Mir gefällt unsere rechte Außenbahn seit einigen Spielen nicht mehr und das liegt weder an Ekici noch an Judt, sondern an der Abstimmung zwischen den beiden. Prinzipiell ist es in Ordnung, wenn Ekici in die Mitte zieht , da er sich im Zentrum sichtlich wohler fühlt und dort auch seine Stärken liegen. Dieses ständige "In-die-Mitte-Ziehen" resultiert jedoch in einer verwaisten Außenbahn:
1) Bei Angriffen wird das Spiel unnötig eng gemacht - die gefährlichen Aktionen kommen von Gündogan und Ekici aus dem Zentrum heraus bzw. von Hegeler und Frantz über die (linke) Außenbahn. Würde sich Judt mehr in der Offensive anbieten, hätte man eine Anspielstation mehr. Jedoch hat sich auch gezeigt, dass er bei Flankenwechseln häufig sehr lange braucht um den Ball zu kontrollieren und dann den Ball in die Mitte appasst.
2) Ekici macht den Fehler, dass er auch in der Defensive zu mittig spielt. Dies ist bei schwächeren Gegnern nicht weiter schlimm, da deren Außenverteidiger in der Regel zurückbleiben, bei Top-Teams (vgl. auch Dzeko im Wolfsburg-Spiel) führt es aber zu einer gegnerischen Überzahl auf dem Flügel. Judt muss gegen zwei Mann spielen und wird dementsprechend häufig überlaufen.
Gegen Köln hat Judt völlig ausreichend gespielt und kaum einen Fehler in der Defensive gemacht. Es wurden jedoch reihenweise Angriffe verschleppt, weil er den Flügel nicht besetzt hat. Ich fasse zusammen: Wenn Ekici weiter nach innen ziehen möchte, dann muss Judt mehr nach vorne machen. Zudem muss sich Ekici in der Defensive mehr auf den Flügel fallen lassen, auch um zur Not einen Außenverteidiger in der Defensive zu binden (dazu muss er nicht einmal zurück).
Das ist Jammern auf hohem Niveau, da wir in den letzten Wochen selbst mit dieser Schwäche hervorragend gespielt haben. Es fällt nur auf.