• Die fehlende Transparenz ist ein wichtiger Punkt. Es sollte möglichst in Echtzeit ersichtlich sein was das gerade gecheckt wird. Also sobald das Signal aus Köln kommt "Abseits ja/nein bitte nochmal überprüfen" , sollte das auch für die Zuschauer im Stadion ersichtlich sein.

  • Genau das verstehe ich auch nicht, warum muß jeder Zuschauer erst erraten, daß da noch was in der Pipeline sein könnte?

    Die Anzeige per Hand ist meist aussagekräftig, oft aber auch nicht, wenn es sich um ein Foul im Aufbau des Spielzugs handelt.

    Ein Einblenden der Szenen hat der DFB schon vor dreißig Jahren abgelehnt, weil damit "zu viele Emotionen im Stadion geschürt" würden, wenn ich mich recht entsinne. War damals wie heute Blödsinn.

    Eine mündliche Erklärung hätte entspannenden Charakter. Darf das ein Landesverband allein einführen?

    It's a jungle out there.

  • Früher war das durchaus sinnvoll. Schiri entscheidet falsch und die Wiederholung läuft auf der Videowand. Dann haste erst richtig Gaudi.

    Jetzt sieht's ja anders aus. Die Szenen sind ja offiziell gecheckt.

    Die Amis haben mit ihrer MLS einen Antrag beim IFAB zum Probebetrieb für die Durchsage durch den Schiri gestellt.

  • Haben ja auch jahrzehntelange Erfahrung aus der NFL (& NHL?)

    In der NHL ists auch noch nicht ganz so lange der Fall. Inzwischen glaube ich schon.

    Wenn man ehrlich ist, haben das damals die Noris Rams vor ca 20-25 Jahren aufm Zeppelin Feld schon hinbekommen.

  • Ich bin (war) eigentlich ein absoluter Befürworter des VAR, der Gerechtigkeit wegen.

    Aber es ist absolut richtig, das er extrem Emotionen killt.

    Früher fiel ein Tor, mein erster Blick war immer beim Linienrichter, dann jubel.

    Heute freue ich mich über kein Tor mehr, bis der ganze Mist der Überprüfung vorbei ist.

    Das ist wirklich für den Fan im Stadion negativ, weil der spontane Jubel eigentlich nicht mehr möglich ist.

    Man hat permanent das Gefühl, es zählt sowieso nicht.

    Gegen Heidenheim habe ich mich über Dovedans Tor nicht gefreut, weil ich Angst hatte der lief zu schnell ein, nach Frey's Kopfball.

    Und selbst beim Weitschuss von Geis war ich mir nicht sicher, da zwei Nürnberger vor dem Tor lagen und ich Angst hatte, einer könnte in der Sichtweite des Torhüters gewesen sein.

    Es ist sicher gerechter, sieht man mal von Handspielen der Bayern ab, die Umsetzung allerdings, die verständlicherweise Zeit benötigt, gerade bei engen Entscheidungen, ist irgendwie unglücklich.

    Am Wochenende habe ich einen Leserbrief gelesen, wo ein Vater schrieb, wie bitte soll ich meinem 6 Jährigen Sohn erklären, dass er zwei Minuten umsonst gejubelt hat.

    Stimmt irgendwie!

    Lieber stehend sterben, als kniend leben!

  • Ich seh's schon kommen...

    Wir werden in Zukunft erst zum Jubeln beginnen, wenn der VAR das Tor gecheckt hat, die Fans im Stadion fertig sind mit Meinungsbildung und wenn dann der Schiri über die Stadionlautsprecher verkündet hat "Tor oder kein Tor" dürfen wir unsere Emotionen freien Lauf lassen.

    Nachtrag: American Football ungleich Fußball :winking_face:

    Einmal editiert, zuletzt von elhombre (3. September 2019 um 02:57)

  • Auf die gleiche Art, wie er früher seinem 6 jährigen Sohn erklärt hat, dass das Tor des Gegners zählt, obwohl jeder gesehen hat, dass es Abseits war. Oder wie er ihm erklärt hat, dass es doch kein Elfmeter ist, obwohl der andere Typ seinen Lieblingsspieler gerade mit den Fußsohlen voran umgesenst hat.

    Ich sehe da schon einen Unterschied!

    Früher fiel das Tor, der Linienrichter hob die Fahne, dies war für das Kind ersichtlich und verständlich.

    Heute jubelt zwei Minuten das ganze Stadion, danach musst du ihm erklären das wahrscheinlich die siebte kalibrierte Linie ergeben hat kein Tor.

    Schon schwierig und dieses ewige bangen gilt das Tor, oder gilt es nicht, auch bei Gegentoren, fuckt schon irgendwi

    Lieber stehend sterben, als kniend leben!

  • Ist doch ganz einfach : die Szene ist abgeschlossen. Sagen wir mal es ist ein Tor gefallen. Sobald der VAR eine Überprüfung meldet, erscheint im Stadion in Echtzeit ein Signal "Überprüfung wegen Abseits". Danach wird die überprüfte Szene nochmals auf der Leinwand gezeigt. Das Ergebnis erfolgt dann umgehend.

