Historie: Warum konnte der Club so tief fallen?

  • Kurz gefasst ging der tiefe "Fall" 69 mit dem Abstieg als deutscher Meister los. Da wollte ein gewisser Max Merkel zuviel und hat sich mit der Zusammenstellung der Manschaft völlig vergallopiert. in den 80er und 90er Jahren gab es nur unfähige Präsidenten(Schmelzer, Böbel, Voack), die sich durch den Club selbst verwirklichen wollten und keine Ahnung von Fußball hatten - dazu kam dann zwangsläufig die Misswirtschaft, die den Club an den Rand der Insolvenz brachten. In ruhigeres Fahrwaaser kam der Club erst mit der Installation eines Sportdirektors - auch wenn es seither kleine Rückschläge gab (z.B. Abstieg 2008).

    "Das Leben ist kein FC Bayern. Das Leben ist eher wie der Club" (Thomas Grethlein)

  • Mal als provokante These: begann der Abstieg des Clubs nicht schon mit der Einführung der Bundesliga?

    War es in den Oberligen vorher noch möglich gewesen, Talente v.a. gegen deutlich schwächere Gegner einfach reinzuwerfen und sie reifen zu lassen, war der Leistungsdruck an jedem der zunächst 30, später 34 Bundesligaspieltage deutlich höher. Für den deutschen Fußball brachte die Bundesliga den Vorteil, daß sich die Leistungsdichte und damit auch die sportliche Attraktivität bzw. auch die Konkurrenzfähigkeit mit ausländischen Mannschaften erhöhte, doch waren die einzelnen Trainer und Vereine vielmehr unter Druck als zuvor in der Oberliga. Für den Club, der bis dahin immer auf die Jugend aus Nürnberg und dem weiten fränkischen Umland gesetzt hatte, brachte dies meiner Meinung nach erhebliche Probleme mit sich, gute Spieler auch weiterhin in Ruhe auszubilden. Durch ihre Ortsnähe blieben viele auch lange Jahre beim Club, selbst wenn es woanders mehr Geld zu verdienen gab. Andere Vereine wie Frankfurt oder der HSV haben dagegen auch schon früher, trotz der offiziellen Beschränkung der Spielergehälter, hohe Handgelder gezahlt und sonstige Vergünstigungen gewährt, um Topleute zu holen oder wie Seeler an sich zu binden. Meiner Meinung nach brauchte man bei uns zu lange, um sich mit den neuen Verhältnissen wirtschaftlich und sportlich zu arrangieren.

    "Bevor ich in Fürth Fußball spiele, höre ich auf." - Raphael Schäfer, Kapitän der Pokalsiegermannschaft 2007, im April 2012.

  • @ Altmeister
    So hab ich das noch gar nicht betrachtet, aber da könnte schon was dran sein. Teilweise zumindest. Die Rasanz des Absturzes anno 69 war nämlich schon komplett hausgemacht. Stichworte "Bauernorchester" und "Symphonieorchester" ....

    Ich bereue diese Liebe nicht!

  • Zitat von clubic

    Bekommt noch jemand die Geschichte rund um Gerd Müller zustande? Ich hab mal vernommen, das er einen unterschriftsreifen Vertrag vom Glubb aufm Tisch hatte, aber der FCB ihm dann mit einem damals illegalen Handgeld überzeugt hat, doch lieber bei den Bauern zu spielen?

    Vorneweg, muss ich den anderen anschließen: klasse Threat :hoch:

    Hab grad ein Kicker-Abo, bei einem Gewinnspiel abgesahnt - neulich stand in der Müllers Gerd - Story, dass der wohl vor seiner Zeit bei den Bauern Glubb-Fan ( :exclamation_mark: ) war ... des muss man sich mal geben.

    Achjo, Edith sagt: "Die Legende vom Club" hab ich vor ... Gott, mittlerweile 13/14 Jahren gelesen, hat schon einen klasse Einblick in die Geschichte vom 1.FCN gegeben.

