Club Finanzthread

  • Zuschauerzahlen bei Sky. Für die Werbewirtschaft sind die interessant. Da waren wir auch in den letzten Jahren gut, besser zB als Freiburg. Wo ich die Zahlen gelesen habe, weiß ich allerdings nicht mehr.


    Und deine Art, bei anderen (Köln, Frankfurt) alles in rosiges Licht zu tauchen und bei uns alles schwarz und düster zu sehen, macht die Diskussion nicht einfacher. Die kochen auch nur mit Wasser, und auch die werden ihre "Betriebsunfälle" haben und ob die jetzt Konzepte in der Schublade oder Geld auf der hohen Kante haben, um im Abstiegsfall sorgenfrei weiterzuleben, bezweifle ich sehr stark. Wo bei Köln oder Frankfurt jetzt das dolle Konzept sein soll, seh ich nicht. Die haben doch beide bisher auch keinen Großinvestor, sondern haben sich nur ab und zu ein bißchen weniger blöd angestellt als wir.

  • Ja, und durch dieses "weniger blöd anstellen" wie du es nennst sind sie uns in mehreren Bereichen sehr weit vorraus.


    Um mit denen wieder auf Augenhöhe zu kommen müsste schon einiges passieren und viel Zeit ins Land gehen.


    Wohlgemerkt darf man dieses Augenhöhe nicht immer mit einer kurzfristen Tabellenlage oder dem Abstiegsargument verwässern.

    Vor einem Abstieg oder einem positiven Ausreißer nach oben bist du nie gefreit, das macht den Sport ja auch so intressant.

    Die Frage ist wie du insgesamt darstehst.

  • Zuschauerzahlen bei Sky. Für die Werbewirtschaft sind die interessant. Da waren wir auch in den letzten Jahren gut, besser zB als Freiburg. Wo ich die Zahlen gelesen habe, weiß ich allerdings nicht mehr.

    Was haben wir davon, dass wir laut Sky häufiger eingeschaltet wurden als Freiburg? Wie du siehst hat uns das für Sponsoren auch nicht attraktiver gemacht.


    Und deine Art, bei anderen (Köln, Frankfurt) alles in rosiges Licht zu tauchen und bei uns alles schwarz und düster zu sehen, macht die Diskussion nicht einfacher. Die kochen auch nur mit Wasser, und auch die werden ihre "Betriebsunfälle" haben und ob die jetzt Konzepte in der Schublade oder Geld auf der hohen Kante haben, um im Abstiegsfall sorgenfrei weiterzuleben, bezweifle ich sehr stark. Wo bei Köln oder Frankfurt jetzt das dolle Konzept sein soll, seh ich nicht. Die haben doch beide bisher auch keinen Großinvestor, sondern haben sich nur ab und zu ein bißchen weniger blöd angestellt als wir.

    "Meine Art" ist nur, die Fakten beim Namen zu nennen. Wenn das für dich gleich "andere in rosiges Licht tauchen ist", brauchen wir gar nicht weiter diskutieren. Dann müsste ich dir nämlich die rosa Clubbrille "mir sän dä Glubb" vorwerfen. Wenig zielführend.


    Ja, Köln und Frankfurt kochen auch nur mit Wasser. Aber sich kochen eben. Während wir meist nicht mal die Herdplatte anschalten. Köln hatte in ihrer letzten Zweitligasaison einen höheren Umsatz als wir in der ersten Liga . Irgendwas scheinen sie also in den letzten Jahrzehnten richtig gemacht zu haben, oder nicht?


    Frankfurt hatte im Geschäftsjahr 15/16 einen Jahresumsatz von fast 110 Mio Euro, Köln ungefähr die gleiche Größenordnung.


    Der Club hatte in der letzten Erstligasaison 13/14 einen Jahresumsatz von knapp 65 Mio Euro, die 1. FC Köln GmbH & Co. KGaA knapp 67 Mio Euro. Und das war ihre Zweitligasaion!


    Und genau um deinen letzten Satz geht es doch die ganze Zeit: wir haben uns in den letzten Jahrzehnten nicht nur ein wenig blöd sondern so richtig brunnshummeldumm angestellt. Deshalb stehen wir heute da, wo wir stehen und auch so wie wir da stehen. In der zweiten Liga, ohne wirkliche Zukunftsvision, mit zentnerschweren Altlasten auf dem Rücken, die wir aus eigener Kraft gar nicht oder nur durch noch stärkere Konsolidierung los werden.


