Zitat von FCNMaxNein, pseudodemokratisch ist das nicht - denn genau SO funktioniert Demokratie nun einmal. Es geht immer darum Mehrheiten für die eigenen Positionen zu gewinnen und diese dann bei Wahlen/Abstimmungen auch zu organisieren... Wenn das bestimmten Gruppen wiederholt so gut gelingt, dass de facto jede ernsthafte Veränderung ausgeschlossen ist führt dies bei denjenigen die sich solche Veränderungen wünschen zu Verdrossenheit (Politikverdrossenheit oder hier besser Clubverdrossenheit) und Ohnmachtsgefühlen - und in letzter Konsequenz zum Rückzug (Nichtwähler bzw. 'Daheimbleiber').
Die aktuelle Bundesregierung wurde gerade mal von 48 % der Wahlberechtigten gewählt, hat aber im Bundestag eine absolute Mehrheit der Abgeordneten (80% der Sitze) und kann somit auf dieser Ebene beschließen was sie möchte - obwohl (mind.) 52% der Wahlberechtigten diese Regierung gar nicht wollten und bestenfalls tolerieren. Ich registriere bei den Clubfans in meinem Umfeld jedenfalls genau diese Verdrossenheit nach dem Motto "Es ändert sich ja doch nichts!".
Was mich persönlich fast am meisten stört ist noch nicht einmal, dass Bader im Amt bleibt (was natürlich kompletter Mist ist), sondern das man sich in der Club Führungsebene überhaupt nicht mehr darum bemüht die vielen, vielen Bader-Kritiker (oder sogar Feinde) mit ins Boot zu nehmen indem man einfach mal offen kommuniziert was zu den jeweiligen Entscheidungen führt. Die Aussage, dass Bader nicht alleine entschieden habe ist doch hanebüchen. Denn selbst wenn Bader bspw. von den Transfers vor dieser Saison überhaupt nichts wusste ist er doch der Hauptverantwortliche im sportlichen Bereich - und damit wie das Wort schon sagt eben auch letztverantwortlich! Diese mangelhafte Kommunikation, diese Arroganz gegenüber Mitgliedern (wie mir) und auch der allgemeinen Öffentlichkeit hat mich schon in Position gegen Bader gebracht - und bringt mich jetzt auch in Position gegenüber Herrn Grethlein. Wenn ich eine Entscheidung schon nicht gut finden kann, möchte ich zumindest die Beweggründe kennen die zu dieser Entscheidung führten. Hier lässt die Kommunikation von Herrn Grethlein deutlich zu wünschen übrig.
Insofern ziehe ich mich weiter clubverdrossen zurück, gehe nicht ins Stadion und werde kein Geld mehr in den Verein stecken (Mitgliedsbeitrag ist (noch) die Ausnahme) und auf den grossen Knall warten - oder darauf, dass mich die Geschichte eines Besseren belehrt...
Ich widerspreche Dir in keinster Weise.
Doch was für uns nicht hinnehmbar erscheint, ist für andere anscheinend der Normalzustand.
Die JHVs haben doch keinen Mehrheitscharakter, weil eben nur die Motivierten da sind, und die sind entweder kritisch, belustigt oder haben eine stille Übereinkunft mit Bader.
Es gibt ja auch auch im AR keine Mehrheit gegen Bader, und wir können nur den AR wählen, und zwar häppchenweise.
Herr Grethlein unterschätzt das Ausmaß der Frustration. Es besteht die Gefahr, daß sich viele Clubfans abwenden, und damit dem Verein weiter Geld abziehen.
Das Interview im Donaukurier war höchst fatal, signalisiert er doch damit, das nehme ich nicht ernst.
Demokratie ist immer ein Kompromiss, kluge Dinge werden dann klein und passend gemacht, übrig bleibt häufig nur das bereits Bekannte.
Darum regt sich auch manchmal der Wunsch nach einem "starken Mann", sprich einer Kapitalgesellschaft, denn da wäre Bader schon längst Geschichte.