Ich tue mir schwer, die Mannschaft für gestern zu kritisieren. Hier kommt von einigen der Vorwurf, die Mannschaft sei „an Dämlichkeit nicht zu überbieten“, weil sie sich gleich zu Beginn selbst dezimiert habe. Ich würde aber nicht vom Fehlverhalten eines einzelnen Spielers auf die ganze Mannschaft schließen. Die anderen 10 Spieler können ja nichts dafür.
Auch hat sie sich danach alles andere als ungeschickt angestellt. Gut verteidigt, die Räume eng gemacht und vorne eiskalt zugeschlagen. Der Plan hätte aufgehen können, wenn nicht dieses unglückliche Eigentor passiert wäre. Und das war für mich einfach nur Pech. Ewerton ist bis dato der beste Spieler der Rückrunde für mich gewesen, hier kann man nicht von Unfähigkeit sprechen. Solche Gegentore fangen sich auch die besten mal. In unserer Situation ist das halt einfach nur bitter. Einen Vorwurf mache ich keinem. Zum Schluss war es dann einfach so, dass die Beine immer schwerer wurden. Verständlich, nach Dortmund war das das zweite Spiel, in dem wir eine brutale Laufleistung zeigen mussten. Und irgendwann kommst du dann halt mal zu spät.
Es ist noch nicht alles verloren. Die Mannschaft lebt. Das Problem ist das hammerharte Restprogramm. Jetzt kommen Leipzig, Hoffenheim und Frankfurt - mit Punkten ist da eher nicht zu rechnen, wir müssen also hoffen, dass die Konkurrenz patzt. Anschließend kommen mit Augsburg und Stuttgart die vermeintlichen Vorentscheidungen. Klar, die Wahrscheinlichkeit abzusteigen ist eindeutig höher als die Wahrscheinlichkeit, den Klassenerhalt zu schaffen, aber hier hisst keiner die weiße Flagge. Alles reinhauen, vielleicht klappt’s, das wäre großartig, wenn nicht, ist das halt der erwartete Abstieg.