Michael Köllner (ehem. Cheftrainer)

  • :hoch:

  • Zitat von klausweiss176

    Und genau damit macht man den Fußball in seiner Gänze kaputt.

    Du hast Quereinsteiger und Spätentwickler. Wenn man nun den Ausgangspost von Ivan betrachtet dann haben dort ja 15 Jährige in 5 Vereinen gespielt. Wenn ich das auf den ländlichen Bereich übertrage dann sind die jedesmal weiter gefahren. Zum Training und zum Spiel. Wie viele bleiben hier auf der Strecke? Wie viele werden aussortiert obwohl sie technisch wesentlich besser sind als die Truppe welche vielleicht durch ihre körperliche Überlegenheit 11:0 gewonnen hat? Ich nenne es mal den Mlapa - Effekt. Ein Spieler der in den Jugendmannschaften allen Gegnern körperlich überlegen war, erst im Erwachsenenbereich hat man festgestellt dass er technisch eher Zweitklassig ist und seine Gegner ihm mittlerweile körperlich gleichwertig. Lahm wäre beispielsweise NIE weitergekommen. Deutschland hat wahrlich schlechtere Außenverteidiger. Das selbe passiert in der Trainerausbildung. Bei NLZ und Partnervereinen hat man ca. 60 - 80 Trainer. Es gibt aber hunderte von wirklich guten Trainern in der Jugend. Diese haben von Haus aus nicht das Spielermaterial um Erfolge zu feiern, da ja alles im NLZ und den Partnervereinen ist. Somit wird auch hier ein "Trainersterben" sein. Im Landkreis Würzburg gibt es dieses Jahr eine Spielgemeinschaft die aus 9 Vereinen bestehen soll. Man hat keine Betreuer, Trainer und Kinder mehr. Alles was den Ball treten konnte ging in die NLZ´s und Erfolgsvereine weg. Nun fehlen den Ligen die Mannschaften und die guten können nicht kicken da es keine Gegner gibt. Knieschuss dieser ganze Förderkram. Natürlich muss man fördern. Aber so? Den kompletten Amateurfußball opfern um ein paar Kickern dann am Wochenende in der Arena zuzusehen?


    Das Geschmarre von wegen schlechten Trainern in Heimatvereinen und etc. Der Club holt sich seine Trainer ins NLZ nicht von den Bäumen. Nein, die meisten arbeiten eben in diesen Heimatvereinen und qualifizieren sich fort. Viele überregionale NLZ sind der Nährboden der Buli-NLZ (grün+rot und alle andere). Wir sind es, die durch andauernde Qualifizierung und stetige Arbeit mit Kindern sich für alle NLZ empfehlen. Heute du, morgen ich. Also gibt es auch außerhalb eines NLZ gute und schlechte Ausbilder.

    Ich kann dir folgen und gebe dir recht. Leider versteht das hier fast keiner im Forum. Ein NLZ ist hier notwendig, sogar schon für Windelträger und Buli-Bettwäschenschläfer. Erst recht, wenn die Majorität von ehemaligen Größen getragen wird. Dabei wird verklärt und Lobhudelei betrieben, an der Sache vorbei.

    Köllner-Zitat: in der Regionalliga stehst du immer mal wieder hinten drin und benötigst im Kader auch Spieler, die dem Fußball vieler Gegner körperlich gewachsen sind. Da kannst du wenig mit dem eigenen Ballbesitz anstellen." Recht hat er.

    Klingt gut, dann schauen wir mal was alles geholt wurde. 2m Buben, Lungen wie ein Pferd. Die U15 Bayernliga ist eine Katastrophe an Qualität. Bamberg spielte gegen Neumarkt, buah. Die Oberpäflzer kantig, eckig, schwerfällig, technisch ein Greuel. Oberpfälzer Kampf- und Zuchtbullen. Wohlgemerkt Jungs unter 15!!!
    Habe vieles in der Bayernliga gesehen, eine Qual für die die feine Fussballerseele. Aber das ist status-quo, denn es zählt nicht die Spielweise, sondern so schnell wie möglich die notwendigen Punkte für den Klassenerhalt ergattern. Kleine, feine wieselflinke Fussballer haben keine Chance. Eine Schande für die angeblich höchste Spielklasse in Bayern. Aber was wird gescoutet? Große, kantige und talentfreie Kicker, die über eine Physis verfügen wie junge B-Jugendkicker. Wir verlieren viel zu viele Talente dadurch.

  • Zitat von Wenzel_1-Bamberg

    Köllner-Zitat: in der Regionalliga stehst du immer mal wieder hinten drin und benötigst im Kader auch Spieler, die dem Fußball vieler Gegner körperlich gewachsen sind. Da kannst du wenig mit dem eigenen Ballbesitz anstellen." Recht hat er.

    Klingt gut, dann schauen wir mal was alles geholt wurde. 2m Buben, Lungen wie ein Pferd. Die U15 Bayernliga ist eine Katastrophe an Qualität. Bamberg spielte gegen Neumarkt, buah. Die Oberpäflzer kantig, eckig, schwerfällig, technisch ein Greuel. Oberpfälzer Kampf- und Zuchtbullen. Wohlgemerkt Jungs unter 15!!!
    Habe vieles in der Bayernliga gesehen, eine Qual für die die feine Fussballerseele. Aber das ist status-quo, denn es zählt nicht die Spielweise, sondern so schnell wie möglich die notwendigen Punkte für den Klassenerhalt ergattern. Kleine, feine wieselflinke Fussballer haben keine Chance. Eine Schande für die angeblich höchste Spielklasse in Bayern. Aber was wird gescoutet? Große, kantige und talentfreie Kicker, die über eine Physis verfügen wie junge B-Jugendkicker. Wir verlieren viel zu viele Talente dadurch.


    Bin ebenfalls Trainer im Jugendbereich. Das deckt sich 1 zu 1 mit meinen Erfahrungen und Beobachtungen. Wenn ich dran denke, was für Spieler aus der Gegend in Auswahlteams usw berufen wurden... :wall:
    Oder aber wie bis vor kurzem noch die Talentsichtungen beim Club abgelaufen sind. Habe ja mal geschrieben, wie das in WÜ vor ein paar jahren noch abgelaufen ist. :wall:
    mittlerweile hat sich wenigstens das geändert.
    ich glaube auch, erkannt zu haben, dass hier insgesamt seit kurzer Zeit ein Wenig ein Wandel eingesetzt hat, zumindest in Ansätzen. Ich denke, unter anderem das will Köllner uns mit seinem Zitat auch sagen, dass man eine Mischung braucht aus körperlich stark und technisch beschlagen. nur hat man in der Vergangenheit zu wenig darauf geachtet, ob/dass/wie sich die körperlich starken weiterentwickeln können...

    Beispiel von mir:
    es gibt bei uns Mannschaften, die ähneln den von Wenzel beschriebenen Zuchtbullen doch sehr. meine jungs/Mädels sind irgendwie immer körperlich unterlegen, relativ klein (sollte mal fragen, was man den spielern in anderen Ortschaften so an essen gibt...). als wir auf halbfeld gegen eine dieser Mannschaften spielen, steht dort unter anderem - ungelogen - in der u13 ein Libero drin, der 1,90 groß war, also einen kopf größer als ich. man hat ihm angesehen, dass er technisch nix drauf hat. aber er macht halt einen schritt, meine mussten 3 machen. da kommt man halt schlecht vorbei, wenn man relativ klein ist, auf dem engen Feld und dazu alle anderen Gegner ebenfalls größer sind. spiel geht also 1:1 aus. im jahr darauf, meine spieler nun etwas gewachsen, sage ich zu den jungs, "auf Großfeld haben wir nun mehr Chancen, lasst ball und Gegner laufen, nutzt den raum, spielt clever und zusammen". und siehe da, meine hatten sich nicht nur körperlich (zumindest etwas angenähert) weiterentwickelt, sondern auch technisch, spielerisch, taktisch verbessert. der Gegner aber blieb beim körperbetonten spiel. zwei deutliche siege für uns, die jahr für jahr deutlicher ausfallen...

