Videobeweis und VAR

  • die Tätlichkeit hat er ja trotzdem begangen, für eine rote Karte muss ich ja auch nicht unbedingt am Spiel teilnehmen. Wie siehts aus liebe Regelexperten :sherlock:

  • die Tätlichkeit hat er ja trotzdem begangen, für eine rote Karte muss ich ja auch nicht unbedingt am Spiel teilnehmen. Wie siehts aus liebe Regelexperten :sherlock:

    Das ist so, auch auf der Bank oder im Kabinengang ist es möglich, eine rote Karte zu erhalten. Wenn man auf dem Spielberichtsbogen steht. Andere sind nur über die DFB-Gerichtsbarkeit nachträglich belangbar.

    It's a jungle out there.

  • Hm, ich mach es mal noch komplizierter. Der Schiedsrichter beurteilt das Foul nicht als so hart, der Grund für die rote Karte war für ihn weil der Abwehrspieler letzter Mann war. Das wäre dann hinfällig weil ja Abseits vorlag.


    Man kann es drehen wie man will, man wird keine 100 % Gerechtigkeit hinbekommen.

    So wie er ist ist der Videobeweis noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Aber der Ansatz ist, das erkennen hier auch viele an, durchaus richtig.


    Um Pinbot entgegen zu argumentieren, will ich ein Spiel von dem ich nicht weis wann es endet? 45 Minuten Spielzeit und nochmals 5 Nachspielzeit und vielleicht 15 Minuten für die Videogeschichte machen aus 105 - 115 Minuten schnell mal deutlich über 2 Stunden (140 Minuten).

  • Wo aber liegt der Unterschied zu Unterbrechungen wegen Pyro, Platzsturm oder Verletzungen? Die können auch nicht verhindert werden und daher nachgespielt.

    It's a jungle out there.

  • Wo aber liegt der Unterschied zu Unterbrechungen wegen Pyro, Platzsturm oder Verletzungen? Die können auch nicht verhindert werden und daher nachgespielt.

    Pyro und Platzsturm findet aber nicht jede Woche statt. Für die Verletzungsunterbrechungen gibts irgendwas zwischen 2 und 5 Minuten drauf.


    Ich weis es nicht, aber so wie er ist, gefällt mir der Videobeweis einfach nicht. Den Ansatz finde ich OK. Aber die Frage wie er eingesetzt wird ist nicht gelöst.

  • Und mein einziger und größter Kritikpunkt ist, dass jede dritte Entscheidung trotz VB noch falsch ist. Das sind einfach zu viele Entscheidungen, die trotz VB nicht korrigiert werden. Zudem gibt es keine klaren, transparenten Regeln wann der VB angewandt wird und wann nicht.

  • Das stimmt! Mit fünf Einstellungen plus Zeitlupe sollten 90% der Fälle klar zu entscheiden sein. Die 23, da waren viele dabei, die auch von der Menschheit anders gesehen wurden.

    Was haben die Götter da gesehen, und warum?

    It's a jungle out there.

  • Auch mein Ansatz. Die Regeln beim Fußball während des Spiels sind nun nicht wirklich kompliziert. also sollten hier doch klare Ansätze möglich sein. Vieles wird durch Interpretationen und Auslegungen deutlich komplizierter gemacht als es eigentlich ist.

  • Und mein einziger und größter Kritikpunkt ist, dass jede dritte Entscheidung trotz VB noch falsch ist. Das sind einfach zu viele Entscheidungen, die trotz VB nicht korrigiert werden. Zudem gibt es keine klaren, transparenten Regeln wann der VB angewandt wird und wann nicht.

    Aber nochmal: die Vorgabe, die zwischenzeitlich wieder missachtet wurde, war doch so :


    Der VAR greift nur dann ein, wenn im Falle eines Tores, einer Elfmeterentscheidung oder

    einer Tätlichkeit eine klare Fehlentscheidung vorliegt. Es wurde bewusst in Kauf genommen, dass es noch Fehlentscheidungen oder strittige Entscheidungen geben kann.


    Und nochmal zurück zu dem Nordderby am Samstag: es gab zum einen hier keine klare Entscheidung, ob es abseits und zum zweiten, ob es ein Foul des Bremer Angreifers war. Im Sky-Studio wurde heftig debattiert und selbst wenn man die Szenen nun im Nachhinein mit exakt kalibrierten Abseitslinien genau bewerten kann, ist es kein Argument gegen den VB.


    Trotzdem muss das Sytem weiter verbessert werden. Was mich stört ist dass nach dem Signal des VAR sich der Schiri manchmal die strittige Szene nochmal am Monitor anschaut umd manchmal nicht.


    In Italien klappt es mittlerweile wohl sehr gut mit dem VB. Der VAR sitzt dort auch im jeweiligen Stadion und hat somit auch einen besseren Bezug zum Spiel. Bald soll der VB auch auf den Leinwänden zu sehen sein.

    Vielleicht kann man das ja hier auch übernehmen.

  • Da wären wir wieder bei der Frage: Was ist eine klare Fehlentscheidung ? Stichwort "Regelhand" Körperflächenvergrößerung und Handspiel. Aber nicht jeder gibt es.

  • Was zur Entscheidung führt, muss auf der Leinwand angezeigt und angesagt werden. Dieses Versteckspiel ist unwürdig und dumm.

    It's a jungle out there.

  • Da wären wir wieder bei der Frage: Was ist eine klare Fehlentscheidung ? Stichwort "Regelhand" Körperflächenvergrößerung und Handspiel. Aber nicht jeder gibt es.