    ... 11 ...

    .swim.bike.run.eat.sleep.repeat.

  • Zitat von evo3de

    Aerml

    das Buch hab ich auch mehrfach gelesen.. daher ist mir ja die die zu dem Thread gekommen

    Einzelne Kapitel hab ich mir sicher auch mehrmals durchgelesen ... ´68 , ´69 halt & die Achtziger, aber auch die krass erfolgreichen Zwanziger fand ich voll interessant.
    Habs ja alles erst ab 92/93 mitbekommen.

    ... 11 ...

    .swim.bike.run.eat.sleep.repeat.

  • Etwas weiteres, was damals nicht so rund gelaufen ist, war die Stadionfrage:

    Zitat

    Das Stadion war 1943 bei einem Bombenangriff schwer zerstört worden und zudem nach dem Krieg von der amerikanischen Militärregierung beschlagnahmt worden. Daher trug der Club seine Heimspiele zunächst ausgerechnet im Fürther Ronhof aus. Auch das 1925 errichtete Städtische Stadion am Dutzendteich kontrollierte das amerikanische Militär. Im September 1948 kehrte der Verein auf sein eigenes Gelände zurück und entschied sich für den Wiederaufbau des Zabo.[29] Unter der Planung von Franz Ruff, der u. a. den Bau der Kongresshalle auf dem Reichsparteitagsgelände geführt hatte, entstand ein Stadion für 35.000 Zuschauer. Die Haupttribüne war ein Eisenbetonskelettbau mit einem Betondach, das zwei je 28 Zentimeter starke Stahlrohre trugen, die die Last von je 250 Tonnen tragen konnten. Beide Stützen hatten bewegliche Lagerungen, um größere Spannungen zu vermeiden. Die Tribüne selbst bot 2.450 Zuschauern auf 80 cm breiten Sitzen Platz. Im Innenraum der Tribüne waren 22 Kabinen, sechs Duschräume, eine Turnhalle sowie Räume für den Platzwart und den Rundfunk untergebracht. Die Tribüne und damit das gesamte Stadion wurde an Pfingsten 1950 eröffnet.[28] In den Oberligajahren und dem damit einhergehenden Zuschauerandrang – der Schnitt schwankte zwischen 11.067 1954/55 und 21.867 1961/62 – erwies sich weniger das Stadion selbst als zu klein. Vielmehr wurde der An- und Abreiseverkehr, der im Zuge der zunehmenden Motorisierung des Individualverkehrs verstärkt mit dem Personenkraftwagen erfolgte, zum Problem. Im engen Zerzabelshof gab es schlicht zu wenig Parkplätze. Ursprünglich hatte die Stadt den Bau der Tribünen nur genehmigen wollen, wenn für 2.000 Stellplätze gesorgt worden wäre. 1957 wurde der Verein von dieser Forderung jedoch befreit, da die Stadt die Forderung erst nach Baubeginn erhoben hatte. Allerdings war dieser ohne Genehmigung erfolgt, rechtlich abgesegnet wurde das Stadion erst sechs Jahre nach der Einweihung.[28] Da bei anderen Abteilungen des Vereins ebenfalls der Wunsch nach moderneren Sportanlagen laut wurde, entschloss sich der Verein unter Präsident Walter Luther zum Verkauf des Geländes.[29] Am 1. September 1966 begann der Abriss. Heute befindet sich auf dem Gelände eine Wohnanlage.[30]

