Club Finanzthread

  • Ich mag mich jetzt täuschen. Aber wenn wir Anlagevermögen verscherbeln um Verbindlichkeiten zu tilgen, sinkt unser EK. Wir werden weniger kreditwürdig und könnten auch so gut wie nichts mehr in eine mögliche Kapitalgesellschaft einbringen.


    Und an dieser wird früher oder später sowieso nichts mehr vorbei führen, wenn die erschwindelten „Vereine“ aus dem Profifußballmarkt verschwinden müssen.

    Du täuschst dich.


    Fall 1: Wir verscherbeln den Grundstücksteil zum bilanzierten Wert und tilgen Darlehen, Aktivseite (Anlagevermögen) wird weniger, Passivseite (Verbindlichkeiten) wird weniger, Eigenkapital bleibt gleich.


    Fall 2: Der Verkauf des Grundstücksteils bringt mehr als den Bilanzwert (so wäre es bei uns):

    Grundstückswert laut Bilanz: 1 mio

    Verkaufspreis: 2 mio


    Bilanziell ist dann die Passivseite um 2 mio geschrumpft, die Aktivseite nur um 1 mio. Die andere mio ist Gewinn und senkt unser negatives Eigenkapital um 1 mio, somit schrumpft dann auch die Aktivseite um 2 mio


    Und nachdem unser Grundstück mit einem eher niedrigen Wert bilanziert ist, würde also bei dem Verkauf eines Grundstücksteiles ein Gewinn entstehen, der je nach Höhe unser negatives Eigenkapital verringert oder beseitigt.


    Wie die steuerliche Situation ist, ob wir dann genausoviel oder mehr oder weniger zu zahlen hätten wie bei einer Ausgliederung, kann ich nicht sagen.

  • Blöde Frage? Wäre es nicht sinnvoller, die hinteren Plätze zu verscherbeln bzw das Waldgebiet ? Allerdings denke ich nicht, dass der Dachverein dem Verkauf zustimmen würde... egal welchem Verkauf.

  • Blöde Frage? Wäre es nicht sinnvoller, die hinteren Plätze zu verscherbeln bzw das Waldgebiet ? Allerdings denke ich nicht, dass der Dachverein dem Verkauf zustimmen würde... egal welchem Verkauf.

    Das wäre sehr viel komplzierter, beginnend damit, daß dafür erst mal die Stadt ihren Bebauungsplan ändern müßte und und und.

  • papahippie

    Stimmt. Du hast Recht. EK ist ja eigentlich nur die Differenz zwischen Verbindlichkeiten und dem eigenen Vermögen. Ist schon ein paar Jahre her.


    Dann sagen wir eben, das Vermögen sinkt. Der Rest stimmt dann ja trotzdem. Unsere Situation verbessert sich nicht. Bzw. wir haben es dann noch schwerer, wieder organisch zu wachsen.


    RedBlack93

    Wie jetzt. Schrumpfen, kleiner werden? Wenn ich das als (gangbare) Alternative beschreibe, dann heißt es gleich wieder Schwarzseher und Intensivstation :floet:

  • @docfred Schrumpfen oder draufgehen ist dann doch klar, was man lieber macht. Bein abhacken oder sterben..?

  • Du führst dich und andere in die Irre, wenn du ständig zwischen den Grundlagen hin und her springst.


    Einmal siehst du die Bilanz (ohne stille Reserven). Die verbessert sich, unsere Eigenkapitalsituation ist nach dem Verkauf besser, weil wir durch einen Grundstücksverkauf stille Reserven aktivieren.


    Wenn du das Gesamtvermögen einschließlich der stillen Reserven betrachtest, das ändert sich nicht in der Höhe, sondern nur in der Form. Statt des Grundstückswertes hast du Geld auf dem Konto. Bzw nach Tilgung von Darlehen hast du positives (Grundstück) und negatives (Darlehen) Vermögen jeweils um denselben Betrag verringert, der Saldo verändert sich nicht.


    Wir stünden insgesamt in den Augen eines Kreditgebers oder Investors nach einem Grundstücksverkauf (und wir würden ja nur einen Grundstücksteil verkaufen, der nicht betriebsnotwendig ist) klar besser da.

  • @docfred Schrumpfen oder draufgehen ist dann doch klar, was man lieber macht. Bein abhacken oder sterben..?

