, danach ein wirklich guter neuer Trainer kam, ging es aufwärts......nur war es da schon beinahe 5 nach 12 Uhr.


    Diese Mannschaft hätte nie und nimmer absteigen dürfen und der Abstieg war hausgemacht, da die Verantwortlichen Merkel ( als Alleinherrscher ) lange machen liessen was er wollte und viel zu spät die Reissleine zogen.


    Das der Club mit 29 Punkten ( der besten Punktzahl, die je ein Absteiger erzielte, zumindest damals ) abstieg, passte zu dieser Geschichte.


    Allgemein war der Abstiegskampf hoch dramatisch und fast die gesamte untere Tabellenhälfte hätte am letzten Spieltag noch absteigen können.....das es den Club, ausgerechnet als DM traf, war sehr bitter und vollkommen unnötig.


    Von diesem Schlag erholte sich der Verein nie wieder und gab seine, bis dahin, mitführende Stellung im deutschen Fußball für immer ab.


    Im Übrigen kam diese Abstiegstruppe sogar bis ins Pokalhalbfinale und scheiterte, unglücklich 1:2 bei Bayern, vor dem Einzug ins Finale.


    Ihr seht....die Mannschaft war eigentlich nicht wirklich schlecht.


    Es war ein verrückter, trauriger Abstieg.....der sich in seiner Verrückheit leider noch häufig wiederholen sollte !


    Jedoch....nie wieder stieg eine so starke Clubmannschaft ab !

  • Die Probleme begannen ja schon lange vor dem Meisterschaftsjahr 1968.. der Glubb hatte die Zeichen der Zeit verkannt und verschlafen. 69 war dann der Genickbruch als man versuchte alles mit der Brechstange nachzuholen. Hätte es 69 bereits die eingleisige 2.BL gegeben, wären sie vermutlich schon früher wieder aufgestiegen (Also wieder zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort)

    Sing: "Mein Stadion hat acht Ecken, acht Ecken hat mein Heim und hätt es nicht acht Ecken, so währ ich nicht daheim!"


    Cu Evo3de


    http://www.twitter.com/evo3de - Tweets von Block 10


  • Geschichte wiederholt sich.
    Die Mannschaft wurde nach dem Pokalsieg aus meiner Sicht vernünftig und qualitativ gut verstärkt. Vielleicht hat auch der Mut gefehlt, den nach einem Triumph großen und entscheidenden Schritt zu vollziehen, wie es z.B. Schalke nach dem Uefa Cup Sieg oder Gladbach jetzt gemacht hat. Sicher, gibt es keine Garantien für den Verbleib in der Liga. 2007 haben vielleicht noch andere Faktoren eine Rolle gespielt. Dieser Abstieg war für mich genauso unnötig wie der 1969.

  • Zitat von evo3de

    Die Probleme begannen ja schon lange vor dem Meisterschaftsjahr 1968.. der Glubb hatte die Zeichen der Zeit verkannt und verschlafen. 69 war dann der Genickbruch als man versuchte alles mit der Brechstange nachzuholen. Hätte es 69 bereits die eingleisige 2.BL gegeben, wären sie vermutlich schon früher wieder aufgestiegen (Also wieder zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort)


    Das ist was Wahres dran !


    Nur trotzdem.....der Abstieg war das entscheidende Kriterium.
    Von ihm erholte sich der Club nie wieder.


    Wie ich schrieb, vorher war der Club eine der ersten Adressen im deutschen Fußball, danach war es damit für immer vorbei......und es kam die trostlose 9jährige Zweitligazeit, in der fast alles falsch gemacht wurde, was falsch zu machen war.


    Da gab es nie eine vernünftige langfristige Planung, sondern immer nur hektische, kurzfristige " Konzepte ".
    Mal wurde alles Teuere, was der Markt hergab, gekauft....im nächsten Jahr sollte es wieder die Jugend richten.....auch eine eingleisige 2. BL hätte es nicht gerichtet.


    Dazu war die Vereinsführung viel zu konzeptlos.


    Wir wurden als Verein ein Lehrstück im negativen Sinne.....

  • Schöne Rubrik, danke fürs er- bzw. einstellen!


    Eines sollte man allerdings nicht vergessen: Viele andere ehemals große Vereine würden gerne mit uns tauschen! Man denke an 1860, man denke an Braunschweig, man denke an die Stuutgarter Kickers, man denke an sämtliche (!) Ostvereine! Natürlich ist es übel, dass der Glubb gerade die Jahre verpasst hat, als es mit der Kommerzialisierung losging, ABER wir haben uns dennoch letztlich recht gut entwickelt.


    Außerdem hat uns ja nicht nur die Zweitklassigkeit der 70er zurückgeworfen, sondern v. a. der Größenwahn und die Machenschagten der Herren Voack, Schmelzer und Böbel. Naja und so sehr ich den ARO dafür dankbar bin, dass er uns 94 den Arsch gerettet hat, war er einfach weit davon entfernt, das moderne Fußballgeschäft zu durchschauen. Wir schimpfen darauf, dass unsere Wünsche im Fanshop nicht ernstgenommen werden?! Dem ARO war das ja alles vollends wurst!

  • @ Hamburger
    Sehr gut zusammengefaßt :hoch:
    Außer das 1:4 zu Saisonbeginn 68/69 war gegen Aachen :wink:


    Was man halt immer berücksichtigen muss ist der Umstand, dass sich der Club ein besch... Timing für seinen Niedergang rausgesucht hat.
    In den 70ern und 80ern begann nun mal die Entwicklung, dass mit Fußball richtig Kohle zu machen war. Und ausgerechnet in dem Zeitraum blieb der FCN gleich bei mehreren Zugabfahrten am Bahnsteig stehen. Wenn man nur an den um 1 Tor verpaßten Aufstieg 1974 denkt...
    Nicht vergessen werden darf im Zusammenhang der verloren gegangenen Wettbewerbsfähigkeit aber auch die Tatsache, dass es die Stadt Nürnberg damals im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen nicht für notwendig hielt die WM 1974 in die Stadt zu holen und vor allem auf den zugehörigen weitgehend vom Bund finanzierten Stadionumbau verzichten zu können.
    Erschwerend hinzu kamen die schon erwähnten alles andere als um- und weitsichtigen Vereinsführungen dieser Tage. Das alles war eine fatale Mischung, die den Club gegenüber der Konkurrenz um Jahrzehnte ins Hintertreffen gebracht hat.
    Und in vielerlei Hinsicht wirkt sich das tatsächlich bis heute aus. Wie unsexy der 1.FCN außerhalb der Grenzen des (sorry dafür!) "bayrischen" Teil Frankens inzwischen ist, habe ich ja im "Trikotsponsor"-Thread bereits versucht anhand der Zustände z.B. hier im "baden-württembergischen" Teil Frankens zu erklären. 1968 war der Club dagegen noch so sexy, dass sich z.B. Udo Jürgens wie selbstverständlich als Club-Fan bezeichnete. Der ist dann nach den glorreichen 70ern aber ziemlich schnell Richtung München abgewandert. Ist dann sicher auch nicht schade um den wenn er so schnell die Fahne wechselt, aber ich wollte das einfach nur als kleinen Beleg dafür aufgeführt wissen wie stark und umfassend sich die öffentliche Wahrnehmung unseres Vereins in dieser Zeit Richtung Irrelevanz verändert hat. Von einer der absoluten Top-Adressen des Landes hin zu einer grauen Maus und Fahrstuhlmannschaft.
    Und um jetzt nochmal die Kurve zu heute zu kriegen. In Kenntnis dieser Vorgeschichte und mit diesem Ballast aus der Vergangenheit auf dem Rücken ist es unserer heutigen Führung gar nicht hoch genug anzurechnen, dass sie zwar mühsam, in kleinen Schritten und mit dem einen oder anderen Rückschlag, aber doch auch hartnäckig und stetig den 1.FCN wieder dazu entwickeln möchten was er aus unser aller subjektiven Sicht immer war: eine eigenständige und wichtige, zumindest aber wieder wahrnehmbare Größe im deutschen Fußball!

    Ich bereue diese Liebe nicht!


  • Klasse post :hoch:

  • Dann machen wir mal weiter..


    Die Zeit der Skandale oder die Profilierungssucht einzelner


    Zitat

    Nach dem Ende der langen Zweitklassigkeit erfolgte 1979 gleich wieder der Abstieg aus der Bundesliga und 1980 der sofortige Wiederaufstieg. Aus dem Rekordmeister begann eine Fahrstuhlmannschaft zu werden. In der ersten Ära von Präsident Michael A. Roth, der 1979 auf Lothar Schmechtig folgte, plante dieser die Rückkehr in die Bundesligaspitze. Doch das Konzept mit Altstars wie Rudolf Kargus, Manfred Burgsmüller und Rüdiger Abramczik ging nicht auf. Spieler kamen und gingen, innerhalb von vier Spielzeiten verschliss der Verein zehn Trainer. Lediglich das verlorene DFB-Pokalfinale 1982 brachte Funktionären und Fans eine kurzzeitige Erinnerung an frühere Zeiten. Statt des geplanten internationalen Geschäfts folgte 1983/84 nach einer katastrophalen Saison ohne jeden Auswärtspunkt der erneute Abstieg.


    Präsident Roth warf das Handtuch und wurde durch Gerd Schmelzer abgelöst. Immerhin war der Verein zu diesem Zeitpunkt weitgehend schuldenfrei. Schmelzer verlängerte mit Abstiegstrainer Heinz Höher. Die folgende Zweitligasaison wurde zum Wendepunkt. Als im Oktober 1984 die erfahrenen Spieler wie Udo Horsmann und Rudi Kargus die weitere Zusammenarbeit mit Trainer Höher verweigerten, wurden diese entlassen. Um junge Spieler wie Hans Dorfner, Dieter Eckstein, Roland Grahammer und Stefan Reuter entstand die als Club-Fohlen bekannte Mannschaft, die nicht nur den sofortigen Wiederaufstieg schaffte, sondern in der Saison 1987/88 als Tabellenfünfter sogar die Qualifikation für den UEFA-Pokal. Neben den Aufstiegshelden waren die später hinzugekommenen Spieler wie Joachim Philipkowski und Anders Giske in der Abwehr, Manfred Schwabl im Mittelfeld, Jørn Andersen als Torjäger und schließlich Andreas Köpke im Tor wesentliche Garanten des Erfolgs. Die Jahre von 1985 bis 1988 waren eine der wenigen Phasen in der jüngeren Club-Geschichte, in der Trainer, Präsident und Mannschaft in einem ruhigen Umfeld arbeiten konnten.
    Andreas Köpke 2006


    Parallel zum sportlichen Erfolg begann das Vereinspräsidium um Präsident Schmelzer und Schatzmeister Böbel sein Konzept des „Club 2000“ umzusetzen. Das sah nicht nur die Etablierung der Mannschaft in der Spitzenklasse vor, sondern auch einen Stadionneubau, die Sanierung des Vereinsgeländes und die Zukunftssicherung des Vereins durch die Verpachtung eines Grundstücks auf dem Vereinsgelände an eine Hotelkette. Die Kosten für die Modernisierung von Stadion und Trainingsgelände, eine ungeschickte Transferpolitik und schließlich Steuerhinterziehung und Schiedsrichterbestechung führten den Club bis 1994 zurück in die 2. Bundesliga und kurz vor den finanziellen Ruin. Lediglich die Paraden von Nationaltorhüter Andreas Köpke verhinderten einen frühzeitigeren Absturz. Der siebte Tabellenplatz 1991/92 unter Willi Entenmann blieb nur ein kurzzeitiger Erfolg. Das neue Präsidium um Sven Oberhof, Schmelzers Nachfolger, hatte diesen durch hohe Ablösesummen für die Rückkehrer Dorfner, Eckstein und Zárate teuer erkauft. Nach dieser Saison mussten die Leistungsträger abgegeben werden. Als schließlich der Schuldenstand mit 23 Millionen D-Mark einen neuen Rekord erreicht hatte, war innerhalb kurzer Zeit nicht nur Oberhofs Amtszeit vorüber. Sein Schatzmeister Böbel musste wegen Unterschlagung von Vereinsvermögen und Steuerhinterziehung sogar ins Gefängnis. Der neue Präsident Gerhard Voack trug nicht dazu bei, den Verein zur Ruhe zu bringen. Zwar galt der Kader der Saison 1993/94 dank der Rückkehr Zarates, Golkes und Schwabls sowie der Verpflichtung von Alain Sutter und Luboš Kubík durchaus als konkurrenzfähig. Voack verkaufte aber zunächst Publikumsliebling Eckstein und entließ dann Trainer Entenmann nach einem 2:0-Sieg über Bayern München. Das Saisonfinale mit dem Phantomtor im Spiel beim FC Bayern München brachte den vierten Abstieg. Damit endete die längste ununterbrochene Bundesligazugehörigkeit des 1. FC Nürnberg.


    Auch hier sieht man es wieder, der Glubb wollte immer nur mit der Brechstange nach oben.
    Wie ein Nichtschwimmer, der gleich bei den Olympischen Spielen mitmacht ohne vorher das Schwimmen zu erlernen.


    Unter diesem Kontext kann man wieder mal sagen.. Junge Burschen die über Bader, Woy und co herziehen und lieber den erkauften Erfolg bevorzugen. Sehet in die Vergangenheit, die lehrt uns: "Es haben schon viele Versucht den Erfolg zu erkaufen.. 35 Jahre lang hat es uns nur noch Tiefer in die ScheiXXe geritten und jetzt kommt ihr jungen Spritzer und "FORDERT"?
    :hirn:

    Sing: "Mein Stadion hat acht Ecken, acht Ecken hat mein Heim und hätt es nicht acht Ecken, so währ ich nicht daheim!"


    Cu Evo3de


    http://www.twitter.com/evo3de - Tweets von Block 10

  • Wenn man etwas spitzfindig ist, war ja nicht der Abstieg '69 das Problem, sondern die 9 anschließenden Jahre 2. Liga. Relativ lang wurde auch vom Glanz der alten Zeiten gelebt und viele neue Entwicklungen im deutschen Profifußball verschlafen. Schmelzer und Oberhof wollten das dann mit ihrer Vision "Club 2000" schnellsten nachholen, selbst zum Preis des finanziellen Ruins, wenn's nicht klappt. Die Hertha hat das ja um die Jahrhundertwende ähnlich versucht. Man kann sagen, was man will, aber erst in Roths zweiter Amtszeit kehrte einigermaßen Solidität ein. Ohne sein privates Engagement und (passend zum heutigen Tag) die langfristige Bindung an Sport5 wäre 1994 wohl Schicht gewesen. Daß Roth auch einiges falsch angepackt hat, ist klar. Die traditionelle "Club-Familie" gibt es nach der Auspaltung des Vereins so ja auch nicht mehr, war aber finanziell wohl unausweichlich. Hinzu kamen noch die zahlreichen sportlichen Rückschläge der 80er und 90er.

    "Bevor ich in Fürth Fußball spiele, höre ich auf." - Raphael Schäfer, Kapitän der Pokalsiegermannschaft 2007, im April 2012.

  • Die Aufspaltung war aber ein Schritt in die richtige Richtung und ohne die Konsolidierung, die mit Aro´s 2. Amtszeit eingeleidet wurde gäg es uns heute nicht mehr!

    Sing: "Mein Stadion hat acht Ecken, acht Ecken hat mein Heim und hätt es nicht acht Ecken, so währ ich nicht daheim!"


    Cu Evo3de


    http://www.twitter.com/evo3de - Tweets von Block 10

  • Zitat von evo3de

    Die Aufspaltung war aber ein Schritt in die richtige Richtung und ohne die Konsolidierung, die mit Aro´s 2. Amtszeit eingeleidet wurde gäg es uns heute nicht mehr!


    Genialer Verschreiber! :hoch:

    In einer Boutique
    Verkaufst du mit Studentenfingern

    Arbeiterschuhe  für Privatschulabgänger
    Die  sind da beliebt

  • Es ist verblüffent, wenn man einen Faktor mit einbezieht:


    Die Diskrepanz zwischen Anspruch, Erwartung, Hoffnung und Realität..


    Wir haben immer noch das gleiche Problem, es zieht sich wie ein roter Faden durch die Historie..


