Aber gerade das ist doch die Krux... bei einem begabten Spieler werden gute Aktionen für selbstverständlich gehalten und oft nur die überragenden gewürdigt, bei einem "unbegabten" Spieler werden mittelmäßige bis schlechte Aktionen für normal gehalten dafür aber schon die guten gewürdigt. Aus dieser Konstellation heraus kann es dazu kommen, dass bei zwei identisch guten/schlechten Leistungen der "unbegabtere" Spieler besser wegkommt, da an diesen geringere Erwartungen gestellt wurden. Der Nutzen/Schaden für die Mannschaft ist jedoch völlig gleich.
Noch mal ein anderes Beispiel: nehmen wir einfach mal die Kickernoten (ja ich weiß, wer was besseres findet soll's mir sagen) von Kiyotake und vergleichen diese mit denen "unbegabterer" Spieler. Ich habe hier die Durchschnittsnote aus den Rückrundenspielen (exkl. Dortmund, da noch nicht raus) genommen, da diese für die aktuelle Diskussion relevanter sind.
Kiyotake 3,6
Feulner 3,3
Nilsson 3,67
Hlousek 4,4
Wie man sieht, die ersten 3 sind ungefähr auf einem Niveau, nur Hlousek fällt deutlich ab. Trotzdem muss Kiyotake, so mein Eindruck, derzeit die meiste Kritik einstecken. Selbst bei Hlousek hat sich mittlerweile der Tenor eingeschlichen "na ja der kann zwar nix, aber er erfüllt wenigstens die taktischen Vorgaben und arbeitet mit nach hinten". Wenn er dann einmal ne Flanke schlägt wie gg. Augsburg wird er gleich abgefeiert wie sonst was. Unterm Strich kann man seine gelungenen Offensivaktionen in der RR jedoch an einer Hand abzählen.
Mich stört nicht die Kritik an sich, sondern die Unverhältnismäßigkeit. Guckt man in den Spielgeschehen-Thread, ist diese nicht selten auch recht weit unter Gürtellinie. Auch wenn da mehr Emotionen im Spiel sind, einige Äußerungen gehen einfach zu weit.