    Das "draufgehen" kommt von dir. Und/oder Clubi. Dem bei "schrumpfen" sofort die Sicherungen durchknallen. Siehe Stadiondiskussion.


    papahippie

    Sicher? Jetzt mal nicht auf diese 7000qm bezogen sondern ganz allgemein. Wenn Anlagevermögen veräußere habe ich doch weniger Substanz vorzuweisen. Ich werde dann vielleicht auf den ersten Blick "kreditwürdiger", auf den zweiten erhalte ich doch aber im Zweifel nur noch kleinere Summen oder muss dann doch wieder einen (vielleicht höheren) Risikozuschlag zahlen?

  • So würde ich es auch vermuten...einerseits habe ich eine Sicherheit in Eigenregie zu Geld gemacht und damit den Schuldenstand verringert, andererseits ist diese Sicherheit nicht mehr verfügbar. Ob sich ein Kreditgeber von dieser nun mehr oder weniger versprochen hätte, sei dahin gestellt, hier beginnt wieder die Spekulation.

    It's a jungle out there.

  • Aber als Verein könnte man dann (sehr viel kleiner aber immerhin) überleben.

    Und was genau würde das bringen?


    papahippie


    Ich hab etz net viel Zeit.

    Aber der Verkauf von Boden zum Schuldentilgen weil einem sonst das Wasser über den Kopf schwapt klingt ja erstmal gut.

    Die Frage ist aber warum ich am absaufen bin und wenn da die Antwort ist das ich nur dann überlebensfähig bin wenn ich jährlich meine besten Spieler verkauf und ich nicht genügend Einnahmen generiere um Wettbewerbsfähig zu bleiben dann rette ich mich mit dem Bodenverkauf halt für ein oder zwei Jahre habe aber an meiner Situation eigentlich nichts verändert sondern nur das unausweichliche hinausgezögert.


    Bevor wir uns freiwillig durch Insolvenz in die vierte oder fünfte Liga schrumpfen um die Vereinsromantik zu erhalten wird man dann jeden Strohhalm greifen um das zu verhindern und dann haben wir ein Szenario geschaffen das ich jetzt nicht möchte.

    Dann sind wir in der gleichen Situation wie 60 bzw. der HSV und das sind ja immer die beliebten Beispiele die gegen Investoren und Ausgliederung sprechen.


    Ich wäre dafür sowas ehr als bewusste Handlung zu tun und nicht nur als letzte aller Optionen.

  • ähm wir werden vermutlich schon diese Saison schwarze Zahlen schreiben.

    Das sollte natürlich Grundvoraussetzung sein bevor man irgendwas verkauft. Egal ob Anteile einer AG oder Grundstücksfläche.


    Allerdings klingt das für mich schon nach dem Wahlkampf für eine Ausgliederung.

  • Die Frage ist doch, wie kommen wir an Geld um so zu investieren, dass wir in der ersten Liga wieder konkurrenzfähig sind. Um etwas Geld zu bekommen könnte man Grundstücke verkaufen, wird nicht genug sein und es sollte nicht noch dieses Tafelsilber verkauft werden, also bleibt nur ein Investor oder besser 2 oder 3.

  • Wieviel ist ein m2 dort wert?

    Spekulativ angenäherter Sachstand:

    Ich habe die Bodenrichtwertkarte der Stadt Nürnberg aktuell nicht vor Augen, aber realistisch dürften mind. 450,00 €/qm bis max. 550,00 €/qm sein (Siehe Zabo, Altenfurt, Langwasser). Sprich wir reden von einem Grundstückswert zw. 3,15 Mio.€ u. 3,85 Mio.€, vielleicht sind es auch 4,50 Mio.€


    Welche Grundschulden und in welcher Höhe auf den 7.000 qm liegen, ist mir nicht bekannt, also Spekulation. Ebenso die Eigentumsverhältnisse Dachverein bzw. Fußballabteilung.


    Meeske spricht von einem "unteren 6-stelligen Betrag" bei den Mieteinnahmen. Nehmen wir an, dieser liegt zw. 150 T€ u. 200 T€. In dem NN-Artikel ist ein sinnverwirrender Schreibfehler. "20-30 fache Jahresmitte" ist Blödsinn, sondern muß Jahresmiete bzw. -pacht heißen. Das könnte halbwegs mit den zitierten Worten Meeskes korrespondieren, incl. Verkäuferträumerei:


    150 T€ x 20 = 3,0 Mio €

    200 T€ x 30 = 6,0 Mio €


    Scandic Crown bzw. Hilton haben 1990, wohl 50 Jahre Erbpacht abgeschlossen. In 27 Jahren hat der CLUB zw. 4,05 u. 5,40 Mio.€ Pacht eingenommen.