  • Klingt für mich eher nach Frust, weil im eigenen Dorf-/Stadtverein die Mannschaften nicht mehr gefüllt werden können. Liegt aber eher an der Schule (G8 etc.) und viel mehr Freizeit-/Sportangebote. Das ist durchaus ein Problem. Diese ganze. JFGs sind mir ein Greul, aber oft leider notwendig.

    Schuld ist die Monogamie. Sie ist vielleicht nicht gegen die Menschheit, aber ganz sicher gegen die Männer!

  • "

    Zitat

    Im Landkreis Würzburg gibt es dieses Jahr eine Spielgemeinschaft die aus 9 Vereinen bestehen soll. Man hat keine Betreuer, Trainer und Kinder mehr. Alles was den Ball treten konnte ging in die NLZ´s und Erfolgsvereine weg. Nun fehlen den Ligen die Mannschaften und die guten können nicht kicken da es keine Gegner gibt. Knieschuss dieser ganze Förderkram. Natürlich muss man fördern. Aber so? Den kompletten Amateurfußball opfern um ein paar Kickern dann am Wochenende in der Arena zuzusehen?

    Das Sterben von Fußballvereinen im ländlichen Raum liegt doch nicht ausschließlich am NLZ, sondern in der Tatsache begründet, daß sich immer weniger bereit finden, Fußball zu spielen. Genau wie in anderen Vereinen immer weniger Menschen aktiv werden. Ein Beispiel, bei dem mir das auch sehr negativ auffält, sind Gesangsvereine. Letztlich sterben auch die vermutlich irgendwann aus. Für mich die Folge der neuen sozialen Medien und des Internets, die schon Kinder immer mehr in Bann ziehen und am Ende eben zu einem Vereinssterben beitragen. Und die Folge von einer verfehlten Schulpolitik, in der Kinder immer früher unter Leistungsdruck stehen und kaum noch Freizeit haben.

  • Ich frag mich aber auch manchmal ob es nicht sinnvoller wäre mit einigen Vereinen aus der Region, also Franken und Oberpflalz eng zusammenzuarbeiten und die Talente erst später in den Verein zu holen.

  • Zitat von putzi

    Ich frag mich aber auch manchmal ob es nicht sinnvoller wäre mit einigen Vereinen aus der Region, also Franken und Oberpflalz eng zusammenzuarbeiten und die Talente erst später in den Verein zu holen.

    Ist dies nicht bereits am laufen, durch die Partnervereine wie Bayreuth, Bamberg, Weiden.., :question_mark:

    @keine Wattsapps, nur Brieftaube

  • @klausweiss jetzt bin ich aber frustriert. Das hatte ich doch ein paar Posts weiter oben auch vorgeschlagen: engere Kooperation mit den Partnervereinen, Trainer schulen und damit den Eltern und potentiellen Nachwuchsstars klarmachen, daß sie nichts versäumen, wenn sie nicht gleich mit 10 50 oder 100km weit zum Training fahren. Und dafür eben in unserem NLZ den Kindern,die Vereinsmitglieder sind und aus dem Nürnberger Raum stammen die Trainingsmöglichkeiten bei den Kiddies bieten.
    Im übrigen: soweit ich mich erinnere hat Köllner in einem Interview gesagt, daß man nicht daran interessiert ist, daß schon die Kleinsten eine lange Fahrstrecke zurücklegen.
    Das ist es doch genau, was ich an Wenzel kritisiere: er äußert Kritik am NLZ, die vielleicht bislang sogar zutreffend war und unterstellt dann Köllner und Hintermaier, daß sie genau das weiterführen bzw. gar verschärfen wollen. Ohne zu wissen, wie das jetzt in den nächsten Jahren wirklich geplant ist.

