Eine klare Frage muss sich Canadi abseits von dem System schon stellen. Er ist hier angetreten mit der Grundidee, extrem aktiven Fußball zu spielen, auch bei Ballbesitz des Gegners. Davon ist grundsätzlich aber gar nix zu sehen. Genau das Gegenteil ist der Fall.
Nachdem aber genau diese Sache Grundvoraussetzung für schnelles Umschaltspiel ist, sind sowohl die Taktik, als auch die dafür gefühlt 8 geholten Halbstürmer und Stürmer für die Tonne.
Also was macht die komplette Mannschaft so passiv und geradezu naiv, statt sich in jeden Zweikampf reinzuhauen?
Ich kann mich an zig Situationen gegen Sandhausen erinnern, wo wir im Zweikampf wie ne biedere Schülermannschaft ausgesehen haben. Und nicht mal, weil wir falsch gestanden sind, sondern uns einfach übelst im 1:1 abkochen haben lassen. Das ist das A und O in der 2. Liga. Und wenn man da 20 mal den Ball verliert, steht man danach eben auch schlecht, weil ein verlorener Zweikampf eigentlich auch immer gleich Unterzahl in der nächsten Situation bedeutet. Das ist seit 100 Jahren so und nicht erst seit Begriffe wie Pressing oder Verschieben etc. modern sind.
Und wenn man so nen Zweikampf dann eben gewinnt, dann kommt man vielleicht selbst in ne Überzahlsituation und kann dann erst darüber nachdenken, schnellen Fußball mit vertikalen Pässen zu spielen. Vorher ist das alles graue Theorie.
Das zieht sich ja bereits jetzt wie ein roter Faden durch die ersten vier Pflichtspiele. Die Frage muss sich Canadi gefallen lassen, was wurde in der Vorbereitung trainiert und warum setzen seine Spieler das nicht um? Dass sind alles Profis die es bis in den Profibereich geschafft haben. Es sind also keine blinden und auch keine Spieler die keine Ahnung von System und Fußball haben. Muss also irgendetwas geben, woran es scheitert. Entweder schafft es Canadi nicht seine Idee rüberzubringen, sollte er aber als Cheftrainer, wenn nicht, dann bye bye. Oder es gibt Stinkstiefel in der Mannschaft, dann sollte man ausmisten und diese zumindest auf die Tribüne platzieren.