    Zitat

    Während sich der 1. FC Nürnberg 1950 noch gegen einen Umzug von Zerzabelshof in das städtische Stadion entschieden hatte, einigte sich die Vereinsführung nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft 1961 mit der Stadt über einen Ausbau des Stadions.[33] Im Sommer 1963 begann die Renovierung der Haupttribüne und des Flutlichtes sowie eine Verkürzung der Aschenbahn. Weitere Baumaßnahmen im Gesamtwert von acht Millionen D-Mark folgten. 1965 fasste das Stadion 64.238 Zuschauer (14.700 Sitzplätze), durch Stahlrohrtribünen an den offenen Ecken (siehe Foto) konnte die Kapazität um 7.000 Plätze erhöht werden.[32] Bereits während der Meisterschaftssaison 1967/68 erwies sich das Stadion als unmodern. Doch die Stadt Nürnberg verzichtete auf die Möglichkeit, für einen Umbau zur Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland günstige Finanzierungsmittel zu erhalten. 1986 stellte die Landesgewerbeanstalt fest, dass das Tribünendach baufällig sei, weshalb eine Modernisierung des Stadions endgültig erforderlich wurde.

    Wenigen ist allerdings bekannt, daß es um 1962 Planungen zum Umbau der Kongresshalle gegeben hat, da die zur Südseite umschlossene Bauweise des Std. Stadions schon damals nicht den Anforderungen für Besucherkapazitäten > 35.000 Zuschauern entsprach. Leider wurden die Pläne aus Geldmangel nicht durchgeführt.

    Die Planungen sahen ein bis zu 90.000 Zuschauer fassendes reines Fußballstadion im Korso der Kongresshalle vor. Wenn man so will die erste Fußballarena.
    4123715233.jpg
    kongresshalle_collage.jpg
    http://architekturmuseum.ub.tu-berlin.de/index.php?set=1&p=79&Daten=87339
    http://architekturmuseum.ub.tu-berlin.de/index.php?set=1&p=79&Daten=87336
    http://architekturmuseum.ub.tu-berlin.de/index.php?set=1&p=79&Daten=87366

    Sing: "Mein Stadion hat acht Ecken, acht Ecken hat mein Heim und hätt es nicht acht Ecken, so währ ich nicht daheim!"

    Cu Evo3de

    http://www.twitter.com/evo3de - Tweets von Block 10

  • Hier noch ein Zeitungsartikel aus der damaligen Planungszeit:

    Zitat

    Vom DFB begrüßt

    Hatten die Stadtväter aber damals an eine Arena für 90.000 oder gar 100.000 Zuschauer gedacht, so schlug ihnen nun March nur 70.000 Plätze vor, von denen 38.000 Sitz- und 32.000 Stehplätze sein sollen. Auch dem Deutschen Fußball-Bund scheint dieses Verhältnis richtig; er ist gehört worden, weil sich Nürnberg ja viele Länderspiele erhofft, wenn es erst einmal sein Großstadion hat.

    Zitat

    Bis zwei Meter an das Spielfeld

    Die ursprüngliche Absicht, in das U-förmige Rund zwei Ränge einzuziehen, hat der Berliner Professor ebenfalls geändert: er spricht sich nur für einen Rang aus, dafür aber will er die Zuschauer unten bis zwei Meter an das Spielfeld heranführen, wie dies in England üblich ist. Der Vorteil einer solchen Anordnung liegt darin, daß alle Plätze von oben her erreicht werden können, wodurch der Zuschauerstrom in einer Richtung verläuft. Das wird sicher auch von den Besuchern des Stadions dereinst begrüßt werden, denn das Bauwerk hat ohnehin die beachtliche Höhe von 19 Metern; das entspricht der Größe eines siebengeschossigen Gebäudes.

    Zitat

    Das Spielfeld selbst wird, wie der Professor in seinem Gutachten sagt, keine ideale Lage haben, denn seine Längsachse zeigt von Südwesten nach Nordosten. Es soll aber durch Tribünenbauten auf der Ostseite gegen unerwünschten Windeinfall geschützt werden. Hatte March daran gedacht, das Feld 100 Meter lang und 66 Meter breit zu machen, so plädierten die Vertreter des 1. FCN in einer Besprechung der Stadtverwaltung mit dem Architekten Ende Februar dafür, es auf die maximale internationale Größe von 105 Meter Länge und 70 Meter Breite zu bringen.

    http://www.nordbayern.de/nuernberger-na…halle-1.1921688

    Sing: "Mein Stadion hat acht Ecken, acht Ecken hat mein Heim und hätt es nicht acht Ecken, so währ ich nicht daheim!"

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  • Fazit:

    In Nürnberg hat man es sträflich vernachlässigt, durch einen frühzeitigen Stadionumbau Wettbewerbsfähig zu bleiben. Gerade das auslassen der 74 er Chance war im Nachhinein betrachtet ein schwerer Fehler.

    Sing: "Mein Stadion hat acht Ecken, acht Ecken hat mein Heim und hätt es nicht acht Ecken, so währ ich nicht daheim!"

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  • Dennoch sollten wir froh sein, dass die Idee eines Fussballstadions in der Bauruine Kongresshalle nie realisiert wurde.

    Aufgrund der Bausubstanz hätten wir heute an Instandhaltungskosten zu knabbern, die das 2- oder 3-fache der heutigen Stadionmiete betragen würden.

  • Zitat von Weggla

    Dennoch sollten wir froh sein, dass die Idee eines Fussballstadions in der Bauruine Kongresshalle nie realisiert wurde.

    Aufgrund der Bausubstanz hätten wir heute an Instandhaltungskosten zu knabbern, die das 2- oder 3-fache der heutigen Stadionmiete betragen würden.

    Halte ich für eine gewagte These.. der Bau ist doch sehr robust und das Stadion als Inlay realisiert worden..

    Ich wollte auch nur darauf hinweisen, daß die Entscheidung das Zabo II zu bauen und nicht eher auf das Städtische, bzw. das Städtische erst 1989 umzubauen eine Fehlentscheidung war, die uns etliche Jahre gekostet hat.

    Sing: "Mein Stadion hat acht Ecken, acht Ecken hat mein Heim und hätt es nicht acht Ecken, so währ ich nicht daheim!"

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  • Zitat von evo3de

    Halte ich für eine gewagte These.. der Bau ist doch sehr robust und das Stadion als Inlay realisiert worden..

    Ich wollte auch nur darauf hinweisen, daß die Entscheidung das Zabo II zu bauen und nicht eher auf das Städtische, bzw. das Städtische erst 1989 umzubauen eine Fehlentscheidung war, die uns etliche Jahre gekostet hat.


    Naja, robuster als die Zeppelintribüne allemal, aber der Torso bröckelt schon auch gut vor sich hin. Ob die "Stadt des Friedens und der Menschenrechte" es sich moralisch hätte leisten können, ein solch ideologisiertes Bauwerke zu einem Fußballstadion (oder Einkaufszentrum, Altenheim und was nicht alles mal im Gespräch war) umwerten zu lassen, sei auch dahingestellt. Der Umbau des Städtischen Stadions muß übrigens ebenso wie die U-Bahn-Erweiterung und die Klinikum-Erweiterung im Kontext der OB-Wahl 1987 und der bayerischen Landtagswahlkämpfe 1986/90 gesehen werden.

    "Bevor ich in Fürth Fußball spiele, höre ich auf." - Raphael Schäfer, Kapitän der Pokalsiegermannschaft 2007, im April 2012.

  • Zitat von Altmeister


    Naja, robuster als die Zeppelintribüne allemal, aber der Torso bröckelt schon auch gut vor sich hin. Ob die "Stadt des Friedens und der Menschenrechte" es sich moralisch hätte leisten können, ein solch ideologisiertes Bauwerke zu einem Fußballstadion (oder Einkaufszentrum, Altenheim und was nicht alles mal im Gespräch war) umwerten zu lassen, sei auch dahingestellt. Der Umbau des Städtischen Stadions muß übrigens ebenso wie die U-Bahn-Erweiterung und die Klinikum-Erweiterung im Kontext der OB-Wahl 1987 und der bayerischen Landtagswahlkämpfe 1986/90 gesehen werden.

    Klar stimmt der Kontext, den du erwähnst. Das zeigt aber auch welches Schattendarsein der Club hier wieder gefristet hat. Erst mußten die LGA und die Wahlen auf den Plan treten, damit hier etwas passiert ist. :wall:

    Sing: "Mein Stadion hat acht Ecken, acht Ecken hat mein Heim und hätt es nicht acht Ecken, so währ ich nicht daheim!"

    Cu Evo3de

    http://www.twitter.com/evo3de - Tweets von Block 10

  • Zitat von evo3de

    Halte ich für eine gewagte These.. der Bau ist doch sehr robust und das Stadion als Inlay realisiert worden..


    Ich schließe mich Weggla an, zum Glück wurde es nicht gebaut. Den heutigen Ansprüchen nach braucht ein Stadion ein Feld von 105*68 m in einem Innenraum von MINDESTENS 120*80 m. Letzteres wäre nach den Plänen von damals nicht eingehalten worden. Um den Anforderungen gerecht zu werden hätten wir zwischenzeitlich die Ränge austauschen müssen, das wäre so teuer wie ein Neubau, und das für eine Kapazität von max. 40.000 Plätzen für den Ligabetrieb, also inklusive Stehplätzen.

  • Zitat von Vig


    Ich schließe mich Weggla an, zum Glück wurde es nicht gebaut. Den heutigen Ansprüchen nach braucht ein Stadion ein Feld von 105*68 m in einem Innenraum von MINDESTENS 120*80 m. Letzteres wäre nach den Plänen von damals nicht eingehalten worden. Um den Anforderungen gerecht zu werden hätten wir zwischenzeitlich die Ränge austauschen müssen, das wäre so teuer wie ein Neubau, und das für eine Kapazität von max. 40.000 Plätzen für den Ligabetrieb, also inklusive Stehplätzen.

    Ganz meine Meinung.

    Wie auch Altmeister bereits angemerkt hat: Im "Colosseum" bröckelt es an vielen Stellen gewaltig. Das bekommt man erst zu sehen, wenn man Einblick in die unrestaurierten (Lager-)Bereiche und unvollendeten Treppenhäuser erhält.

  • Weggla

    Ich wage zu wiedersprechen :schaem:

    Hätte man das mit der Congresshalle realisiert, hätte man die alte Hütte zumindest teilsaniert. So wie jetzt, dass in den letzten Jahrzehnten hier nix passiert ist, wäre wohl nicht vorgekommen. Es fehlt halt das letzte Stockwerk, daher hat man auf den letzten Stock nur ein billiges Falchdach montiert, und das funktioniert ja net mal wenn mans richtig macht.

    Ich kenne das Teil aus beruflichen Gründen auch von innen. Nicht nuur den Teil, den man bei den öffentlichen Führungen sehen kann. Die interessanten Parts bekommt der Normalbürger nicht zu sehen. Da gibt es noch Funktionsräume, die im Originalzustand erhalten sind. So "sein" Aufenthaltsaum bei den Reichsparteitagen. Net, dass ich auf sowas stehe, aber mega interessant auf alle Fälle.

    Erstes Heimspiel am 06.08.1977

  • Zitat von Walitza

    Weggla

    Ich wage zu wiedersprechen :schaem:

    Hätte man das mit der Congresshalle realisiert, hätte man die alte Hütte zumindest teilsaniert. So wie jetzt, dass in den letzten Jahrzehnten hier nix passiert ist, wäre wohl nicht vorgekommen. Es fehlt halt das letzte Stockwerk, daher hat man auf den letzten Stock nur ein billiges Falchdach montiert, und das funktioniert ja net mal wenn mans richtig macht.

    Ich kenne das Teil aus beruflichen Gründen auch von innen. Nicht nuur den Teil, den man bei den öffentlichen Führungen sehen kann. Die interessanten Parts bekommt der Normalbürger nicht zu sehen. Da gibt es noch Funktionsräume, die im Originalzustand erhalten sind. So "sein" Aufenthaltsaum bei den Reichsparteitagen. Net, dass ich auf sowas stehe, aber mega interessant auf alle Fälle.

    Du kannst mir gerne widersprechen!