    Ja stimmt. Die Definition ist schwammig. Ich finde die jetzige Linie, dass vom VAR weniger eingegriffen wird, in jedem Fall besser.

    Besser als es zeitweise der Fall war. Da wurde jede gelbe Karte und andere weniger spielentscheidende Szenen beanstandet.

  • Da wären wir wieder bei der Frage: Was ist eine klare Fehlentscheidung ? Stichwort "Regelhand" Körperflächenvergrößerung und Handspiel. Aber nicht jeder gibt es.

    Weil es wieder durch Auslegungen kompliziert wurde.


    War nicht früher einfach verboten den Ball mit der Hand zu spielen. Also Hand = Freistoß/Elfmeter?


    Dann kommt der Scheiß mit der absichtlichen Vergrößerung der Körperfläche dazu und schon haben wir eine schwer zu beurteilende Situation mit Interpretationsmöglichkeiten.


    Irgendwie war auch mal was mit Abseits. Gleiche Höhe ist Abseits. Dann fing man an zu definieren was gleiche Höhe ist. Man nahm die Füße als Maß, deren Position kann man im Fernsehen ja gut mit Linien bestimmen. Was war das Ende vom Lied, in einer männlichen U - Mannschaft sah ich beim Training zu und der Trainer lies bei Flanken trainieren dass die Spieler den Körper ähnlich wie Mittelstreckler weit vorbeugen und erst kurz vor dem Umfallen loslaufen. So wäre es dann kein Abseits. Dann kommt das Fernsehen bei den Profis dazu und muss ja beweisen dass der ansonsten gut pfeifende Schiedsrichter einen Fehler gemacht hat. Also wird die Situation 20 mal aus verschiedenen Blickwinkeln mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten betrachtet.

  • Ich würde den Videobeweis auf ein Mindestmaß zurückstutzen. Also nur auf ganz klare Fehlentscheidungen. Es gibt so viele Entscheidungen im Fußball, die man so oder so auslegen kann. Da sollte der Videoschiri gar nicht eingreifen. Er sollte halt krasse Sachen verhindern, wie das Hannoveraner Handtor oder Möllers Schwalbe oder ungesehene Tätlichkeiten und Abseits.

  • Also ich verstehe nicht, wie man sich für den Videobeweis aussprechen kann.


    Meiner Meinung nach hat das mit Fußball nichts mehr zu tun, wenn man ein Tor schießt und (übertrieben formuliert) 10 Minuten später meldet sich der VSR und sag "Ätsch, kein Tor". Wie beim Beispiel Köln. Viele Situationen sind einfach 50/50 Entscheidungen, da kann man auch nach 10 Kameraeinstellungen nicht ein eindeutiges Urteil fällen. Zudem wird der Schiedsrichter noch zusätzlich verunsichert.

    Fehlentscheidungen gibt es ja immernoch und auch genauso gravierende. Da hab ich lieber in einem Spiel 2 Fehlentscheidungen, die auf Tatsachenentscheidungen des SR beruhen, als eine nach Ansicht des VSR. :wut:

    Sehe ich komplett anders. Vielleicht bin ich da auch etwas zu sehr NFL, aber dort ist es so, dass jeder Touchdown und jede Interception nochmal von den Videoassistenten angeschaut wird. Und wenn man eben im TV nichts sieht, was die Entscheidung auf dem Feld zu 100% widerlegt, dann bleibt die so wie beschlossen. Finde das System ganz gut. Finde auch geil, dass es da einen Schiri gibt, der dann über die Stadionmikros die Entscheidung verkündet. Würde in Fußball auch einiges besser machen, da man im Stadion ja nicht immer weiß, wieso jetzt was entschieden worden ist im Nachhinein.

    Eigentlich wollte ich mich mit dir geistig duellieren - aber wie ich sehe bist du unbewaffnet!

  • In England scheint laut einem Kicker Artikel die Mehrheit für den Videobeweis etwas zu wackeln. Im Pokal soll es ein Spiel mit sieben Videoüberprüfungen in der ersten Hz gegeben haben. Also wenn ich mich richtig erinnere.

  • Solche Extremfälle sollten aber nicht dazu führen, dass man den VB in Gänze ablehnt. Verbesserungen ja. Wie schon mal geschrieben klappt es in Italien besser. Dann sollte man das vielleicht mal adaptieren. Das Wichtigste überhaupt, um die Akzeptanz des VB zu steigern ist dass für mehr Transparenz gesorgt werden muss. Und wenn der VAR sich wirklich nach X Wiederholungen nicht sicher ist, MUSS die Entscheidung beim Hauptschiri liegen.

  • Solche Extremfälle sollten aber nicht dazu führen, dass man den VB in Gänze ablehnt. Verbesserungen ja. Wie schon mal geschrieben klappt es in Italien besser. Dann sollte man das vielleicht mal adaptieren. Das Wichtigste überhaupt, um die Akzeptanz des VB zu steigern ist dass für mehr Transparenz gesorgt werden muss. Und wenn der VAR sich wirklich nach X Wiederholungen nicht sicher ist, MUSS die Entscheidung beim Hauptschiri liegen.

    Aber so ist es doch auch jetzt schon - wenn der VAR sagt "Schau es Dir noch mal an!"

    Und dann noch dies: der SR hat dem VAR ggü eine Sicht mehr. Seine eigene Liveansicht, welche er mit Videobildern abgleichen kann. Daher ist Dein letzter Satz 100% richtig.

    It's a jungle out there.

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