Die von mir versprochene neue Frage:
Nach einem rücksichtslosen Einsatz der Nr. 6 im Mittelkreis will der Schiedsrichter das Spiel zunächst unterbrechen und den bereits verwarnten Spieler mit der Gelb/Roten Karte des Feldes verweisen. Dann erkennt er jedoch, dass der Gegner einen sehr guten
Vorteil erlangt, und lässt das Spiel weiterlaufen. Das Spielgeschehen verlagert sich in den Strafraum, und bevor es zu einer Spielunterbrechung kommt, spielt im gegnerischen Strafraum der schuldige Spieler Nr. 6 den Ball und wehrt somit den Angriff ab. Wie muss der Schiedsrichter entscheiden?
Wie immer sind ggfs. persönliche Strafen, Spielfortsetzung und Ort selbiger gesucht.
Beim letzten mal waren ja einige richtige Antworten dabei. Dieses mal sieht es anders aus
Der Schiedsrichter unterbricht nach der Ballberührung der Nummer 6. Es gibt indirekten Freistoß am Ort der Berührung, also im Strafraum. Falls die Berührung im Torraum war dann auf der Torraumlinie. Logischerweise marschiert er dann auch mit der gelb-roten Karte vom Feld.
Die Frage war ebenfalls aus der Schiedsrichterzeitung 3/19.
Das Spiel muss nach einen Vergehen welches eine gelb-rote oder rote Karte nach sich zieht nicht zwingend unterbrochen werden. Ich zitiere mal den Regeltext:
Zitat von DFB RegelbuchBei grobem Foulspiel, einer Tätlichkeit oder einem zweiten verwarnungswürdigen Vergehen sollte nicht auf Vorteil entschieden werden, es sei denn, es ergibt sich eine klare Torchance.
Bei der gelb-roten Karte ist das alles nicht ganz so schlimm. Wenn es sich aber um eine rote Karte wegen einer klaren Torverhinderung (sog. Notbremse) handelt kann man die gemäß Regelbuch nicht mehr geben. Durch die Vorteilsanwendung wurde die klare Torchance dann ja nicht genommen. Umso näher man am Strafraum ist umso vorsichtiger muss man da in Sachen Vorteil sein.
Jetzt nochmal zurück zur Ausgangsfrage. Die Unterbrechung nach der Ballberührung durch den entsprechenden Spieler wurde bei der großen Regeländerung 2016 eingeführt. Davor wäre es tatsächlich so gewesen, dass der Spieler der die gelb-rote Karte bekommen soll bei einem Konter ein Tor hätte erzielen können. Das soll durch die Regeländerung verhindert werden. Ich verstehe auch den Hintergrund. Ein Spieler der gar nicht mehr auf dem Spielfeld sein dürfte greift ins Spiel ein und verschafft seiner Mannschaft einen Vorteil. Die Regel ist schon nachvollziehbar.
Kurz nach der Änderung gab es auch so eine Situation die abgepfiffen wurde, meines Erachtens in Frankreich oder so, die viral auf Youtube ging. Vielleicht finde ich die Szene.
EDIT:
Das ganze war nicht in Frankreich sondern beim Europa League Spiel zwischen Maccabi Tel Aviv und Zenit St. Petersburg. Ein Video liefere ich nach sobald ich was gutes gefunden habe.
https://streamable.com/8127