Mit Ishaks Abgang verschob sich das gesamte Spielsystem der Hoffenheimer nach vorne.
Törles lief die Gegner nicht so an wie Ishak.
ich denke das ist wirklich der springende Punkt.
Übrigens auch keine bahnbrechende neue Entdeckung, viel mehr eigentlich der gleiche Zustand wie letzte Saison. Wenn Ishak nicht dabei ist, findet unsere Offensive nicht statt.
Heißt in der 1. Liga konkret: keine Entlastung mehr.
Bis Ishak ausgefallen ist, war das eigentlich im Rahmen unserer Möglichkeiten ein ausgezeichnetes Spiel. Nach vorne immer wieder Nadelstiche gesetzt, selbst die wesentlich gefährlicheren Torchancen gehabt als der Gegner.
Man kann sicher rückwirkend diskutieren, ob in dieser Situation dann Knöll wirklich der glücklichste Griff von Köllner war. Ob man nicht lieber Kubo in die Spitze hätte stellen sollen oder Misidjan, als Konterstürmer gegen den eigentlich drückend überlegenen Gegner, und dafür lieber das Mittelfeld verdichten.
Sagt sich natürlich aber hinterher immer leicht. Die beiden letztgenannten haben ja beispielsweise schon in Dortmund ganz vorne drin gespielt und dabei eigentlich überzeugt, Knöll andererseits hatte schon so einige gute Ansätze aufblitzen lassen.
Auch über die zweite Halbzeit muss man sicherlich diskutieren. Über den Ausgleich meines Erachtens eher weniger, da sieht unsere defensive Ordnung zwar extrem komisch aus, weil der Hoffenheimer rechts wirklich blank steht, aber gegen einen Gegner, der dich hinten reindrückt, kannst du eben jederzeit so ein Tor fangen.
Wichtiger ist für mich, was nach dem Ausgleich passiert ist.
Augenscheinlich haben wir da die Köpfe hängen lassen, eigentlich ohne Not. Schließlich hatte man den Gegner ja die 50 Minuten vorher auch erfolgreich geärgert. Hoffenheim hatte sicherlich das Momentum nach dem Ausgleich, aber wenn wir da noch mal knapp 10 Minuten ohne das zweite Gegentor überstehen, wirds wieder ein anderes Spiel.
Vielleicht hätte Kölner rückwirkend betrachtet nach dem Ausgleich oder zumindest nach dem zweiten Gegentor wechseln oder taktisch umstellen sollen. In dieser Phase sind wir dann doch ziemlich wiederstandslos überrollt worden. Was schade ist, weil wir vorher extrem gut gespielt hatten.
Aber das Positive können wir auf jeden Fall mitnehmen. Der Gegner heute war durchaus nicht wesentlich schlechter als Dortmund oder Leipzig und wir haben ihm immerhin die Hälfte des Spiels hervorragend Paroli geboten.
So lange wir am Anschlag spielen, können wir also auch einen solchen Gegner in Schach halten, das ist die Erkenntnis, die wir unbedingt mitnehmen sollten.
Aus dem Spiel heute kann die Mannschaft mehr lernen und mitnehmen als aus den beiden furchtbaren Klatschen.
Für den Moment fühlt es sich trotzdem nicht schön an, aber es hilft ja nichts, wir müssen den Kopf oben halten und weiter machen.
Gegen Frankfurt in dieser Form dürfte es nächste Woche leider auch nichts zu holen geben. Aber die Saison ist noch jung und wir haben schon eine Handvoll Mannschaften in Reichweite, gegen die wir uns auch realistisch etwas ausrechnen können.
Das Ziel bleibt Platz 15, vielleicht sogar Platz 16. Wir müssen nur drei, vielleicht sogar nur zwei Mannschaften finden, die wir hinter uns lassen können.
Wir müssen da jetzt durch.