    Im übrigen hab ich "ausschließlich" bewußt zugefügt, weil ich keine Studien kenne, die nachweisen, ob das NLZ zum Vereinssterben beiträgt oder nicht. Und es deshalb nicht ausschließen kann. Könnte aber genauso sein, daß das überhaupt keine Rolle spielt. Man muß doch nur mal überlegen, wieviele Kinder im NLZ unterkommen. Und dieser geringe Prozentsatz soll verantwortlich dafür sein, daß im gesamten Frankenland Vereine nicht mehr genügend Nachwuchs bekommen?

  • @klausweiss gefühlsmäßig scheint mir U17 etwas spät. Wieso wählst du dieses Alter? Es gibt ja schließlich auch ein Jugendinternat und Zusammenarbeit mit der Bertolt-Brecht-Gesamtschule.
    Bei der Frage der Trainerqualifikation scheinst du mir inkonsequent. Wenn die schon gut genug ausgebildet sind, wieso dann noch mehr? Wobei ich persönlich dafür plädieren würde, solche Trainerschulungen im Nachwuchsbereich beim Verein anzubieten. Würde ja auch zu einer besseren Vernetzung beitragen.
    Das Scoutingsystem soll meines Wissens mit Nüssing wieder auf Vordermann gebracht werden. Im Grund hab ich die Äußerungen aus dem Verein genau in die Richtung verstanden, die du ausführst.
    Und ich finde es absolut nicht nachvollziehbar, wenn du Köllner die Fehler seiner Vorgänger vorwirfst. Bei Meeske und Bornemann differenzierst du ja auch. Und es gab ja Gründe, weshalb die Zusammenarbeit mit Zietsch beendet wurde: man wollte das NLZ anders aufstellen, es gab unvereinbare Vorstellungen. Also heißt das, es wird sich etwas ändern. Und vielleicht(hoffentlich) ja genau das, was den Ruf des NLZ ruiniert hat.
    Zu guter letzt: Hintermaier hat seine private Fußballschule aufgebaut. Die muß finanziert werden. Also kostet sie Geld. Das dürfte bzw. sollte bei unserem Verein dann durchaus anders gehandhabt werden. Auch etwas, was man erst sehen wird und deshalb noch nicht kritisieren kann. Wenigstens nicht, wenn man nicht persönliche Abneigungen vor sachliche Kritik stellt.

  • Zitat von El Molotov

    Klingt für mich eher nach Frust, weil im eigenen Dorf-/Stadtverein die Mannschaften nicht mehr gefüllt werden können. Liegt aber eher an der Schule (G8 etc.) und viel mehr Freizeit-/Sportangebote. Das ist durchaus ein Problem. Diese ganze. JFGs sind mir ein Greul, aber oft leider notwendig.

    bei notwendig würde ich differenzieren. bei spielermangel in der zeit des demographischen wandels würde auch eine spielgemeinschaft reichen, welche punktueller ist und leichter wieder rückführbar ist.
    in meiner heimat werden auch ohne not JFG´s gegründet, um leistungsmäßig differenzieren zu können und um so als ländliche gegen "klein-und mittelzentren" mithalten zu können. da gehen zb 5 vereine zu einer JFG X zusammen. die stärksten aus den 5 vereinen werden in die JFG X1 konzentriert und das geht dann von der leistungsmäßigen gruppierung runter bis zu JFG X4. je kleiner die kinder, umso mehr mannschaften, je größer, umso weniger werden dann die mannschaften. aber: man hat die kinder davor auch schon aus dem heimatverein in ein konstrukt hineingerissen, ohne zahlenmäßige not.

    was ich sagen will: es geht im prinzip und vom grundsatz her überall um das ziemlich gleiche, ob als NLZ, mittelzentrum (auch die werben kinder aus kleinen vereinen früh ab) oder als JFG X1. die kleinen dorfvereine, die ihr ding als einzelverein machen wollen, haben es immer schwerer.
    in meinem heimatverein kämpfen wir um die eigenständigkeit. wenn die spieler in B und A jugend zu wenig werden, bilden wir eine punktuelle spielgemeinschaft (SG), nur und ausschließlich für diese altersklasse. auch das geht.

