Club Finanzthread

  • Besserwisser und co.

    Danke für die interessante Diskussion, ich habe bisher gerne mitgelesen.


    Edit: Wegen des Seitenumbruchs habe ich das Zitat nachträglich eingefügt, sonst geht evtl. der Kontext verloren.

    Hier sind die Stimmen und die Interessen vielfältiger. Teilhaber einer KG haben sehr offen ein Interesse am Erhalt ihres Invests und am Gewinn. Die werfen einen Sportvorstand nicht während der wichtigsten Phase der Saison (Planungsphase der nächsten Saison) ohne einen Plan B raus. und ich glaube die hätten so ein sinnfreies Geldverbrennen wie unter Palikuca nicht zugelassen.

    Dein o.g. Absatz klingt aber so, als würde die Rechtsform einer Kapitalgesellschaft automatisch vor Fehleinschätzungen und -entscheidungen schützen.

    Ich würde behaupten, dass die ehem. Hertha Investoren, der 1860 Investor und auch ein erfolgreicher Geschäftsmann Kühne bei seinem HSV "sinnfrei Geld verbrannt haben".

    Und das sind nur einige Beispiele, da draußen in der großen weiten Fußballwelt gibt es noch viele mehr. Was sind deine Gedanken dazu?

    :soccer_ball: Forenkicktipp-Gewinner / 1. Bundesliga / Saison 2022_23 :trophy:

  • Deinen letzten Punkt führt Manuel ja bereits an und ich glaube auch Misterfcn und ich stimmen dir da zu. Wir brauchen in jeder Rechtsform gutes Personal. Erst Recht in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft. Nur dann können wir deren Vorteile in der Organisation auch nutzen.


    Wenn wir uns deine Beispiele nehmen müssen wir ja auch feststellen dass genau diese Art der Investoren keiner wirklich wollen kann. Kühne und der Scheich wollen das ganze um mit ein wenig Spielgeld an einem Hobby teilzuhaben.

    Windhorst bei Hertha war mir ein wenig zu windig. Da war viel zu viel Profilierungssucht.


    Das es gut klappen kann sieht man nach meiner Meinung in Gladbach. Das es immer wieder auch Reibungspunkte geben wird sieht man in Stuttgart gerade aktuell.


    Wenn ich ehrlich bin, mir wird für einen Verein in den Profiligen des Fussball mit viel zu viel Geld gearbeitet. Wie will man den kleinen Vereinen noch erklären dass sie sich die Gemeinnützigkeit und auch die Zuschüsse zu Vergütungen für Übungsleiter mit Wirtschaftsunternehmen die eine zweistellige Millionensumme umsetzen teilen müssen?

  • Vorausgesetzt, es gäbe einen guten Investor, würde ich mich diesem Modell nicht verwehren. Allein mir fehlt der Glaube.


    1. Der Club steht gerade im Mittelfeld der 2. Liga. Er ist finanziell angeschlagen, hat sportlich keinerlei Ambitionen kurzfristig oben mitspielen zu können und höchstens mittelfristig Potentiale (die er aber aufgrund des Umfelds etc. immer hat). D. h. das Geld, welches ein Investor mitbrächte, würde sich bei 10% im Rahmen halten. Der VFB bekommt gerade von Porsche 40 Mio. € für 10%. Wir können ja mal spekulieren, was hier ein Investor bereit wäre zu zahlen.
    2. Die Marktlage spricht aktuell ebenfalls dagegen. Wir befinden uns in einer Rezession oder zumindest in einer Phase des wirtschaftlichen Stagnierens. Gestiegene Kosten müssen erst einmal verdient werden.
    3. Wenn ein Unternehmen Geld für Investments übrig hat, dann ist die Erwartungshaltung an einer Rendite heute deutlich höher als in der Nullzinsphase der 10er Jahre. Heute bekommt man fast risikolose 2,5 % über 10-jährige Bundesanleihen.


    Es ist m. M. n. also nur eine Ersatzdiskussion. Ich finde, dass der Club sich seit Bader deutlich professioneller verhält und alle Vorstände bisher nicht völlig daneben waren. Herrn Palikuca hat der AR zu viel Spielgeld gegeben. Der Fehler wurde bei Herrn Hecking nicht wiederholt, daher kommen wir auch kaum voran. Der Einstieg der Nürnberger ist ein Beispiel. Selbst wenn sie ihren Vertrag nicht verlängern werden, ist das Außenbild vom Club heute deutlich positiver und insofern besteht durchaus die Hoffnung, dass wir einen ähnlichen ansehnlichen Sponsor bekommen können. Punkt 2 von oben macht die Sache aktuell natürlich nicht leichter.