    Das hat nicht mit "ins rosa Licht" tauchen zu tun. Das sind einfach die auf dem Tisch liegenden Fakten. Mit denen kann man jetzt arbeiten und diskutieren oder wir brechen wieder mit "wir sind der Club" ab und wir wurschteln die nächsten 20 Jahre weiter, während wir darauf hoffen, dass "die Blase platzt" und wir das ganze halbwegs unbeschadet überstehen.


    => Was will der Club (sein)?

    => Wenn wir das wissen, können Schritte überlegt werden, das (wieder) zu erreichen.



    Was wir nicht sein können, ist der trottelige, liebenswerte Depp bleiben und weiterhin unter den Top 24 mitstinken. Das ist so sicher wie das Seidla vor dem Spiel

    Einmal editiert, zuletzt von docfred ()

  • Jetzt wenn du mir noch sagen könntest, was genau denn Frankfurt und Köln besser gemacht haben und wie uns eine einmalige Zahlung von 25 Mio oder 40 mio dazu verhilft, es ihnen gleich zu tun, dann wäre das ja ein Plan, den man diskutieren könnte.

  • Köln und Frankfurt hat sich zum Beispiel nicht Jahrzehnte lang das gesamte wirtschaftliche Umfeld in ihren Heimatstädten und Regionen zum Feind gemacht. for starters. Das versucht Meeske zwar jetzt auch besser zu machen und aufzuräumen, aber mittlerweile sind fast alle nennenswerten und namenhaften Unternehmen aus dem fränkischen Raum, also jene die noch übrig geblieben sind, in München unterwegs. Und die holst du auch nicht mehr zurück. Die hätte man sich in den 80ern und 90ern warmhalten müssen um sie dann im Zuge der WM-Euphorie an Board zu holen.

    Unser Ansatz war ja eher "Wir sind der Club, uns kann keiner". Traurige Geschichte.


    Eine einmalige Zahlung von 40 Mio könnte, klug investiert, der Grundstein für eine positive sportliche Entwicklung sein. Du kannst mit einer solchen Zahlung nur versuchen eine sich später selbst befeuernde Entwicklung in Gang zu setzen. Sportlich erfolgreicher werden, kritische Masse erhalten und damit dann immer mehr Sponsoren anlocken, was dir noch mehr sportlichen Spielraum gibt, was ... usw.


    Mainz, Freiburg & Co. haben die Grundsteine dafür vor 10, 15, 20 Jahren gelegt und haben das mehr oder minder aus sich selbst heraus geschafft. Der Zug ist bei uns abgefahren, wir müssen jetzt "cheaten".

    Einmal editiert, zuletzt von docfred ()

  • Das is ja der Punkt, der Anteilsverkauf wäre ja erstmal dazu nötig um die ganzen Altlasten zu tilgen und ein Startkapital für das von papahippie und uns gewünschte solide Wirtschaften zu schaffen.


    Wenn ich glaub das ich durch die Ausgliederung plötzlich mit Millionen um mich schmeißen kann und mir sicheren Erfolg erkaufen kann hab ich entweder nicht begriffen um was es geht, oder ich will es nicht begreifen.

  • Das ist aber jetzt äh Milchmädchen. Der Banker, dem du sowas erzählst, wird not amused sein.


    Ich bin auch der Meinung, daß wir einen Investor oder gern auch mehrere brauchen, aber für ein besseres Stadion und in einem Stadionprojekt. denn da liegt die größte Chance, dauerhaft und strukturell die Finanzen zu verbessern. Nur leidet die Stadionfrage sehr darunter, daß unsere ehemaligen Ober-Dilettanten Bader und Woy dieses Thema ziemlich verbrannt haben.

  • Was ist daran Milchmädchen? Und das Geld kriegst du sowieso von keinem Banker sondern von einem, genau genommen, Risikokapitalgeber, der dir eine Geschichte abkauft. Du brauchst eine gute Story, was du mit dem Geld vor hast und wie das dazu führt, dass sich der Unternehmenswert steigert. Nichts anderes. Von Banken sehen wir keinen Pfennig.


    Das Stadion ist auch kein Allheilmittel. Schon gar nicht, wenn du dafür mehrere Geldgeber benötigst, weil du selbst kein Geld mehr geliehen bekommst. Kriegst du Geld von einem Investor für dein Unternehmen, setzt der (vor allem) auf steigende Unternehmenswerte. Ziehst du dir einen Investor für das Stadion an Land, will der den Gewinn aus dem laufenden Betrieb sehen. Denn das Stadion wird mit der Zeit unter Garantie nicht mehr wert. Der Anreiz für einen Investor in ein Stadion ist einzig und allein ein nennenswerter Gewinn aus dem Stadionbetrieb. Und dieser Gewinn ist eigentlich genau das, was du für den FCN haben wollen würdest.


