Ich verstehe den Kult um dieses Spiel nur bedingt. Ich hab das Spiel damals verpasst (Taufe) und die letzten Minuten fingernägelkauend am Handy verbracht, aber als dann die Meldung des 1:3 kam, spürte ich nur Erleichterung, keine Freude. So wie nach einem gerade so vermiedenem Unfall. Das Tor habe ich dann noch 1-2 mal geschaut, aber seitdem interessiert es mich nicht mehr.
Ich finde es nämlich irgendwo auch einfach nur erbärmlich, wie man nach einem 2:0-Vorsprung gegen so einen schwachen Gegner noch mal ins Schlingern geraten kann. Deswegen ist das Spiel für mich in Gesamtbetrachtung auch eher eine Schande als eine Heldentat. Es war eine grauenhafte Saison, die um ein Haar mit der größtmöglichen Katastrophe endete. Das muss ich mir nicht noch mal reinziehen, ich will es einfach nur abhaken.
Genau darum gings, den worst case zu vermeiden.
Mehr haben sie an dem Tag nicht geschafft aber sie haben es wenigstens geschafft. Alles was jetzt entsteht (hoffentlich) wird auf dieser Grundlange enstehen.
Über diese halbe Stunde nach dem Treffer zum 0:3 bin ich auch heute noch entsetzt, gab keinen Stuhl der nicht durch den Keller geflogen ist, kein Schimpfwort mit dem ich die Mannschaft, den Palikuca oder den AR nicht bedacht hätte.
Die Bedeutung des Tores ist mir schon klar.
Aber es ist kein Tor, das ich mir jetzt noch 200 mal anschauen müsste, um in freudiger Erinnerung zu schwelgen wie beim Pokalsieg. Dafür überwiegt das Negative dann halt bei weitem.
Auch Schleusener ist für mich deswegen kein Held. Er stand einmal richtig, das wars. Hätte er unter der Saison das gezeigt, was man sich erhofft hatte, wäre es nie dazu gekommen.
Ich muss aber auch sagen, dass ich die enttäuschenden letzten 3 Jahre (ok, vergangene Saison war nur eine "halbe" Enttäuschung) noch nicht ganz weggesteckt habe und mir deswegen schwerer tue, positive Emotionen in Bezug auf den Club zu entwickeln.