    Wie auch du es tust, schreibe ich nicht vom öffentlich zugänglichen Teil der Kongresshalle, sondern von den übrigen Räumen, die Teils als Lager, teils als Zugangsbauwerke (Treppenhäuser) oder Aufenthalts-/Funktionsräume genutzt werden sollten. Eben jene Orte, die nahezu noch im Original von damals erhalten und der Öffentlichkeit unzugänglich sind. Auch ist mir bewusst, dass das derzeitige Dach nur ein (dauerhaftes?) Provisorium darstellt.

    Die Baufälligkeit ist jedenfalls nicht von der Hand zu weisen. Und da das Gebäude unter Denkmalschutz steht, möchte ich ehrlich gesagt nicht wissen, welche Kosten heute im Falle eines damaligen Stadionbaues auf den Club oder die Stadt Nürnberg zukommen würden.

    Selbst wenn das Gebäude Anfang der 1980er teilsaniert worden wäre, ein Umbau in der heutigen Zeit hätte wohl weit mehr Geld verschlungen, als der ominöse Umbau des Frankenstadions zur WM 2006.

  • Hmmmm, den Denkmalschutz hatte ich jetzt nicht auf dem Schirm :shock:

    Ja, wenn man das mit einbezieht, hast Du wohl recht. Ich bin halt von einer kompletten Sanierung ausgegengen in den 60ern, wenn man das Projekt realisiert hätte. Aber sehr wahrscheinlich hätte man nur die wichtigsten Bereiche fussballtauglich gemacht.

    Ja, ein wenig stückwerk, der Rest wär verfallen, stimmt schon.

    Erstes Heimspiel am 06.08.1977

  • Zitat von Walitza

    Hmmmm, den Denkmalschutz hatte ich jetzt nicht auf dem Schirm :shock:

    Ja, wenn man das mit einbezieht, hast Du wohl recht. Ich bin halt von einer kompletten Sanierung ausgegengen in den 60ern, wenn man das Projekt realisiert hätte. Aber sehr wahrscheinlich hätte man nur die wichtigsten Bereiche fussballtauglich gemacht.

    Ja, ein wenig stückwerk, der Rest wär verfallen, stimmt schon.


    In den 60ern wäre da bautechnisch freilich noch mehr möglich gewesen, siehe Kolonnadensprengung Zeppelintribüne. Trotzdem wäre der "Ausstellungsrundbau", wie die Kongreßhalle ja lange offiziell verschämt hieß, meiner Meinung nach nicht der richtige Ort für ein Stadion gewesen.

    "Bevor ich in Fürth Fußball spiele, höre ich auf." - Raphael Schäfer, Kapitän der Pokalsiegermannschaft 2007, im April 2012.

  • Zitat von Walitza

    Hmmmm, den Denkmalschutz hatte ich jetzt nicht auf dem Schirm :shock:

    Ja, wenn man das mit einbezieht, hast Du wohl recht. Ich bin halt von einer kompletten Sanierung ausgegengen in den 60ern, wenn man das Projekt realisiert hätte. Aber sehr wahrscheinlich hätte man nur die wichtigsten Bereiche fussballtauglich gemacht.

    Ja, ein wenig stückwerk, der Rest wär verfallen, stimmt schon.

    So wäre es wohl leider gelaufen.

    In den 1960er Jahren hätte man sicherlich das nötige Kleingeld besessen, das komplette Gebäude zu sanieren, aber in der heutigen Zeit fehlt eben das Geld seitens der Stadt Nürnberg. Ein Sanierung wäre - WM 2006 außen vor - nur sehr kostspielig möglich gewesen. Dazu noch der Denkmalschutz...

    Man sieht ja, wie viel allein eine Restaurierung der Steintribüne (trotz wesentlich kleinerer Grundfläche) heutzutage kosten würde.

    Wie auch der Altmeister geschrieben hat: Da sollten wir dann doch lieber froh sein, dass wir im ehem. Städt. Stadion spielen.