  • Klaus weiss klingt alles ganz interessant und ist sicher zu diskutieren.
    Nur ein paar Fragen dazu:
    a) wieso wird das alles bei Köllner diskutiert? Weißt du wie er tickt, welche Ziele er mit dem NLZ verfolgt? Hat er nicht gerade erst gesagt, daß der Abstieg der U15 aus der Regionalliga so tragisch nicht ist? Weil die Spieler in dem Alter eher über Training ausgebildet werden sollen? Weil man in der Regionalliga Spieler braucht, die dem Gegner körperlich gewachsen sein müssen? Spricht das nicht eher dafür, daß er eben nicht nur körperlich weiter entwickelte Spieler eines Jahrgangs fördern will?

    Wobei ich eben auch hoffe, daß er künftig nicht dem Gegner nicht gewachsene Spieler antreten läßt so wie in diesem Jahr. Denn jedesmal unterlegen zu sein, kann in diesem Alter auch demotivierend sein.

    Ich find Wenzels Aussagen dazu (Oberpfälzer Zuchtbulle etc.) wirklich grenzwertig. Was kann ein Spieler dafür, daß er kräftiger ist in dem Alter als andere? Wieso darf der deshalb so abqualifiziert werden? Die Kleineren und die Größeren haben doch beide das Recht auf optimale Förderung. Und wenn das im Training passiert, also der Fokus in dem Alter eben weniger auf Erfolg in der höchsten Liga gelegt wird, dann können auch beide davon profitieren. Und weiter kommen die, die es schaffen zu ihren bereits vorhandenen Stärken auch ihre noch bestehenden Defizite abzubauen und ein kompletter Spieler zu werden.

    Und wenn da sensibler gescoutet wird (so wie du das vorschlägst), dann gibt es doch gute Chancen, daß man auch in jüngeren Jahrgängen schon gute Spieler ausbilden kann. Und wenn sie es nicht schaffen, wo ist dann die große Tragik? In der Schule schafft es auch nicht jeder zu einem Stipendiat. Und nicht jeder, der eines bekommt, wird später mal ein beruflicher Überflieger. Und manche verlassen das Gymnasium wieder und können trotzdem erfolgreich sein im Leben. Das leigt doch am Umfeld, wenn die Kinder/Jugendlichen da nicht mit klar kommen. Weil da dann oft mit Häme reagiert wird oder ihnen unterstellt wird, sich nicht genügend angestrengt zu haben. Weil da der Erwartungsdruck zu hoch war.

    (Selbst Dr. Grethlein ist doch stolz darauf, in jungen Jahren mal beim Club gespielt zu haben. Und er hat es trotz seines Scheiterns als Fußballer geschafft, jetzt der mächtigeste Mann im Verein (BR_Moderator O-Ton) zu werden. :ironie: )

    b) woher weißt du, daß das Scouting unter Nüssing ab jetzt nicht in ähnlicher Weise geplant ist, wie du beschreibst?

    c) Köllner war vorher nicht beim Verein. Ist das nicht gerade ein Zeichen des geplanten Neuanfangs, daß man die Verantwortlichen austauscht? Machst du wirklich dasselbe bei Meeske und Bornemann? Oder hoffst du da nicht genau wie ich, daß sie eine bessere Performance hinlegen als ihr Vorgänger? Gehst du nicht auch deshalb wieder mehr ins Stadion? Und siehst du bei der Vereinsführung nicht eher wie ich die Gefahr, daß es irgendwann heißt "same procedure as everytime", weil sich im Aufsichtsrat bislang nichts ändert? Als daß du den neuen Leuten gleich von Anfang an unterstellst, denselben Mist zu machen wie ihre Vorgänger?

