• "... Pereira erklärt, er habe den Artikel, der keinen Titel hatte, zerstreut zu lesen begonnen, dann fing er automatisch von vorne an und schrieb ein Stück davon ab. Warum tat er das? Das kann Pereira nicht sagen. Vielleicht weil ihn diese katholische Avantgardezeitung ärgerte, vielleicht weil er an diesem Tag genug hatte von Avantgarde und von Katholizismen, auch wenn er selbst streng katholisch war, oder vielleicht weil er in diesem Augenblick, in diesem strahlenden Sommer in Lissabon, wegen der ganzen Körpermasse, die auf ihm lastete, die Idee der Auferstehung des Fleisches verabscheute, jedenfalls begann er den Artikel abzuschreiben, vielleicht um die Zeitschrift in den Papierkorb werfen zu können.

    Er erklärt, er habe nicht alles abgeschrieben, nur ein paar Zeilen, die, wie er nachweisen kann, folgendermaßen lauten: "Die Beziehung, die den Sinn unseres Daseins am feinsten und umfassendsten bestimmt, ist jene von Leben und Tod, denn die Begrenzung unserer Existenz durch den Tod ist entscheidend für das Verständnis und die Wertschätzung des Lebens." Dann nahm er das Telefonbuch und sagte zu sich: Rossi, was für ein merkwürdiger Name, mehr als einen Rossi kann es im Telefonbuch nicht geben, er erklärt, daß er eine Nummer wählte, denn an die Nummer erinnert er sich gut, und am anderen Ende hörte er eine Stimme, die sagte: Hallo. Hallo, sagte Pereira, hier spricht die Lisboa. Und die Stimme sagte: Ja? Nun, habe er gesagt, die Lisboa ist eine Lissaboner Zeitung, sie ist vor ein paar Monaten gegründet worden. ich weiß nicht, ob Sie sie kennen, wir sind apolitisch und unabhängig, glauben jedoch an die Seele, ich meine, wir haben katholische Neigungen, und ich möchte mit Herrn Monteiro Rossi sprechen. (...)

    aus: "Erklärt Pereira", seite 9-10

    ALLE HIN!

  • DER HAT JA DEN GLEICHEN NAMEN!!!!

    Also, wenn einer mal, sich in einen Gedanken förmlich hineinverrennt, dann isser ja wie vernagelt, net!

  • (...) Pereira erklärt, daß am anderen Ende einen Augenblick lang Stille herrschte, und dann sagte die Stimme, daß er Monteiro Rossi sei und nicht allzuviel an die Seele denke. Pereira schwieg ebenfalls ein paar Sekunden, weil es ihm seltsam erschien, erklärt er, daß jemand, der so tiefgründige Betrachtungen über den Tod anstelle, nicht an die Seele dachte. Und folglich dachte er, daß ein Mißverständnis vorliege, und augenblicklich fiel ihm wieder die Auferstehung des Fleisches ein, was eine fixe Idee von ihm war, und er sagte, er habe einen Artikel Monteiro Rossis über den Tod gelesen, und dann sagte er, daß auch er selbst, Pereira, nicht an die Auferstehung des Fleisches glaube, sofern Monteiro Rossi das damit habe sagen wollen. Mit einem Wort, er verhaspelte sich, erklärt er, und das ärgerte ihn, er ärgerte sich in erster Linie über sich selbst, weil er riskiert hatte, einen Unbekannten anzurufen und mit ihm über derart heikle, um nicht zu sagen intime Dinge wie die Seele und die Auferstehung des Fleisches zu sprechen. Pereira erklärt, er habe es bereut. Und beinahe hätte er den Hörer aufgelegt, aber dann fand er aus irgendeinem Grund die Kraft, weiterzureden, und so sagte er, daß er Pereira heiße, Doktor Pereira, der die Kulturseite der Lisboa leite, und daß die Lisboa im Augenblick zwar nur eine Abendzeitung sei, mit einem Wort, eine Zeitung, die es gewiß nicht mit anderen Zeitungen aufnehmen konnte, daß er jedoch sicher war, daß sie sich früher oder später etablieren würde, und daß die Lisboa im Augenblick zwar hauptsächlich Gesellschaftsnachrichten brachte, daß man jedoch beschlossen habe, eine Kulturseite hinzuzufügen, die samstags erschien, und daß die Redaktion noch nicht vollständig war, weshalb man Personal brauchte, einen freien Mitarbeiter, der eine ständige Kolumne betreute.