    Fiktion:

    Der CLUB könnte dem Hilton Hotel, den Kauf des Grundstückes anbieten. Hotelstrategien tendieren m.E. z.Z eher innerstädtisch, d.h. die Hilton Group könnte wenig interessiert sein, aber würde einer Kündigung der Erbpacht nach 30 Jahren zum Jahr 2020 zustimmen u. fordert möglicherweise 1,0 Mio.€ Ablöse. Für Abriß und Erschließung sollte der CLUB fiktiv noch einmal 1,0 Mio.€ investieren müssen.


    Fazit:

    Der CLUB kann aus dem Grundstück aktuell, max. 2,0 Mio.€ erlösen um damit 10% der bestehenden Schulden ad hoc zu minimieren. Den gleichen Betrag hat der CLUB sicher, sollte die Jahrespacht ca. 10 Jahre weiterlaufen.


    Mein Ergebnis:

    Wird es ganz eng und der Verein braucht dringend 1-2 Mio.€, kann man drüber nachdenken. Jeder Laie würde nachvollziehbar sofort einschlagen und seine Mietwohnung kaufen, wenn diese sich innerhalb von 10-15 Jahren gerechnet hat.

  • Emilou nur mal ein paar Beispiele. In dem Artikel sind von 7000 qm die Rede. Was wird das Wert sein? 300 € pro qm? dann hast du 2,1 Millionen. Nun musst du davon ausgehen dass wahrscheinlich noch 25 Jahre der Vertrag mit dem Hilton läuft. Wird einen Abschlag geben der geschätzt bei 30 - 50 % liegt. Nun wird dadurch dass da was drauf steht dass jemand anderem gehört das Ding ja nochmals weniger Wert. Lass uns einfach mal annehmen dass da 1,5 Millionen hängen bleiben. Vor Steuern. Hilft uns das wirklich?

  • Siehst du mal, wie nötig wir es haben müssen, doch bald zusätzliche Geldquellen zu erschließen :floet:

  • Siehst du mal, wie nötig wir es haben müssen, doch bald zusätzliche Geldquellen zu erschließen :floet:

    Das sollte allen außer der Rosabrillenfraktion klar sein.

  • Das "draufgehen" kommt von dir. Und/oder Clubi. Dem bei "schrumpfen" sofort die Sicherungen durchknallen. Siehe Stadiondiskussion.


    papahippie

    Sicher? Jetzt mal nicht auf diese 7000qm bezogen sondern ganz allgemein. Wenn Anlagevermögen veräußere habe ich doch weniger Substanz vorzuweisen. Ich werde dann vielleicht auf den ersten Blick "kreditwürdiger", auf den zweiten erhalte ich doch aber im Zweifel nur noch kleinere Summen oder muss dann doch wieder einen (vielleicht höheren) Risikozuschlag zahlen?

    Und wieder: andersrum anschauen. Den Risikozuschlag zahlen wir jetzt und heute in Form von saftigen Zinssätzen an die Bodenseebank. Es geht darum, diesen Risikozuschlag und am Besten Zinszahlungen überhaupt zu vermeiden.

  • das ist doch etwas illusorisch, einen Kapitalbedarf werden wir immer in einer Form haben, natürlich kann dann die Entscheidung sein, wir investieren erst, wenn wir das Geld dazu haben, aber das wird uns wohl eher nicht nach vorne bringen.

  • Das sollte allen außer der Rosabrillenfraktion klar sein.

    Jetzt müssen wir nur noch klären, wer die rosarote Brille aufhat. Für mich sind das diejenigen, die (nach meinem Empfinden) blauäugig einen Teilverkauf des ganzen Ladens vorhaben und sich der Risiken und Nachteile nicht bewußt sind bzw diese kleinreden.

  • Emilou nur mal ein paar Beispiele. In dem Artikel sind von 7000 qm die Rede. Was wird das Wert sein? 300 € pro qm? dann hast du 2,1 Millionen. Nun musst du davon ausgehen dass wahrscheinlich noch 25 Jahre der Vertrag mit dem Hilton läuft. Wird einen Abschlag geben der geschätzt bei 30 - 50 % liegt. Nun wird dadurch dass da was drauf steht dass jemand anderem gehört das Ding ja nochmals weniger Wert. Lass uns einfach mal annehmen dass da 1,5 Millionen hängen bleiben. Vor Steuern. Hilft uns das wirklich?

    Dann sind wir uns doch einig. Es wäre irrsinnig, wenn unsere Vereinsverantwortlichen wirklich dran dächten, das Gelände zu verkaufen. Der Nuutzen (ca 10% der Verbindlichkeiten abbauen), wäre gleich Null. Oder versteh ich dich jetzt falsch.

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