  • Für mich klingt das nach so einer typischen DFB/DFL Ausrede.

    Da hier niemand nen Nachteil erlangt wird es eben dann nur dort gezeigt wo die Qualität ausreichend ist. Außerdem würde mich es schon wundern, wenn in einer Zeit wo die DFL für alles Mindestanforderungen festlegt, die Videowände in den Stadien nicht auch eine gewisse Mindestqualität haben.

    Ich denke das Problem ist eher, dass bei Ermessenssachen selbst nach VAR Prüfungen unterschiedliche Ansichten vorherrschen.

  • wikinger :

    Bei jedem Tor greift aber der VAR und überprüft die Szene, ob eine „klare Fehlentscheidung“ voraus geht oder nicht.

    Wie soll das dann in der Praxis aussehen?

    Wir schießen ein Tor, den Zuschauern wird mitgeteilt, dass die Szene überprüft wird, die Szene wird auf den Monitoren gezeigt, das Ergebnis erfolgt dann irgendwann und wird durch den Schiri verkündet. Ein langer Prozess der jedwede Emotion raubt, die kurz nach dem Tor aber da sind und raus wollen. Wenn man dann jedes Mal ne halbe Minute bis Minute oder länger (je nachdem wie lang dann sowas dauert) warten soll, dann raubt das einen den Spaß am Erlebnis.

    By the way: So kurze Unterbrechungen wissen die Herren von der Marketingabteilung dann sicher gut auszunutzen (Stichwort eingeblendete Bannerwerbung)

    Vorbild USA, Vorbild American Football !

  • Wie wird das deiner Meinung oder der Meinung von anderen Befürwortern nach in der Praxis aussehen?

    Schonmal gefragt...

    (Meine Sichtweise habe ich hier schon kundgetan und darum geht es jetzt auch gar nicht, ob ich für oder gegen mehr Transparenz oder generell für oder gegen den Videobeweis bin.)

  • Auch in anderen Sportarten dauern solche Entscheidungen teils recht lange. Komplett wird man das auch nicht beschleunigen können. Und lieber ne richtige Entscheidung als schnell schnell und dann falsch.

  • Ja in anderen Sportarten wie jetzt American Football beispielsweise gibt es auch einen Wechsel zwischen unterschiedlichen Teams einer Mannschaft (Offense, Defense, Special), neue andere spielbezogene Situationen (Fieldgoal, Punt, Kickoff), Möglichkeiten Auszeiten zu nehmen usw. usf.

    Da kann man sowas vielleicht machen, weil es mehr statisch ist. Das sind ganz andere Abläufe als beim Fußball, der von der Dynamik, vom Spielfluss, von Emotionen lebt. Mmn absolut nicht übertragbar und als positives Beispiel heranzuführen.

  • Der Vergleich zu manchen US-Sportarten hinkt doch total.

    Wie gesagt: Transparenz ist wichtig, um den VB auch erklärbar zu machen und um seine Akzeptanz zu fördern. Das sind trotzdem eher die Symptome. Die Ursache ist die unterschiedliche Regelauslegung. Je mehr man versucht, hier auf einheitliche Regelungen zu kommen, umso schlimmer wird es. Bei der WM 2018 hat es so gut geklappt. Warum auf einmal überhaupt nicht mehr?

    Abseits ist klar definierbar, kritische Szenen bei Fouls gibt es m.E. auch kaum. Es geht jetzt darum, die Handregel ordentlich auszulegen. So dass es jeder versteht und vor allem so dass es Sinn ergibt. Aktuell ist dies nämlich nicht der Fall.

    Jetzt läuft schon die dritte Saison mit dem VB. Eigentlich galt sie als Modellversuch. Wenn sie es in dieser Saison wieder nicht hinbekommen, dann sollen sie es von mir aus in die Tonne kloppen. Wäre schade, aber wenn et nit jeht jeht et nit.

  • Früher war es so. Es gab eine Entscheidung auf dem Feld und die stand, ob sie nun richtig war oder falsch (das 2m-Abseits in Hannover anno 2013 als BSP). Jetzt ist es so, es fällt ein Tor, alles jubelt, weil der Ref zur Mitte zeigt. Dann wird geprüft und ewig überprüft und ein Tor zurückgenommen - aus Gründen, die im Stadion keiner kennt & erst nach der Entscheidung erklärt werden (oder auch nicht). Statistische Gerechtigkeit ist schön und gut... als Killer der Emotionen aber Gift für das Erlebnis beim Fußball. Und außerdem ist auch völlig unklar, WAS überprüft wird, im Gegensatz zur NFL, in der JEDES Scoring-Play überprüft wird und "wackelige" Entscheidungen auf dem Feld Bestand haben, wenn das Gegenteil nicht eindeutig zu beweisen ist ("after review, the ruling on the field stands as called"). So dachte im Stadion zunächst jeder in meinem Umfeld an ein Foul von Hack, dass der Treffer deshalb nicht zählen würde... an ein Abseits in der Vor-Vor-Situation dachte da niemand. Diese Vor-Vor-Situationen sind aus meiner Sicht eh kritisch.

    :fcn-dh: