Regelkunde & Schiedsrichterdiskussionen

  • Ich glaube ich habe da gerade einen Knoten im Hirn.

    Bei uns wurde das Tor damals (gegen uns) gegeben weil das Faul vor der Ausführung der Ecke war.

    Bei Bremen wurde das Tor nicht gegeben, obwohl das Faul "vor der Ausführung der Ecke war".

    Also die gleiche Situation, aber zwei mal unterschiedlich entschieden, oder?

    Bei Bremen hat es halt der vierte Offizielle aus 500 m Entfernung erkannt. Bei uns nicht. Unser 4 . Offizieller war blind ?

    Wurde das bei uns nicht vom VAR überprüft aber eben weil es vor der Ausführung war als nicht relevant eingestuft?

    Welches Spiel war das nochmals?

  • Bei Bremen hat es halt der vierte Offizielle aus 500 m Entfernung erkannt. Bei uns nicht. Unser 4 . Offizieller war blind ?

    Wurde das bei uns nicht vom VAR überprüft aber eben weil es vor der Ausführung war als nicht relevant eingestuft?

    Welches Spiel war das nochmals?

    Irgendwie so, ja. VAR darf nicht eingreifen. Der Hanswurst bei den Trainerbänken offenbar schon.

    Schönes Beispiel für "zu Tode reguliert"

    Muss doch möglich sein, den VAR so auszustatten, dass er offensichtlichen Müll korrigieren darf - unabhängig von der Situation. Ich bleib dabei: Challenge-Lösung

    Und wenn ein Trainer meint, er müsse einen Einwurf challengen, dann ist das eben so.

  • Ich glaube ich habe da gerade einen Knoten im Hirn.

    Bei uns wurde das Tor damals (gegen uns) gegeben weil das Faul vor der Ausführung der Ecke war.

    Bei Bremen wurde das Tor nicht gegeben, obwohl das Faul "vor der Ausführung der Ecke war".

    Also die gleiche Situation, aber zwei mal unterschiedlich entschieden, oder?

    Bei Bremen hat es halt der vierte Offizielle aus 500 m Entfernung erkannt. Bei uns nicht. Unser 4 . Offizieller war blind ?

    Ja, aber selbst wenn er es von der Mittellinie aus sieht, sehe ich hier eine Wiederholung der Ecke vom Regelwerk nicht gedeckt. Wenn muss der SR die Spielfortsetzung gleich unterbinden.

    Mal ganz unabhängig ob das überhaupt ein Foul war.

  • Refelfrage an hacklberry

    Wenn der Schiri das Spiel endgültig abpfeift, wieso kann der Videoschiri im Nachhinein noch eingreifen? Zur HZ ist es klar, da das Spiel ja nur pausiert ist, aber nach dem Schlusspfiff?

    Und was würde passieren, wenn die benachteiligte Mannschaft die Fortsetzung nach dem offiziellen Spielende verweigern würde?

  • Okay, da haben wir jetzt mehrere interessante Sachverhalte. In den ersten 1-2 Jahren des VAR wäre tatsächlich Schluss gewesen mit dem Abpfiff. Da wurde aber was geändert wenn ich mich nicht ganz täusche. Muss jetzt auch mal kurz den exakten Regeltext nachschauen. Bin mir jetzt aber nicht ganz sicher wann das geändert wurde. Evtl auch schon mit VAR Einführung.

    Regeltext


    Wenn das Spiel fortgesetzt wurde oder der Schiedsrichter die erste oder zweite Halbzeit (einschliesslich der Verlängerung) beendet und das Spielfeld verlassen oder das Spiel abgebrochen hat, darf der Schiedsrichter eine Entscheidung zur Spielfortsetzung nicht ändern, wenn er feststellt, dass diese nicht korrekt ist, oder er von einem anderen Spieloffiziellen einen Hinweis erhält. Verlässt der Schiedsrichter das Spielfeld nach Ende einer Halbzeit jedoch, um sich in den Schiedsrichter-Videobereich (SVB) zu begeben oder um die Spieler auf das Spielfeld zurückzubeordern, darf er eine Entscheidung zu einem Vorfall, der sich vor Ende der Halbzeit zugetragen hat, ändern.

    Kurz zusammen gefasst. Es ist so wie ich es gesagt habe. Erst wenn der SR das Spielfeld verlassen hat kann er eine Entscheidung nicht mehr ändern.

    Jetzt kommen wir zu einem anderen Aspekt. Dem Strafstoß an sich. Die Spielzeit wurde ja nur zur Ausführung des Strafstoßes verlängert. Ein Nachschuss wäre in dem Fall auch nicht mehr möglich gewesen, schon gar nicht durch einen anderen Spieler. Es wird wie beim Elfmeterschießen nur abgewartet bis der Ball, nach menschlichen Ermessen, nicht mehr ins Tor gehen kann.

    Jetzt noch zur Verweigerung des Weiterspielens. In dem Fall würde das vor allem den Torwart betreffen. Dem kann ich sehr wohl eine gelbe Karte geben wenn er nicht in sein Tor zurück gehen würde. Und auch nochmal eine gelbe (gelb-rot). Ich halte aber den Weg über den Spielführer für den besseren.

    Ich würde das persönlich so lösen (kann evtl. genaue Regeln im UEFA Reglement für die CL geben die von meinem Vorgehen abweichen): Aufforderung an den Spielführer der entsprechenden Mannschaft das Spiel wieder aufzunehmen. Hinweis (auch an den Spielführer), dass das Spiel abgebrochen wird wenn sie nicht innerhalb x (wenige) Minuten wieder spielfähig (7 Mann, einer davon TW) aufs Spielfeld kommen. Und im Endeffekt wird dann wirklich abgebrochen. Den Rest muss dann das Sportgericht regeln. Ich hatte sowas schon mal. Da wurde dann auf einem schuldhaften Spielabbruch, Spielwertung, Geldstrafe usw. gegen den Verein entschieden. Hätten sie die 2 Minuten noch gespielt hätten sie sich 150 € gespart :grinning_face_with_sweat:

  • Das heißt, selbst wenn der Nachschuss im Tor gelandet wäre, hätte er nicht zählen dürfen?

  • Im Normalfall nicht, da das Spiel nur zur Ausführung des Strafstoßes verlängert wurde. Das konnte man auch schon vorm VAR machen, wenn die Spielzeit bis zur Ausführung aus irgendeinem Grund abgelaufen ist. Da haben sie uns aber damals bei der SR-Ausbildung gleich gesagt, dass man sich die Baustelle nicht aufmachen sollte und man im Optimalfall noch den Nachschuss abwartet. Hier, da das Spiel ja schon beendet war, sehe ich die Chance eigentlich nicht.

    ich würde nicht ausschließen, dass da was geändert wurde. Habe aber vorhin nichts dazu gefunden und jetzt auch keinen Geist mehr dafür im Regeltext zu wühlen. :winking_face:

  • Sagt er doch! :winking_face:

    Wie beim Shootout.

    Ja, wobei du ja auch lesen kannst, dass es eben nicht zwingend so eindeutig ist. Und da offensichtlich noch Nachschüsse ausgeführt wurden, war es den Spielern auch nicht unbedingt klar

    Wir schrieben zeitgleich, sein posting kam eher. Ich bezog mich auf den ersten, längeren Eintrag.

    Tatsächlich hätte der SR alle Spieler in den Mittelkreis schicken müssen...der wird froh sein, dass kein Nachschuss drin war!

    It's a jungle out there.

  • Habe jetzt doch nochmal nachgesehen. Der Regeltext ist schon so wie ich gesagt habe. Früher wars bisschen anders formuliert. Jetzt deckt man alle Eventualitäten ab.

    Regeltext


    Der Strafstoss muss ausgeführt werden, auch wenn die Spielzeit am Ende jeder Halbzeit (einschliesslich der Verlängerung) abgelaufen ist. Bei einer Verlängerung der Spielzeit ist der Strafstoss abgeschlossen, wenn sich der Ball, nachdem der Schuss ausgeführt wurde, nicht mehr bewegt, aus dem Spiel ist, von irgendeinem Spieler (einschliesslich des Schützen) ausser dem verteidigenden Torhüter gespielt wird oder der Schiedsrichter das Spiel wegen eines Vergehens des Schützen oder dessen Teams unterbricht. Wenn ein Spieler des verteidigenden Teams (einschliesslich des Torhüters) ein Vergehen begeht und der Strafstoss verschossen/gehalten wird, wird der Strafstoss wiederholt.


    Danke, gibt noch ein gute Nacht Bier. Kann morgen ausschlafen. :beaming_face_with_smiling_eyes:

    Dann stoße ich auf die Entfernung mit dir an.

    sieht man dich am Samstag in Lautern?

    Ne, Uni ist auch wieder losgegangen. Derzeit ists auch recht stressig alles. Selbst Rostock schaffe ich nicht. Von uns fahren zwar ein paar Leute, aber Lautern ist halt von hier schon arg heftig.

  • ASSAD NOUHOUM: "ICH MÖCHTE VORBILD SEIN"
    Die Geschichte von Assad Nouhoum ist außergewöhnlich und einzigartig. In der Saison 2016/2017 war der heute 28-Jährige noch als Spieler in der Landesliga für den SC Oberweikertshofen aktiv, hängte dann seine Fußballschuhe aber an den Nagel und entschloss sich, lieber, seine Schiedsrichter-Karriere voranzutreiben. Der eine oder andere hat ihn damals für diese Entscheidung belächelt – doch der Erfolg gibt ihm recht: Seit dieser Saison leitet der in Fürstenfeldbruck geborene Nouhoum, der als Jugendspieler beim FC Augsburg auch kurz von der ganz großen Fußballkarriere träumen durfte, Spiele in der 3. Liga.

    Der rasante Aufstieg Nouhoums, der beruflich als Ingenieur arbeitet, sorgt mittlerweile auch deutschlandweit für Schlagzeilen: Vom DFB wurde er kürzlich mit dem "Vorbildpreis: Der bemerkenswerte Weg" ausgezeichnet. Im Interview spricht Nouhoum über seine steile Karriere, erklärt seine ungewöhnliche Entscheidung pro Schiedsrichterei und mahnt Rassismus als weit verbreitetes gesellschaftliches Problem an.


    Frage: Assad, was macht aus deiner Sicht einen guten Schiedsrichter aus?

    Assad Nouhoum: Authentizität ist ein großer Faktor. Wichtig ist auch, dass ein Schiedsrichter selbstkritisch ist, auch mal Fehler zugibt und nicht immer starr auf seinen Entscheidungen behaart. Man braucht ein gewisses Verständnis für das Spiel und selbstverständlich spielt auch die sportliche Facette – also die Fitness – eine Rolle. Das A und O ist aus meiner Sicht aber die Zweikampfbeurteilung, da braucht es enorm viel Fingerspitzengefühl.

    ...

    Assad Nouhoum: "Ich möchte Vorbild sein"
    Die Geschichte von Assad Nouhoum ist einzigartig. Vor sechs Jahren war noch als Spieler aktiv, entschloss sich dann aber für den Weg als Schiedsrichter. Seit…
    www.fussball.de

    Wenn es denn hier passt.

    It's a jungle out there.

  • Allein wegen solcher Szenen wie heute beim Hand-Elfmeter kann man doch nicht rational komplett gegen den VAR sein.

    Lieber jubel ich 50 mal umsonst wegen nachträglichem Abseits-Check als nur ein Gegentor wegen so einem Elfmeter zu bekommen...

  • Allein wegen solcher Szenen wie heute beim Hand-Elfmeter kann man doch nicht rational komplett gegen den VAR sein.

    Lieber jubel ich 50 mal umsonst wegen nachträglichem Abseits-Check als nur ein Gegentor wegen so einem Elfmeter zu bekommen...

    Ja und nein. Die Szene heute hat gezeigt das der VAR Fairness bringt. Bei manchen Entscheidungen selbst mit VAR kannst aber auch nur mit dem Kopf schütteln