• Ob Erdogan ein "Despot" oder ein "lupenreiner Demokrat" ist, ist im Grunde genommen zunächst einmal von nachrangiger Bedeutung. Entscheidend ist mE der Umstand, dass Özil von Erdogan als "seinem Präsidenten" sprach.

    Daraus leite ich ab, dass Özils Loyalität im Zweifelsfall der Türkei und nicht der BRD gehört. Das verurteile ich gar nicht aber es sollte doch jenen zu denken geben, die meinen Deutscher zu sein oder zu werden, sei allein ein administrativer Akt, welcher mit der Verleihung der Staatsbürgerschaft besiegelt wird.

    GÜNDOGAN! es war GÜNDOGAN!

  • Köln (SID) - Führende Politiker haben sich der Kritik an dem Treffen der

    deutschen Fußball-Nationalspieler Ilkay Gündogan und Mesut Özil

    mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan angeschlossen.

    Bundestagsvizepräsident Hans-Peter Friedrich (CSU) sagte der Bild-Zeitung,

    es sei befremdlich, sich "vor den Wahlkampfkarren eines ausländischen

    Politikers spannen zu lassen, der sich vor Kurzem noch abfällig über

    Deutschland geäußert hat".

    Ähnlich sieht es CDU-Politiker Wolfgang Bosbach. "Niemand erwartet von

    unseren Nationalspielern mit Migrationshintergrund, dass sie ihre Herkunft

    verleugnen. Aber von denen, die für unser Land spielen, sollten wir schon

    erwarten, dass sie wissen, dass nicht Erdogan, sondern Steinmeier ihr

    Präsident ist", äußerte der ehemalige Bundestagsabgeordnete im

    Handelsblatt: "Es ist mehr als nur befremdlich, dass beide auf diese Weise

    einem antidemokratischen, autoritären Herrscher huldigen."

    Annette Widmann-Mauz, Staatsministerin für Integration im Bundeskanzleramt,

    nannte das Treffen in London via Twitter "eine schiefe Verbeugung", die für

    das Gegenteil dessen stehe, was der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in

    seiner Kampagne für Respekt und Toleranz vertrete. Auf diese Diskrepanz

    hatte DFB-Präsident Reinhard Grindel bereits energisch hingewiesen.

    Die CSU twitterte: "Wer das Trikot der Nationalmannschaft trägt, sollte sich

    zu den Werten unseres Landes bekennen und nicht Wahlkampf für Despoten

    machen, die die Pressefreiheit und Menschenrechte einschränken." Einen

    Schritt weiter ging die rechtspopulistische AfD, deren Fraktionsvorsitzende

    Alice Weidel mit Blick auf die WM in Russland forderte: "Özil und

    Gündogan zu Hause lassen."

    FDP-Politiker Oliver Luksic legte den England-Legionären den Rückzug aus

    der Nationalmannschaft nahe. "Für wen Erdogan und nicht Steinmeier der

    Präsident ist, sollte nicht für die Nationalmannschaft spielen", sagte der

    Bundestagsabgeordnete dem Handelsblatt.

    Die beiden Mittelfeldstars hatten Erdogan am Sonntag in einem Hotel in

    London getroffen und signierte Trikots ihrer Vereine überreicht. Gündogan

    erklärte dies mit einer Geste der Höflichkeit. Am Dienstag werden beide im

    Dortmunder Fußball-Museum höchstwahrscheinlich von Bundestrainer

    Joachim Löw in den WM-Kader der Nationalmannschaft berufen.

    Cem Özdemir, langjähriger Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen

    und wie Özil und Gündogan türkischstämmig, hatte dem SID am Montag

    gesagt: "Der Bundespräsident eines deutschen Nationalspielers heißt

    Frank-Walter Steinmeier, die Bundeskanzlerin Angela Merkel und das Parlament

    heißt Deutscher Bundestag. Anstatt Erdogan diese geschmacklose

    Wahlkampfhilfe zu leisten, wünsche ich mir von den Spielern, dass sie sich

    aufs Fußballspielen konzentrieren." Er riet Özil und Gündogan,

    "noch einmal die Begriffe Rechtsstaatlichkeit und Demokratie

    nachzuschlagen".

    Kompromissbreaker!

    :circled_M: :O_button_blood_type_: :NG_button: :O_button_blood_type_:

    HERUMNÖLEN beschde! :bomb:

  • danke

    Will jetzt keinen ewig langen Beitrag zu einem Beitrag schreiben, der mit Gündogan nix mehr zu tun hat. Deshalb nur das: Aufgrund des Haufens argumentativer Strohmänner sehe ich das absolut nicht so.