    Wir sind uns sicher alle einig, dass wir beim Aufsichtsrat noch Luft nach oben haben. Sowohl bei der Besetzung oder dem fachlichen Beistand (z. B. Beirat). Das sind Strukturen, die wir aber auch als Verein angehen könnten.

  • Angenommen, der FCN gründet eine Fußball-GmbH aus. Alleiniger Gesellschafter wäre zunächst der FCN e.V. Der Gesellschafter bildet und beruft den Aufsichtsrat (gem. Satzung). Der Aufsichtsrat bestellt dann die Geschäftsführer. An den Geschäftsführern würde sich soweit also nichts ändern.



    Der einzige Vorteil einer GmbH im Vergleich zum Verein ist, dass der AR nicht von den Mitgliedern gewählt wird und hier womöglich ein gewisser Abschreckungsmoment vorhanden ist, sich einer Mitgliederversammlung zu stellen. Wenn man sich den AR so ansieht, haben wir aber heute auch schon einige Leute, die aufgrund einer augenscheinlichen Kompetenz und nicht aufgrund von Sympathie gewählt wurden (Prof. Dr. Fifka, Peter Meier, Johannes Bisping, Christian Ehrenberg, Norbert Gunkler).

    Wobei, solange 50+1 gilt der AR mehrheitlich wohl auch von der Mitgliederversammlung gewählt werden würde und nur ein Teil der AR-Mitglieder berufen würden.

  • Danke für die ausgewogene Antwort, da gehe ich größtenteils mit.

    Auch wenn ich derzeit nicht erkennen kann, dass uns die Rechtsform der Kapitalgesellschaft unmittelbare Vorteile bringen würde. Dazu hat clubfan auch einige gute Argumente aufgeführt.


    Zu deinem Beispiel Gladbach noch eine Anmerkung.

    Ich kann die Arbeit dort leider nicht wirklich bewerten, da ich den Verein nicht verfolge. Die richtig erfolgreiche Zeit scheint aber auch vorbei zu sein. Da ist die Frage, ob der Erfolg nicht eher auf Eberl als verantwortlicher Person beruhte und ob ein solcher auch diese Funktion eingenommen hätte, wäre Gladbach noch ein e.V. gewesen.

    Interessant hierbei ist, dass der Mutterverein 100% der GmbH gehört.


    Hierzu eine aktuelle Übersicht, die ich auf der Instagram Seite vom Sportstudio gefunden habe:



    Quelle:

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    :soccer_ball: Forenkicktipp-Gewinner / 1. Bundesliga / Saison 2022_23 :trophy:

  • Ja richtig. Aber hier vermischt du den Besitz der Anteile an der Kapitalgesellschaft mit den Vorteilen. Der Clubfan hat mit vielen seiner Ausführungen Recht. Aber du hast halt jetzt das komplette Risiko beim Verein.


    Nehmen wir den Club. Um den sollte es gehen. Im Besitz des Vereins wäre das komplette Areal Valznerweiherstr. 200. Damit haften wir auch bei Vollausfall eines Darlehens. Zur Zeit wohl, da kein Bauland, unter dem wirklichen Wert.


    Hätten wir eine, ich nenne sie mal Spielbetriebs GmbH, mit einer Einlage von ca. 10 Millionen, dann wäre dies das haftende Kapital und der Rest des Geländes im Falle der Vollkatastrophe sicher in den Händen des Vereins. Wir würden nur ca. 10 Millionen und nicht geschätzte 100 Millionen ins Risiko bringen. Wenn meine grauen Gehirnzellen noch nicht ganz der Altersdemenz unterliegen haben wir allerdings auch die Situation das wir in einer Kapitalgesellschaft mit einem neg. EK in unserem Volumen bereits in die Insolvenz gemusst hätten. Wäre der Nachteil so einer Situation. Oder wir (Verein) hätten Geld nachgeschossen.


    Wie du siehst, immer ein zweischneidiges Schwert.