    Wieso sollte man also bei der Führung des NLZ auf einmal befürchten müssen, daß trotz Personalwechsel keine neuen Ideen reingebracht werden, die zu einer besseren Vernetzung mit den Vereinen führen? Wenn sie sogar schon davon reden? Wieso soll man da den Neuen (auch Bornemann) unterstellen, daß sie da nur reden, aber sicher nicht handeln?
    Daß manche da genauso borniert reagieren wie in bezug auf Bader und das nicht wahrhaben wollen, daß sich was verbessert hat, erklärt mir nicht, weshalb du ins selbe Horn bläst.


    Ich kapier hier nicht, weshalb hier Vereinsarbeit so sehr vermischt wird mit Verbandsarbeit und dem Ziel des DFB möglichst viel gut ausgebildeten Nachwuchs zu generieren. Und weshalb ignoriert wird, daß Vereinsarbeit an sich in allen Gesellschaftsbereichen mittlerweile rückgängig ist. Und es überall Probleme gibt, Nachwuchs zur Mitarbeit zu begeistern. Daß man auch in der Verbandsarbeit was verbessern kann, ist doch überhaupt nicht strittig.

    Aber genau wie man den Ultras vorhalten muß derzeit, daß Pyro eben bestraft wird und deshalb zum Vereinswohl wegen der angespannten finanziellen Lage nicht eingesetzt werden sollte (man also einfordert, sich an die regeln zu halten, weil man in der Liga mitspielen will), muß man auch den Kritikern von Köllner und co. entgegenhalten, daß die sich nicht ausklinken können aus den vorgegebenen Rahmenbedingungen, wenn sie erfolgreich arbeiten wollen und damit dem 1.FCN aus einer Krise helfen wollen.

    Ich unterschreibe den Anspruch von Bornemann (nicht primär wegen der fehlenden finanziellen Möglichkeiten, aber noch mehr deswegen), daß unser Verein in den nächsten Jahren möglichst viele gut qualifizierte Spieler zu den Profis hochziehen kann. Das ist etwas anderes als das "Struggle for life" geschehen zu lassen. Wir haben doch in den letzten Jahren gesehen, daß technisch gute Spieler sich kaum gegen die kräftigen Gegenspieler behaupten konnten. Und umgekehrt, daß kräftige SPieler technisch zu wenig vorzuweisen hatten, um dann mitspielen zu können. Beides sind Defizite und beides schwächt die Mannschaft.

    Vielleicht bin ich zu blauäugig. Aber ich bin überzeugt, wenn man einem körperlich unterlegenen Spieler wie Reus beibringen kann, sich gegen die kräftigeren Spieler zu behaupten, dann kann man auch einem kräftigeren Spieler wie Mlapa eine bessere Technik beibringen.

    Man muß beide da abholen, wo sie ihre Stärken haben und ihnen helfen, ihre Defizite abzubauen und auszugleichen. Wenn man Mlapa nur als Brechstange mißbraucht in den Jugendjahrgängen, dann hat er eben am Ende das Problem, technisch nicht genug gefördert worden zu sein. Und wenn man den technisch begabteren kleineren Spielern immer nur sagt, daß sie besser sind, aber ihre Gegner halt noch körperlich zu stark in dem Jugendjahrgang, dann vernachlässigt man, daß sie sich auch in der Bundesliga nicht nur mit ihrer Technik durchsetzen können. Und daß sie das auch lernen müssen, was für ihre Athletik zu tun, um sich behaupten zu können. Ich unterstell mal, daß das leider vielen guten Spielern versäumt wird und daß das mit ein Grund für ihre Verletzungsanfälligkeit als Profis ist oder dafür, daß sie am Ende eben den entscheidenden Schritt nicht machen konnten zu den Profis in Liga 1 und 2.