    Davon abgesehen, dass in unserer jetzigen Situation ein Stadion von der aktuellen Größenordnung nur ein weiterer Klotz am Bein wäre, der uns nur herunter zieht. Du müsstest das Stadion also immens verkleinern, was ja scheinbar für einige unvorstellbar ist, oder gehst ein noch höheres Risiko ein, komplett gegen die Wand zu fahren, wenn irgendetwas schief geht.

  • Hast du persönliche oder berufliche Erfahrungen in der wirtschaftlichen Entwicklung des professionalisierten Sports? Ich finde deine Beiträge in diesem Punkt immer sehr blauäugig. Um nicht zusagen konservativ abwartend.


    So kann man eine Diskussion natürlich auch abbrechen.:thumbs_up:



    Du kannst mich gern dahingehend korrigieren, welche Anreize einen Investor in den Profifußball treibt und welche Erwartungshaltung er hat. Meine These: Wertsteigerung der Anteile.

    (Neben der neuen Karte im "Mein Haus, mein Auto, mein Boot, mein Fußballverein"-Kartenspiel)

  • "Du bist ein blauäugiges Milchmädchen" ist selten ein guter Einstieg, wenn man ein Frage beantwortet haben möchte. Das zeigt eigentlich nu, dass du dich nicht mit der These beschäftigen möchtest und einen Nebenkriegsschauplatz aufmachen.


    Oder anders: aus einer bis dahin sachlichen Diskussion wird jetzt wieder eine persönliche Streiterei. Well played. Hilft uns allen weiter.

  • keiner von uns glaubt, dass es alleine reicht einen tollen Investor zu haben. Wir brauchen viel, Glück, sehr gute Ideen und im sportlichen Bereich nochmal das gleiche. Aber egal ob man jetzt am e.V hängt oder nicht, Geld ist der Schmierstoff und da sind wir etwas notleidend.

  • Die neueste Argumentation, wenn man das Thema weiterhin umschiffen und aussitzen möchte, lautet: Das kannst du gar nicht beurteilen, weil du selbst noch keinen Profiverein geführt hast. :nix:

  • Mir hat auch noch niemand gesagt, was an meiner Darstellung und Einschätzung falsch sein soll. Trotzdem werde ich persönlich an- und die Argumente und Vergleiche einfach übergangen :grinning_face:

  • Den Investor, den der doc gern hätte, den gibts halt nicht, weil eine Mehrheitsübernahme nicht möglich ist wegen der 50+1-Regel. Ich kenne in Deutschland nur die Hertha, die einen echten Finanzinvestor an Land gezogen hat, und auch das ist eher eine strategische Partnerschaft als ein reines Finanzinvest.


    Und auch da würde ich gern erst mal wissen, was passiert, wenn sich die Hertha mal durch Abstieg von den vom Investor erhofften internationalen Fleischtöpfen entfernt. Außerdem ist das Engagement von KKR bei den Berlinern auf sieben Jahre angelegt, das ist 2021 so weit. Ob und welche Zinsen oder ähnliches die Hertha zu zahlen hat, hab ich auf die Schnelle nicht gefunden.

  • Was hat Köln besser gemacht ? Sie waren schon immer größer und konnten ihr Stadion am Montagabend ausverkauft melden, was bei uns seit Jahren nur funktioniert hat, wenn die Bayern kamen.

    Was hat Frankfurt besser gemacht? Denen wurde ihr Stadion zur WM 2006 nach IHREN WÜNSCHEN umgebaut, dass sie jetzt höhere Mieten zahlen ist komplett klar.

    Beide waren aber nie unsere Hausnummer.

    Das waren Augsburg, Freiburg, 1860 und Lautern.

    Die einen hatten einen Investor (FCA), die anderen die Nische Jugendarbeit (SCF) und der Rest ist in der Versenkung. Was ich vom Doc etwas vermisse, ist dass Vereine mit fremden Kapital (keine Ausgliederungen, sondern sowas wie Leverkusen) seit Jahren auf dem Vormarsch sind und diese bleiben dann natürlich oben. Der reine e.V. ist ein Auslaufmodell, das wissen hier glaube ich alle.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!