    Pereira erklärt, daß Herr Monteiro Rossi augenblicklich zu stottern begann, er werde noch diesen Tag in die Redaktion kommen, er sagte auch, die Arbeit interessiere ihn, jegliche Arbeit, jetzt, da er mit der Universität fertig war und für sich sorgen mußte, aber Pereira war vorsichtig genug, ihm zu sagen, nicht in die Redaktion, vorläufig lieber nicht, vielleicht konnten sie sich außerhalb, in der Stadt, treffen, und daß es besser wäre, einen Treffpunkt auszumachen. Das sagte er, erklärt er, weil er einen Unbekannten nicht in das trostlose kleine Zimmer in der Rua Rodrigo da Fonseca kommen lassen wollte, in dem ein kurzatmiger Ventilator summte und wo es immer nach Gebratenem roch wegen der Portiersfrau, einer Megäre, die alle argwöhnisch beobachtete und nichts anderes tat als braten. Und außerdem wollte er nicht, daß ein Unbekannter feststellte, daß die Kulturredaktion der Lisboa nur aus ihm, Pereira, bestand, einem Mann, der in dieser Rumpelkammer vor Hitze und Unbehagen schwitzte, und schließlich, erklärt Pereira, fragte er ihn, ob sie sich in der Stadt treffen könnten, und er, Monteiro Rossi, sagte zu ihm: Heute abend findet auf der Praca da Alegria ein Volksfest mit Liedersängern und Gitarrespielern statt, man hat mich eingeladen, eine neapolitanische Romanze zu singen, wissen Sie, ich bin ein halber Italiener, aber Neapolitanisch verstehe ich nicht, jedenfalls hat mir der Besitzer des Lokals ein Tischchen im Freien reserviert, auf meinem Tischchen steht ein Kärtchen mit Monteiro Rossi darauf, was halten Sie davon, wenn wir uns dort treffen? Und Pereira sagte zu, erklärt er, legte den Hörer auf, wischte sich den Schweiß ab, und dann hatte er eine großartige Idee, und zwar, eine kleine Kolumne mit dem Titel "Jahrestage" zu machen, und er nahm sich vor, sie bereits nächsten Samstag zu veröffentlichen, und so schrieb er fast automatisch, vielleicht weil er an Italien dachte, die Überschrift nieder: Vor zwei Jahren starb Luigi Pirandello. Und dann schrieb er den Untertitel: "Der große Theaterautor hatte in Lissabon sein Ich träume, aber vielleicht auch nicht vorgestellt."

    Es war der fünfundzwanzigste Juli neunzehnhundertachtunddreißig, und Lissbaon strahlte im Blau einer Atlantikbrise, erklärt Pereira. (...)"

    aus: Antonio Tabucchi: "erklärt Pereira", Seite10-12.

    ALLE HIN!

  • Suse, du wirst mich nicht zur Beleidigung reizen.

    Du bist ein mieser Stalker, ein verabscheuungswürdiges Subjekt. Aber es gibt dich halt, und ausgerechnet ich muss mit deinen Heimsuchungen leben. Das geht, wenn auch belästigt. Ist so wie Schimmel im Bad.

    Solltest du nicht umgehend ein anderes Hobby finden, wirst du erkennen, daß Stalking in Deutschland strafbar ist.

    Und an alle: ich habe nicht die geringste Lust, mir in diesem Forum jeden Buchstaben zu überlegen, ob der nicht vielleicht durch eine widerliche Zicke angreifbar wird. Ich schreibe hier immer und von Anfang an mit offenem Visier. Ich bin keine Zicke.

    It's a jungle out there.

  • Heil dir mein König, denn du bist der einzig wahre König:gott::gott::gott:

    Das beste hoffen, auf das schlimmste vorbereitet sein.

    Unabhängig. Überparteilich. Königlich.

    - Weltkulturerbe König -

  • Suse, du wirst mich nicht zur Beleidigung reizen.

    Du bist ein mieser Stalker, ein verabscheuungswürdiges Subjekt. Aber es gibt dich halt, und ausgerechnet ich muss mit deinen Heimsuchungen leben. Das geht, wenn auch belästigt. Ist so wie Schimmel im Bad.

    Solltest du nicht umgehend ein anderes Hobby finden, wirst du erkennen, daß Stalking in Deutschland strafbar ist.

    Und an alle: ich habe nicht die geringste Lust, mir in diesem Forum jeden Buchstaben zu überlegen, ob der nicht vielleicht durch eine widerliche Zicke angreifbar wird. Ich schreibe hier immer und von Anfang an mit offenem Visier. Ich bin keine Zicke.

    maaan pin,etz mach dich halt locker

    mussd doch ned auf jeden Scheizz reagiern

    Lieber stehend sterben als kniend leben

    Bin Underfrangge,Dangge :crossed:

    Putin chuilo

  • Einbildung ist auch eine Bildung

    Ach komm, weng doof daher wafen muss auch mal sein ?

    Das beste hoffen, auf das schlimmste vorbereitet sein.

    Unabhängig. Überparteilich. Königlich.

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