    Daß das Ziel, ein erfolgreicher Bundesligaspieler zu werden, immer mit Auslese verbunden ist und daß man da in jedem Jahrgang scheitern kann, ist doch eine Binsenweisheit. Wenn sich also die Eltern entscheiden, ihr Kind diesen Weg gehen zu lassen, dann sollte künftig vielleicht ein wenig mehr darauf geachtet werden, die Eltern dahingehend zu beeinflussen, daß sie nicht vor Ehrgeiz bersten und daß sie in der Lage sind, ihr Kind emotional aufzufangen, wenn es sich als nicht gut genug rausstellt irgendwann.

    Das Problem für junge Spieler, die irgendwann mal scheitern , ist doch wohl eher, daß sie vorher gebauchpinselt werden, daß sie über den grünen Klee gelobt werden und dann mit Kritik und Scheitern nicht umgehen können, wenn sie irgendwann auch mal erleben, daß andere Spieler aus anderen Vereinen gleich gut sind oder sogar besser.

    Dem Verein aufzubürden, auf diese Auswahl zu verzichten, ist heutzutage mMn verbunden mit der Forderung, der Verein soll auf den Erfolg verzichten. Denn über 17 kriegst du als vorher nicht ausbildender, nicht erfolgreicher Verein dann doch nur noch Spieler, die entweder nicht gut genug sind für die Bundesligisten oder die aufgrund von Verletzungen zurückgeworfen wurden in ihrer Entwicklung.

  • Zitat von juninho

    Wer soll das alles lesen :ohnmacht:


    Sorry, ich konnte mich nicht mehr stoppen, nachdem ich am Anfang nur zwei Fragen stellen wollte, ist das alles aus mir rausgesprudelt :frowning_face:

  • Zitat von Schwachkowiak

    Ist dies nicht bereits am laufen, durch die Partnervereine wie Bayreuth, Bamberg, Weiden.., :question_mark:

    Das ist genau die Idee dahinter - und hinter der Zusammenarbeit mit Lauf, Bruck, Wendenstein.
    Oder den gemeinsamen TAlenttagen mit dem HC.
    Um so Talente über die Heimatvereine zu fördern, um lokal Trainer zu haben, die für den Club Augen und Ohren offenhalten.

    Diese lokale Vernetzung war eines der Themen, an denen der Club die letzten Jahre gearbeitet hat, darum auch Spiele gg Amateurmannschaften oder Teilnahme an Amateur-Turnieren.

    FCN ein Leben lang... und nicht nur in der 1. Liga

    Manchmal verliert man - und manchmal gewinnen die anderen.

  • Zitat von emilou


    Sorry, ich konnte mich nicht mehr stoppen, nachdem ich am Anfang nur zwei Fragen stellen wollte, ist das alles aus mir rausgesprudelt :frowning_face:

    Schon okay :wink:
    Das Wochenende wird verregnet, da kann man sich mal durcharbeiten :lol:

    Schmarrnintelligenz, die

  • Zitat von maecglubb

    bei notwendig würde ich differenzieren. bei spielermangel in der zeit des demographischen wandels würde auch eine spielgemeinschaft reichen, welche punktueller ist und leichter wieder rückführbar ist.
    in meiner heimat werden auch ohne not JFG´s gegründet, um leistungsmäßig differenzieren zu können und um so als ländliche gegen "klein-und mittelzentren" mithalten zu können. da gehen zb 5 vereine zu einer JFG X zusammen. die stärksten aus den 5 vereinen werden in die JFG X1 konzentriert und das geht dann von der leistungsmäßigen gruppierung runter bis zu JFG X4. je kleiner die kinder, umso mehr mannschaften, je größer, umso weniger werden dann die mannschaften. aber: man hat die kinder davor auch schon aus dem heimatverein in ein konstrukt hineingerissen, ohne zahlenmäßige not.

