Die Erfolgsgeschichte vom hässlichen Fußball
Ein Kommentar von Peter Ahrens
Erst Schürrle, jetzt Höwedes: Auch der Ex-Schalker beendet seine Karriere, weil ihm die Branche keine Freude mehr macht. Eine Branche, die ihn zuvor allerdings auch zu größten Erfolgen führte.
Wieder geht ein Weltmeister von Bord. Nach André Schürrle erklärt auch Benedikt Höwedes seinen Rücktritt vom Leistungssport, sagt dem Betrieb unvermittelt Lebewohl: Schürrle hört mit 29 auf, Höwedes ist im Februar 32 geworden.
Auch der langjährige Schalker sieht keinen Sinn mehr darin, seine Karriere fortzusetzen. Die Zeit in der Nationalmannschaft war ohnehin schon länger vorbei, echte sportliche Herausforderungen nicht mehr in Sicht. Schürrle und Höwedes haben bereits vor sechs Jahren den Höhepunkt ihrer Laufbahn erreicht, Weltmeister 2014, danach kann es im Grunde nur noch abwärts gehen. Zuletzt waren beide nach nicht mehr erfüllenden Fußballerjahren an einer Wegbiegung der Karriere angekommen. Sie haben sich entschieden, welchen Weg sie nehmen.
Als der Nationalspieler Marcell Jansen an einer ähnlichen Passage seiner Karriere die Profilaufbahn mit nicht einmal 30 Jahren beendete, wurde ihm von Rudi Völler noch nachgerufen, wer dies tue, habe den Fußball nie geliebt. Völler ist eine andere Fußballergeneration, er wurde einst mit 30 Jahren Weltmeister. Dass einer in dem Alter aufhört, das konnte er nicht ...
Benedikt Höwedes hört auf: Die zwei Seiten der Fußballbranche - DER SPIEGEL