    Zu denken gibt mir allerdings die Tatsache, mit Mainz und Eintracht sind nur noch 2 Clubs schon längerfristig in der Bundesliga die den Verein als Rechtsform haben. Union könnte drankommen hat aber auch schon die Fernsehgelder an einen Investor veräußert. Darmstadt und Heidenheim sehe ich eher als kurzfristig verbleibend an.


    Wieder eine Frage die ich mir nicht wirklich selbst beantworten kann, warum haben wir Gönner die zwar bereit sind Darlehen zu für sie schlechten Bedingungen zu geben aber nicht bereit sind in der aktuellen Situation eine strategische Partnerschaft (Stadionbau) einzugehen.


  • Mit dem Haftungsthema hast du vollkommen Recht, das wäre in der Tat ein Vorteil, ist aber auch mit schlechteren Konditionen bei Krediten verbunden. Bei deiner Aufzählung hast du Freiburg vergessen.


    Zu deinem letzten Absatz: Wie kommst du darauf, dass "Gönner" hier schlechtere Bedingungen eingehen? Keiner von uns weiß 100% wie solche diskreten Vereinbarungen sind und die gehören auch nicht unbedingt in die Öffentlichkeit, jedoch gehe ich mal stark davon aus, dass der Rangrücktritt im letzten Jahr uns einiges an Zinsen kosten wird, wenn die Besserung erfolgt ist.

    Wer mit uns eine "strategische Stadionpartnerschaft" eingeht ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbar, weder in die eine noch in die andere Richtung. Dazu müssten wir erstmal den Stand erreichen, dass das Stadion überhaupt die politische Zustimmung erhält und man konkreter weiß, was da genau gebaut werden soll. Davon sind wir noch weit entfernt, auch wenn wir schon ein paar kleine Schritte gemacht haben.


  • Für den Fall der Insolvenz wäre eine Fußballbetriebs GmbH die bessere Variante. Wegen so einem Fall sollen wir eine Fußballbetriebs GmbH gründen und dafür auf die Vorteile eines e. V. verzichten? Ich weiß ja nicht.


    Der e. V. hat ja auch keine Verbindlichkeiten in der Höhe des Grundstückswertes. Die Haftung des e. V. ist auf die Höhe der Verbindlichkeit begrenzt. Wenn der e. V. also kein Risiko i. H. v. 100 Mio. € eingeht, ist auch seine Haftung begrenzt.

    Ja mei..des bassd scho so

  • Stimme ich dir zu!

    Nehmen wir mal die absolut unmögliche Situation der Club würde aus Liga 2 absteigen. Mit neg. EK und sehr geringen Fernsehgelder sehe ich gerade schwarz in Sachen Finanzen.


    Aktuell ist das Gelände am Valze wie viel wert? Bauland ist es nicht. Wir nehmen an eine große Bank wäre der Hauptgläubiger und würde die aktuellen Verbindlichkeiten einfordern. Kohle ist keine da, also wird das Clubgelände wohl zu einem sehr günstigen Preis an die Bank veräußert. Wir werden sicher was übrig behalten, die Verluste wären aber immens. Hier hätte jetzt eine Kapitalgesellschaft durchaus Charme.

  • Zinsen kann keiner einschätzen. Das Risiko des Ausfalls ist bei neg. EK und nachrangiger Stelle aber wohl höher. Oder nicht?

  • Da bewegen wir uns aber mittlerweile im Graubereich zwischen "sehr nebensächlich" und "völlig irrelevant". Wer bitte sollte wofür einer quasi vermögenslosen Spielbetriebs-GmbH zig Millionen leihen?

  • In so einem Fall wäre es besser. Wobei ich mir vorstellen könnte, dass dann die Sparkasse Nürnberg und die Stadt Nürnberg eingreifen. Grade letztere dürfte wenig Interesse daran haben, dass das Grundstück an einen „Externen“ fällt.


    Der Hauptgläubiger bekommt übrigens nicht zwingend einfach das Grundstück. Er müsste die Schulden vollstrecken lassen, was eben zu einer Zwangsversteigerung führen kann. Aber nicht muss.