    was ich sagen will: es geht im prinzip und vom grundsatz her überall um das ziemlich gleiche, ob als NLZ, mittelzentrum (auch die werben kinder aus kleinen vereinen früh ab) oder als JFG X1. die kleinen dorfvereine, die ihr ding als einzelverein machen wollen, haben es immer schwerer.
    in meinem heimatverein kämpfen wir um die eigenständigkeit. wenn die spieler in B und A jugend zu wenig werden, bilden wir eine punktuelle spielgemeinschaft (SG), nur und ausschließlich für diese altersklasse. auch das geht.


    Ok. Das pervertiert die Einführung der JFGs. Allerdings frage ich mich wie das dann die Vereine regeln welcher Verein welche Kids dann mal in die "Erste" überführt. Das stelle ich mir eklig vor. Bin froh dass wir im Verein einfach von jeder Jugend 1-2 Mannschaften selbstständig stellen.

    Schuld ist die Monogamie. Sie ist vielleicht nicht gegen die Menschheit, aber ganz sicher gegen die Männer!

  • Meine Kinder spielen auch in einer JFG, was heutzutage kaum mehr zu umgehen ist.
    Diese besteht aus drei Vereinen, die relativ nahe zusammenliegen.
    Ohne diesen Zusammenschluss wäre ein Spielbetrieb, in Bezug auf die Menge der Spieler, nicht mehr möglich, gerade im Bereich ab B-Jugend.
    Nicht vergessen sollte man auch die Kosten. Will man heute auch in diesem Bereich Trainer, die eine Trainerausbildung haben, wird man an einer gewissen Bezahlung, rund 150-200€ im Monat, nicht vorbeikommen.
    Diese Kosten, plus all die anderen, sind für einen Verein kaum mehr zu stemmen.
    Die Zeiten wo Leute dies unentgeltlich machen sind vorbei.

    Es ist richtig, dass am Ende alle Vereine um die Spieler ringen.
    Bei uns ist der Vorteil, dass die drei Vereine in extrem unterschiedlichen Ligen tätig sind.
    Von Landesliga bis A-Klasse ist da alles dabei, so dass für jeden Spieler die geeignete Liga vorhanden ist.

    Lieber stehend sterben, als kniend leben!

  • Das Thema hatten wir bei uns relativ einfach geregelt obwohl alle drei Stammvereine praktisch klassengleich spielten. Wenn so ein Junior aus der U19 rauskam, dann konnte zunächst der Stammverein mit dem Jungen reden ob er zu denen in die erste will. Das hat solange ich Jugendtrainer war ganz wunderbar funktioniert. Inzwischen habe ich aber keinen Einblick mehr. Die Kinder sind groß geworden.... :wink:

    Edith sagt: Wir hatten die JFG aber auch erst ab dem Zeitpunkt als es auf das Großfeld ging. Die jüngeren spielten automatisch noch bei ihren Stammvereinen. Unglücklicherweise gab es damals kaum die D7-Mannschaften die auf Kleinfeld weiter spielten. Auch die D9 Mannschaften auf dem kompakten Großfeld gab es da noch nicht.

    "Du bist nicht dumm, du hast nur Pech beim Denken" :old:

  • ... wie gesagt, wenn spielermangel ist, habe ich kein problem mit jfg´s, um den spielbetrieb zu sichern. dies ist aber meiner erfahrung nach nicht der einzige grund.
    wenn es, wie angeführt wurde, nur um die b- oder die a-jugend geht (, weil man im kinderbereich etwa noch genügend spieler im heimatverein hat), dann kann man auch spielgemeinschaften spezifisch in dieser altersklasse b und a-jugend machen und braucht keine jfg ab der e- oder d-jugend.