    1968 /69

    Zitat

    Die Schuld wird meist bei Max Merkels großem Spielerumbruch ausgemacht, der vor der Saison 1968/69 zehn Spieler, darunter Meisterspieler wie Ferschl, Starek und Torjäger Brungs abgab. Mit den Neuverpflichtungen hatte Merkel den Club für den Europapokal konkurrenzfähig machen wollen.




    1988/89

    Zitat

    Fastabstieg nach erreichen der Quali für den UEFA-Pokal 14. Platz 36:54 26:42 17.458


    1993/94

    Zitat

    Parallel zum sportlichen Erfolg begann das Vereinspräsidium um Präsident Schmelzer und Schatzmeister Böbel sein Konzept des „Club 2000“ umzusetzen. Das sah nicht nur die Etablierung der Mannschaft in der Spitzenklasse vor, sondern auch einen Stadionneubau, die Sanierung des Vereinsgeländes und die Zukunftssicherung des Vereins durch die Verpachtung eines Grundstücks auf dem Vereinsgelände an eine Hotelkette.[6] Die Kosten für die Modernisierung von Stadion und Trainingsgelände, eine ungeschickte Transferpolitik und schließlich Steuerhinterziehung und Schiedsrichterbestechung führten den Club bis 1994 zurück in die 2. Bundesliga und kurz vor den finanziellen Ruin. Lediglich die Paraden von Nationaltorhüter Andreas Köpke verhinderten einen frühzeitigeren Absturz.


    2007/08

    Zitat

    Der DFB-Pokalsieg und die anschließenden guten Spiele im UEFA-Pokal 2007/08, in dem die Runde der letzten 32 erreicht wurde, waren nur ein kurzer Höhenflug. Obwohl bis auf Stammtorhüter Schäfer und Angreifer Schroth der Kern der Pokalsiegermannschaft in Nürnberg blieb und die Mannschaft mit Spielern wie Angelos Charisteas, Zvjezdan Misimović und Peer Kluge verstärkt worden war, lief es in der Saison 2007/08 schon zur Hinrunde nicht. Nach verpatztem Rückrundenstart wurde Trainer Hans Meyer entlassen. Doch auch sein Nachfolger Thomas von Heesen konnte den Abstieg nicht verhindern, der nach dem letzten Spieltag feststand. Neben Verletzungspech war vor allem die mit Abstand schlechteste Chancenverwertung der Liga[8] die Ursache für den siebten Bundesligaabstieg der Vereinsgeschichte.


    Fazit: Es scheint, daß unsere Historie, der Ruhm der Vergangenheit, wie ein Damokles Schwert über dem Verein schwebt. Nein, nicht die Erfolge sind das Problem. Es ist vielmehr immer das, "ja, jetzt geht es aufwärts" was zu einer Euphorie führt, die anscheinend zu leichtsinnigen Entscheidungen führt in denen mit Geld umsich geworfen wird, welches man entweder noch nicht hat oder es noch ganz warm aus der presse kam. Daraus entsteht ein druck, des wir müssen erfolgreich sein. Dies wird durch die Fans, die natürlich frenetisch angesichts des Erfolgs und der getätigten Ausgaben zusätzlich verstärkt.


    Der Glubb kann nur dauerhaft Erfolgreich sein, wenn er
    1. sehr zurückhaltend kalkuliert
    2. minimalistische Ziele und Ansprüche ausgibt
    3. die Euphoriebremse drückt..


    Wie seht ihr das? Bilde ich mir den roten Faden nur ein?

    Sing: "Mein Stadion hat acht Ecken, acht Ecken hat mein Heim und hätt es nicht acht Ecken, so währ ich nicht daheim!"


    Cu Evo3de


    http://www.twitter.com/evo3de - Tweets von Block 10

  • Bei den Punkten eins und zwei Stimme ich voll mir dir über ein. Punkt drei ergibt sich aus den ersten beiden.


    Es ist doch so das wir bisher immer auf die gefallen sind wenn eine "jetzt ists geschafft" Stimmung entstanden ist, zumindest in der jüngeren Vergangenheit. Deswegen ist es wichtig seinen Marktwert realistisch einzuschätzen und danach zu Planen als Luftschlösser zu bauen die dann letztendlich doch wieder in der Katastrophe enden.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!