Zu lang.
leider wurden wir Mitglieder und Fans des 1.FC Nürnberg in den letzten 5 Tagen gleich zweimal von der Leistung unserer Mannschaft enttäuscht.
Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, werden wir eingestehen müssen, daß die sportliche Situation seit nunmehr 12 Monaten, wenn nicht gar 18, eine einzige Enttäuschung ist.
Seit dem Weggang von Dieter Hecking im Dezember 2012 zeigte die Leistungs- und Erfolgskurve objektiv betrachtet stetig nach unten.
An dieser sportlichen Talfahrt konnten weder drei Trainerwechsel noch ein nahezu kompletter Austausch der Mannschaft bislang etwas ändern.
Neben der mehr als unerfreulichen Entwicklung der ersten Mannschaft, die nun in einem desaströsen und peinlichen 1:5 in Fürth sowie einem völlig unnötigen Ausscheiden im Pokal gegen einen sehr limitierten Drittligisten ihren bisherigen Höhepunkt fand, geben auch andere Dinge Anlaß zu größter Sorge.
Dies beginnt bei mangelhafter Vermarktung und zögerlicher Erschließung neuer Geschäftsideen und endet mit einer verbesserungwürdigen Außendarstellung noch lange nicht.
Insgesamt bietet unser Verein seit nunmehr mindestens einem Jahr ein bemitleidenswertes Bild. Weder in wirtschaftlicher Hinsicht noch in Bezug auf die Planung des Kaders ist von außen auch nur das geringste Konzept zu erkennen.
In diesem Zusammenhang sei der Baustop des Ministadions Am Valznerweiher genannt, der von mangelnder unternehmerischer Weitsicht zu zeugen scheint.
Am stärksten zeigt sich die Konzeptlosigkeit jedoch in der Zusammenstellung der Mannschaft, die doch das Kernstück unseres Vereines sein soll.
Hier ist in keiner Weise erkennbar, auf welchem Wege der Wiederaufstieg, der unser aller Wunsch ist und der als 1.FC Nürnberg auch unser Ziel sein muß, erreicht werden soll.
Zum wiederholten Male stellt sich die Mannschaft als ein Konglomerat an durchaus talentierten Einzelspielern heraus, der die nötige mentale Stabilität und wohl auch die nötige persönliche Reife fehlt.
Dies ist in meinen Augen exakt die selbe Situation, wie sie sich vor einem Jahr darstellte. Auch damals bestand der Kader aus einer Vielzahl guter EInzelspieler, was sich an den erzielten Transfereinnahmen heute objektiv messen läßt. Damals wie heute brach das fragile Gebilde jedoch regelmäßig auseinander, was zu teilweise unerklärlichen Niederlagen führte. Hierüber dürfen auch keine Verletzungen hinwegtäuschen, wie sie uns so zahlreich trafen. Diese Verletzungen gehören letztlich zum Fußball dazu und trafen andere Mannschaften ähnlich hart. Als Beispiel sei Borussia Dortmund genannt, das über Monate auf beinahe die gesamte Innenverteidigung verzichten musste. Die Borussia machte dann auch vor, wie man in solchen Situationen reagieren muß. Sie verpflichtete einen erfahrenen Spieler, den man als solchen vom ersten Tag an einsetzen konnte. Dies belastete weder das zugegebenermaßen durchaus üppige Budget, noch änderte es etwas an der Grundphilosphie des Vereines. Behauptungen, ähnliche Spieler wären nicht auf dem Markt gewesen oder hätten das Budget des 1.FC Nürnberg gesprengt, kann man anhand der dokumentierten Vereinswechsel samt kolportierter Ablösesummen kaum Glauben schenken.
Gerade in dieser Hinsicht erweist sich der 1.FC Nürnberg als besonders lernunwillig. Denn statt erfahrenen Ersatz für die nun verletzten Spieler Hovland und Polak zu verpflichten, füllt man die Lücken erneut mit Spielern, die schon aufgrund ihrer Unerfahrenheit eine lange Eingewöhnungszeit benötigen werden.
Statt dies anzuerkennen flüchtet sich der Verein erneut in Schutzbehauptungen und verweist beispielsweise auf mangelnde Eingespieltheit. Ganz abgesehen davon, daß der Verein dies aufgrund seiner zögerlichen Trainerverpflichtung und der zögerlichen Verpflichtung von Spielern selbst zu verantworten hat, zeigt gerade das 1:5 vom Montag, daß dies kein geeigneter Entschuldigungsgrund ist. Auch der Gegner hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 13 Spieler abgegeben und zum Schlußpfiff standen auf unserer Seite gerade einmal drei Spieler auf dem Platz, die in der letzten Saison nicht die Farben des 1.FC Nürnberg getragen hatten.
Aus Besorgnis um unseren Verein fordere ich Sie auf, diese Dinge abzustellen und in entsprechender Weise auf die verantwortlichen Personen einzuwirken.