Rechtsform für die Profimannschaft - Kapitalgesellschaft?

  • Zitat von Tim aus Buktu

    ... und die 150-Kilo-Mann-Argumentationskette, von wegen aufs Maul hauen usw steht exemplarisch auch für die Borniertheit, die man diesen grundsätzlichen Erwägungen, auch bei uns, entgegenbringt.

    Stop, Amigo, da muß man nicht borniert sein, um gegen die Privatiesierung des Club zu sein. Neben den Ultras sind auch noch die Traditionalisten und die Fußballromantiker (da zähl ich mich dann dazu) gegen eine Ausgliederung. Und viele ältere Mitglieder haben eben noch diesen jungdynamischen Erfolgsunternehmer im Blick, der in den Achtzigern den Club mit modernem Knowhow und kaufmännischen Überlegungen zu neuem Ruhm führen wollte. Das war zuerst erfolgreich, ist dann aber bis fast zu Insolvenz und Lizenzentzug entglitten.

    Das sitzt bei vielen tief - meiner Meinung nach berechtigterweise.

  • Zitat von papahippie

    Stop, Amigo, da muß man nicht borniert sein, um gegen die Privatiesierung des Club zu sein. Neben den Ultras sind auch noch die Traditionalisten und die Fußballromantiker (da zähl ich mich dann dazu) gegen eine Ausgliederung. Und viele ältere Mitglieder haben eben noch diesen jungdynamischen Erfolgsunternehmer im Blick, der in den Achtzigern den Club mit modernem Knowhow und kaufmännischen Überlegungen zu neuem Ruhm führen wollte. Das war zuerst erfolgreich, ist dann aber bis fast zu Insolvenz und Lizenzentzug entglitten.

    Das sitzt bei vielen tief - meiner Meinung nach berechtigterweise.


    So ist es. Wobei man, wie schon oft von anderen auch genannt, sagen muß, daß auch aus unsrer Vereinsstruktur deutlich mehr herauszuholen ist, als bisher geschehen.

    "Bevor ich in Fürth Fußball spiele, höre ich auf." - Raphael Schäfer, Kapitän der Pokalsiegermannschaft 2007, im April 2012.

  • Zitat von Altmeister


    So ist es. Wobei man, wie schon oft von anderen auch genannt, sagen muß, daß auch aus unsrer Vereinsstruktur deutlich mehr herauszuholen ist, als bisher geschehen.

    So ist es!
    Entscheidend sind die Köpfe und weniger die Organisation.

  • Ich sehe hier zwei Dinge:
    1. Für eine Umwandlung in eine Kapitalgesellschaft braucht man kompetentes Personal die diese führt. Das sehe ich ich nirgends.
    2. Wenn man sich die Entwicklung in der Bundesliga so ansieht, dann ist der e.V. heute wohl am Ende anglangt.

    Also ein Dilemma beim Club.

    Bin entsetzt

  • Richtig. Eigentlich hat der e. V. im Profifußball ausgedient, doch wenn die selben Häuptlinge und die selben Indianer einer KG vorstehen, ändert sich auch nix.

    Im Übrigen bin ich der Meinung, daß Söder weg muss!

    Forenkicktipp-Sieger 2016/17 (2. Liga)

    Forenkicktipp-Sieger 2023/24 (1. Liga)

  • Der e.v. bleibt! Basta!!

    Zitat von papahippie


    Stop, Amigo, da muß man nicht borniert sein, um gegen die Privatiesierung des Club zu sein. Neben den Ultras sind auch noch die Traditionalisten und die Fußballromantiker(da zähl ich mich dann dazu) gegen eine Ausgliederung.Und viele ältere Mitglieder haben eben noch diesen jungdynamischen Erfolgsunternehmer im Blick, der in den Achtzigern den Club mit modernem Knowhow und kaufmännischen Überlegungen zu neuem Ruhm führen wollte. Das war zuerst erfolgreich, ist dann aber bis fast zu Insolvenz und Lizenzentzug entglitten.

    Das sitzt bei vielen tief - meiner Meinung nach berechtigterweise.


    Sehr richtig, und deswegen wird es auch keine Umwandlung geben.
    Ich sagte ja bereits dass "Bader raus" der wesentlich leichtere Teil war.
    Und selbst dafür habt ihr "Helden" gut 8 Jahre gebraucht..

  • Ganz nebenbei gibt es genug Beispiele, die trotz Ausgliederung und Anteilsverkauf nie mehr die "alte Stärke" erreichten:
    - HSV
    - 1860 München
    - Carl Zeiss Jena
    - Hertha BSC
    - ...

    Kurzum: Uns würde es genau wie den Vereinen gehen, vermutlich wie Jena oder 1860.

    :fcn-dh:

  • Totti: Hab ich nie behauptet. Nur ist die KG oder KGaA oder was auch immer kein Allheilmittel für (sportlichen) Erfolg. Ich würde sogar soweit gehen, (sportlicher) Erfolg & Rechtsform sind vollkommen unabhängig.

    :fcn-dh:

  • Zitat von 150kg_Fettsack

    Der e.v. bleibt! Basta!!


    Sehr richtig, und deswegen wird es auch keine Umwandlung geben.
    Ich sagte ja bereits dass "Bader raus" der wesentlich leichtere Teil war.
    Und selbst dafür habt ihr "Helden" gut 8 Jahre gebraucht..

    Das Machtwort eines Fettsacks hat nunmal Gewicht.

    UNabhängig___Überparteilich

  • Zitat von papahippie

    Stop, Amigo, da muß man nicht borniert sein, um gegen die Privatiesierung des Club zu sein. Neben den Ultras sind auch noch die Traditionalisten und die Fußballromantiker (da zähl ich mich dann dazu) gegen eine Ausgliederung. Und viele ältere Mitglieder haben eben noch diesen jungdynamischen Erfolgsunternehmer im Blick, der in den Achtzigern den Club mit modernem Knowhow und kaufmännischen Überlegungen zu neuem Ruhm führen wollte. Das war zuerst erfolgreich, ist dann aber bis fast zu Insolvenz und Lizenzentzug entglitten.

    Das sitzt bei vielen tief - meiner Meinung nach berechtigterweise.

    Jetzt eine kurze Zwischenfrage.

    Was hat die Zeit unter Schmelzer in den 80igern mit einer Ausgliederung der Lizenzspielermannschaft zu tun? Sowas gab es damals nicht, auch die DFL existierte damals noch nicht. Das lief alles unter dem DFB.

    So werden bewusst Klischees bedient.

    Mir ist schon klar, dass Ultras, Altvordere und Ewiggestrige in dieser Frage eine unheilige Allianz bilden.

    Dann sollte sich diese Mehrheitsfraktion auch im Klaren sein, dass der Verein mittelfristig mit dieser Struktur eben in der Bayernliga kickt.

    Wenn 15 von 18 Bundesligisten ihre Lizenzspielermannschaft ausgegliedert haben -überwiegend seit Jahren-, machen die das nicht "just for fun".

    Die Diskussion zeigt nur eines ganz deutlich: Der Grossteil der Mitglieder lebt in einem Elfenbeinturm. Wenn man in dieser Frage überhaupt noch argumentieren muss, läuft hier gewaltig was schief.

    UNabhängig___Überparteilich

  • Verstehe ich nicht, wieso sich einige hier so verspannt an dem Thema festkrallen.

    1. Hör auf, den Anhängern des e.V. Dummheit oder Rückwärtsgewandheit zu unterstellen. Es gibt Beispiele für gut arbeitende Vereine (zB Freiburg) genauso wie für miserable Privatisierungen (60er). Das ist nicht rein schwarz oder weiß.
    2. Es gibt genug User (wie mich, Altmeister,...), die unser Problem darin sehen, daß wir zwar die äußere Hülle eines eV haben, von den inneren Strukturen und der Mentalität aber noch im alten Präsidialsystem leben. Wir sollten also mal hergehen und die Struktur "Verein" richtig nutzen und mit Leben füllen. Und in diesem Zusammenhang wäre eine Privatisierung dann der zweite Schritt vor dem ersten.
    3. Wir haben im Verein schon einige Ansätze mit anderen Rechtsformen und Finanzierungen als üblich erlebt. Neben dem alten System (Geld kommt vom Gönner-Präsident oder von der Bank) haben wir auch schon eine Finanzierung durch die Fans (Fan-Anleihe, lief gut), die Ausgleiderung in eine GmbH (unser Marketing) und Outsourcing (Vergabe Sponsorensuche an Sport5) erlebt. Die Ergebnisse in diesen Bereichen liefern keine Argumente für eine Ausgliederung, schlechtes Management ist rechtsformunabhängig.
    4. Mit dem Thema "Stadionumbau" werden wir uns, wenns wie gedacht läuft, einen Investor mit einem Volumen von vielleicht 80-100Mio an Bord holen. Meinst nicht, das könnte fürs erste reichen und wir können uns die Ergebnisse dieses Versuchs erst mal ansehen, bevor wir über weitere Privatisierungen reden?
    5. Wir würden unsere Kernkompetenz veräußern. Das macht kein vernünftiges Unternehmen freiwillig.
    6. Nachdem in den letzten zwei Jahren die Fans gespalten wurden wie selten zuvor, hielte ich es jetzt erst mal für angebracht, wieder mehr "Wir-Gefühl" und Konsens im Verein zu erzeugen. Das Thema Privatisierung ist ein Spalterthema, es würde nicht nur Norbert und Fettsack, sondern auch mich und Altmeister und viele andere in große innere Konflikte stürzen und eventuell zu einem Rückzug bewegen.

    Also bitte, lass uns das Experiment "Investor" mal am Stadion ausprobieren, wenns funktioniert, reden wir weiter.

  • Um einen Investor geht es zunächst einmal gar nicht. Das hiesse ja den zweiten Schritt vor dem ersten machen (Ausgliederung). Zum jetzigen Zeitpunkt würde eine Veräusserung von nicht vorhandenen Anteilen keinerlei Sinn machen.

    Es gibt in der Bundesliga Vereine, die haben ihre Lizenzspielerabteilung ausgegliedert, die Anteile befinden sich aber nach wie vor zu 100% im Besitz des Vereins.

    Beispiele: Borussia Mönchengladbach, Werder Bremen, 1. FC Köln

    Beispiele aus der 2.Liga: Eintracht Braunschweig, Arminia Bielefeld und MSV Duisburg

    Mir kann keiner erzählen, diese Vereine hätten keine Tradition oder ihre Tradition mit der Ausgliederung aufgegeben.

    Sie sind aber gewappnet für den Zeitpunkt x, falls sie Kapital generieren können. Wir sind das nicht.

    Ich verstehe auch nicht, warum man das als "Spalterthema" oder "heilige Kuh" ansieht. Es geht schlicht darum, nicht schon wieder eine Entwicklung zu verpennen. Dem Fan, der ins Stadion geht, wird es piepegal sein, ob Rechtsträger der Mannschaft auf dem Platz nun eine KGaA oder ein e.V. ist.

    Bei den Ultras ist die Motivationslage relativ klar: Sie sehen durch eine Ausgliederung ihren Einfluss schwinden.

    Bei den restlichen Mitgliedern, die sich vehement gegen eine Ausgliederung sträuben, kann man nur spekulieren. Vermutlich wirklich Vereinsromantik, Scheu jeglichen Risikos, Bewahrung des Status Quo, weil es könnte ja schlimmer kommen (siehe "Teufel Schmelzer"). Letztlich dieselben Gründe, die jahrelang gegen eine Ablösung Baders vorgebracht wurden.

    Allgemeines Lebensrisiko sag ich da nur, die Welt dreht sich immer weiter.

    UNabhängig___Überparteilich

  • Zitat von Pepe

    Um einen Investor geht es zunächst einmal gar nicht. Das hiesse ja den zweiten Schritt vor dem ersten machen (Ausgliederung). Zum jetzigen Zeitpunkt würde eine Veräusserung von nicht vorhandenen Anteilen keinerlei Sinn machen.

    Es gibt in der Bundesliga Vereine, die haben ihre Lizenzspielerabteilung ausgegliedert, die Anteile befinden sich aber nach wie vor zu 100% im Besitz des Vereins.
    Mir kann keiner erzählen, diese Vereine hätten keine Tradition oder ihre Tradition mit der Ausgliederung aufgegeben.
    Sie sind aber gewappnet für den Zeitpunkt x, falls sie Kapital generieren können. Wir sind das nicht.

    Und du vertraust wirklich darauf, dass dieses Werkzeug in der Schublade bleibt, bis es einen wirklich günstigen Zeitpunkt zur Generierung von Kapital gibt?

    Da hätte ich nämlich beispielsweise Zweifel.

    Saubreiss in da house.

    Inselbegabter Kobold.

  • Gegenfrage: Wieso wurden die Anteile nicht längst verkauft, wenn es doch so easy ist dadurch frisches Geld rein zu bekommen?

    UNabhängig___Überparteilich

  • Zitat von Pepe

    Gegenfrage: Wieso wurden die Anteile nicht längst verkauft, wenn es doch so easy ist dadurch frisches Geld rein zu bekommen?


    Wenn die Anteile dem e.V. gehören, kann er die dann überhaupt ohne Zustimmung der Mitglieder veräußern?

    Who's next?

  • Zitat von Maddin_FCN


    Wenn die Anteile dem e.V. gehören, kann er die dann überhaupt ohne Zustimmung der Mitglieder veräußern?

    Üblicherweise nein. Kommt aber auf die jeweilige Vereinssatzung an.

    UNabhängig___Überparteilich

  • Zitat von Maddin_FCN


    Wenn die Anteile dem e.V. gehören, kann er die dann überhaupt ohne Zustimmung der Mitglieder veräußern?

    Natürlich nicht. Für eine Umwandlung bedarf es einer 2/3-Mehrheit in der JHV.

    Wenn es so einfach wäre, dann könnte es ja jeder.