Es ist ha auch nicht so, dass die Mehrheit der Bundesligisten oder Zweitligisten mit Trainern gesegnet sind, mit denen sie die nächsten 10 Jahre glücklich und zufrieden sind. Klopp, Tucherl, Nagelsmann (der muss es aber auch erst noch beweisen) sind halt auch Ausnahmeerscheinungen und fallen genauso wenig von den Bäumen wie richtig gute Fußballtalente.
Es ist vielleicht ein guter Weg im Nachwuchsbereich verstärkt auf junge Trainer zu setzen, die auch neue Wege gehen wollen. Und wenn man hier dann ein gutes Trainertalent gefunden hat, kann man den ggf. auch aufbauen für höhere Aufgaben. Gerade im Jugendbereich oder auch in der Arbeit mit jungen Talenten die in die Profimannschaft integriert werden sollen, ist es aber auch wichtig, dass man einen Trainer (oder zumindest Co-Trainer, Betreuer) hat, der mit etwas väterlicher Weisheit und Besonnenheit den Druck von den Spielern nimmt und ein Gefühl dafür hat, was man wie zu dem Spieler sagen muss um ihn dahin zu bringen wohin er soll oder gehen kann.
Das ist sicherlich auch eine besondere Gabe und nicht überall zu finden. Und manches kommt auch erst mit dem Alter. Nur weil ein Trainer älter ist, heißt das nicht, dass er nicht mehr dazulernen kann oder ein schlechter Trainer sein muss. Genauso wenig ist ein junger Trainer immer besser. Die arbeiten vielleicht moderner, aber oft fehlt es ihnen auch an Erfahrung um mit bestimmten Situationen richtig umgehen zu können.
Am besten ist man hat beides in einem Trainerteam, sodass diese sich perfekt ergänzen.
Zu Schwartz. Die nächsten Spiele werden zeigen wohin es gehen wird. Er hat es sicherlich nicht einfach, hat es sich aber auch in den ersten Spielen selber oft unnötig schwer gemacht mit Aufstellungen die zumindest Fragezeichen aufwarfen und vor allem mit viel zu späten Wechseln und Korrekturen während der Spiele. Letztendlich ist es auf die Saison gesehen vielleicht für einige Spieler gar nicht so schlecht gewesen, schon zu Anfang den richtigen Denkzettel bekommen zu haben. Vielleicht haben einige schon gedacht gehabt, sie wären mehr Wert als die anderen oder wären besser als der Zweitligadurchschnitt. Jetzt wissen alle, dass es nur mit mannschaftlicher Geschlossenheit geht und der Erfolg immer erarbeitet werden muss. Mit den Erfolgserlebnissen kommt auch mehr Sicherheit im Spiel und so wird das Passspiel hoffentlich auch sehr bald deutlich besser.
Schwartz kann nichts dafür, dass der Club 400000 für ihn zahlen musste. Man muss ihm das nicht immer vorwerfen. Außerdem wurde es ja auch hier schon öfters gesagt, was zählt ist der Gesamtaufwand für diesen Posten bzw. das Trainerteam. Wissen wir was Weiler am Ende verdient hat bzw. was er verdient hätte wenn er zum Bleiben bereit gewesen wäre?
Wissen wir was ein ablösefreier Trainer an Gehalt und ggf. handgeld hätte haben wollen? Ein Stanislawski hätte vielleicht keine Ablöse gekostet, dafür hätte sein Berater aber vielleicht 400000 Handgeld kassieren wollen. Wäre also auf das Gleiche hinausgelaufen.
Dann hätte er vielleicht noch sein eigenes Trainerteam haben wollen. Sprich noch mehr Personalkosten + Abfindungen fürs alte Team. Und er hätte vielleicht andere Forderungen ans Spielermaterial gehabt, was ggf. nochmal zu Kosten geführt hätte.
Das ist alles hypothetisch. Fakt ist, unabhängig davon, dass Schwartz Ablöse gekostet hat, hat der Club durch einen ungeplanten Trainerwechsel trotzdem ein deutliches Plus gemacht. Also könnte man höchstens kritisieren, dass man ein noch größeres Plus hätte machen können (aber siehe vorige Punkte, da hätte man wohl wirklich einen Nachwuchstrainer nehmen müssen, was auch ein Risiko gewesen wäre und den Verantwortlichen um die Ohren hätte fliegen können). Aber alles andere ist bei jedem Trainer gleich, gewinnt man ist alles gut oder entschuldbar, verliert man ist alles scheiße.