    Ja mei..des bassd scho so

  • Zinsen kann keiner einschätzen. Das Risiko des Ausfalls ist bei neg. EK und nachrangiger Stelle aber wohl höher. Oder nicht?

    klar in der Theorie schon, in der Realität sitzt unser e.V. jedoch mit dem Grundstück am Valznerweiher auf einem riesigen Vermögenswert (niedriger bis mittlerer dreistelliger Millionenbetrag - aber bitte jetzt keine unnötige Diskussion über den genauen Wert ) der in der Bilanz gar nicht vorkommt. Daher ist das Risiko wiederum überschaubar, sofern es nur darum geht sein Geld wieder zu sehen und man viel Zeit absitzen kann.

  • Zinsen kann keiner einschätzen. Das Risiko des Ausfalls ist bei neg. EK und nachrangiger Stelle aber wohl höher. Oder nicht?

    klar in der Theorie schon, in der Realität sitzt unser e.V. jedoch mit dem Grundstück am Valznerweiher auf einem riesigen Vermögenswert (niedriger bis mittlerer dreistelliger Millionenbetrag - aber bitte jetzt keine unnötige Diskussion über den genauen Wert ) der in der Bilanz gar nicht vorkommt. Daher ist das Risiko wiederum überschaubar, sofern es nur darum geht sein Geld wieder zu sehen und man viel Zeit absitzen kann.

    Hier sprichst du natürlich wahres an.


    Allerdings könnte dies auch zu einer erheblichen Belastung bis hin zu einem relativ großen Verlust führen. Das Heben der stillen Reserven führt ja wahrscheinlich zu einer nicht unerheblichen steuerlichen Belastung. Meeske hat uns das schon einmal vor Augen geführt. Somit könnte es wiederum sein, dass wir hier einen deutlich höheren Anteil am Grundstück verkaufen müssten als wir wollen. ich habe keine Ahnung was Baugrund in Nürnberg wert ist, aber die Lage an der Regensburger Straße ist sicher eines der Sahnestücke. Aktuell ist das Grundstück aber kein Bauland und das wurde nach meiner Kenntnis auch nicht in irgendeiner Form beantragt. Somit würden wir für den Quadratmeter wohl nicht mal die Hälfte des wirklichen Wertes bekommen. Ja, alles Spekulation und natürlich nirgendwo gesichert. Aber gerade weil ich meinen Club kenne wäre mir daher wohler der Bereich Profifußball wäre ausgegliedert.


    Sicher muss der Verein eine Einlage bringen. Das wird schwer wenn man selbst neg. EK hat. Deshalb kann ich im Moment auch verstehen, dass man, vielleicht auf Kosten der sportlichen Seite, versucht die finanzielle Situation zu verbessern. Für mich ein Blickwinkel der eine nähere Betrachtung verdient.

    Das Risiko, wenn man aus den "Uzunmillionen" nicht ausreichend in den Kader investiert kann dann allerdings wieder zu einer Verschlechterung der finanziellen Situation und dann wieder zu einer Verschlechterung im sportlichen Bereich führen.

  • Ich bin gespannt wie die geplanten Veränderungen am Valze zur finanziellen Verbesserung führen oder ob die gesamten Einnahmen in dir nötigen Reparaturen, Investitionen gesteckt werden.

  • Ich bin gespannt wie die geplanten Veränderungen am Valze zur finanziellen Verbesserung führen oder ob die gesamten Einnahmen in dir nötigen Reparaturen, Investitionen gesteckt werden.

    Was meinst du mit Veränderungen genau? Ansonsten frohe Ostern!

    "Bevor ich in Fürth Fußball spiele, höre ich auf." - Raphael Schäfer, Kapitän der Pokalsiegermannschaft 2007, im April 2012.

  • Ich bin gespannt wie die geplanten Veränderungen am Valze zur finanziellen Verbesserung führen oder ob die gesamten Einnahmen in dir nötigen Reparaturen, Investitionen gesteckt werden.

    Was meinst du mit Veränderungen genau? Ansonsten frohe Ostern!

    Nach meinen Infos werden 2 Trainingsplätze verkauft, daurch wird Gelf für dringen nötige Reparaturen und Investitionen bzw Bedingungen für die U23 geschaffen. Außerdem werden natürlich die laufenden kosten für Instandhaltung reduziert und evtl etwas für das neue Stadion auf Seite geschafft

  • Bleibt der Club dann quasi am Valze?

    Stand doch auch mal im Raum dass im Zuge des Stadionumbaus das Trainingsgelände zum Stadion verlegt wird?


    Wieviel Kohle machen 2 Trainingsplätze?

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