  • Als wenn da jetzt was passieren würde. Das wird einfach totgeschwiegen. Ok, wäre was anderes, wenn es Müller, Huber oder Schmidt gemacht hätten, die hätte man an den Pranger gestellt und nackt durch die Stadt getrieben. Brennpunkte, Maischberger, Plasberg, Illner, Will etc. mit jeder Menge Betroffenheitspolitikern.

    Bei Spielern mit Migrationshintergrund geht das aber nicht so einfach, man bedenke die Presse und die sozialen Medien. Hier würden die üblichen Verdächtigen reflexartig "Nazis" brüllen.

    Da befindet sich auch der DFB in dieser Zwickmühle... ich hol schon mal Popcorn.

    "Bumbes" Schmidt: Die verschiedenen Dialekte zu verstehen, gab er sich gar nicht erst die Mühe: “Ich verstehe kein Wort von eurem Schmarrn. Ihr habt so zu reden wie wir Nürnberger”

  • Ich würde zur Zeit andauernd mehr im Forum schreiben, aber Zeit und so...

    Jetzt aber schnell Folgendes: Das Argument "Fotos mit Erdowahn unterstützen einen Diktator" stimmt -- aber wenn man fordert, deswegen einen Nati-Spieler aus "Der Mannschaft" auszuschließen, muss man auch fordern, gar nicht zur WM zu fahren, bei der man einem Putin genau die Bühne bietet, die er sich vorstellt.

    Ich finde es sehr schade, dass grade Gündogan dafür instrumentalisiert wurde, aber ich möchte nicht mit ihm tauschen. Wer Deutschtürken kennt, weiß was für ein Riss gerade durch türkische Familien geht, und das muss jeder im Hinterkopf haben, der diese Geschichte bewertet.

    Ist halt kompliziert mit Nationalstaaten und derlei Konstruktionen, wenn das eigene Leben auf einmal damit kollidiert, oder mit schlauen Worten: Gibt kein richtiges Leben im Falschen.

    Nur der FCN! :fahne:

    "Ich denke schon, dass die Liga Angst vor uns haben muss!" "...und es ist alles ge­klärt: Wir sind wie­der per Du.“

    Das hat sich die letzten 1,5 Jahre entwickelt und wir passen alle wie Arsch auf Eimer.

  • Oh, wie Sie jetzt alle den Gündogan und den Özil kritisieren. Sogar der DFB.

    Und in vier Wochen fährt man dann fröhlich zum "lupenreinen Demokraten" nach Russland, um dort so lange wie möglich Fußballfeste zu feiern und die Putin-Show zu unterstützen.

    Und in vier Jahren reist man ohne Bedenken und Bedauern in den Sklavenhalter-Staat Katarrh, bei dem der Herr Beckenbauer aber keine Menschenrechtsverletzungen ausmachen konnte.

    Irgendwie scheinheilig.

    Im Übrigen bin ich der Meinung, daß Söder weg muss!

    Forenkicktipp-Sieger 2016/17 (2. Liga)

    Forenkicktipp-Sieger 2023/24 (1. Liga)

    2 Mal editiert, zuletzt von Karbbfm (15. Mai 2018 um 12:29)

  • Und Frau Merkel macht in der deutschen Kabine Fotos mit halbnackten Spielern, auch mit türkischer Herkunft.

    Kein Wahlkampf, weil das passiert privat unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

    Club 2019: "Sie trugen seltsame Gewänder und irrten planlos umher."

  • Falsch wackeln

    Die Nationalmannschaft bzw. der Verband haben die Entscheidung getroffen an dem WM´s in Katar teilzunehmen, ich hätte auch damit leben Können eine WM ohne Deutsche Beteiligung zu haben.

    Ein Spieler der damit ein Problem hat wird nicht gezwungen mitzufahren.

    Es wäre mir auch neu das der DFB oder die Nationalmannschaft Wahlberbung für Putin betrieben hat oder betreiben wird.

    Die Spieler Gündogan und Özil haben sich allerdings entschieden Wahlwerbung für Erdogan zu machen.

    Es verbietet ihnen Niemand das sie mit dem Heimatland ihrer Väter symphatisieren, sich für politischen Machtkampf mißbrauchen zu lassen oder aktiv daran teilzunehmen stellt eine andere Sachlage dar.

  • Man muss sich vom Gedanken loesen, dass Spieler aus patriotischen Gruenden fuer Nationalmannschaften spielen. Nationalmannschaften sind in erster Linie eine Moeglichkeit fuer Spieler sich einem groesseren Publikum zu praesentieren und sich besser zu vermarkten. Diese Entwicklung ist im Grunde genommen positiv und untergraebt Narrative a la fuer Volk und Vaterland spielen und die Instrumentalisierung von Sport fuer schaebige Identitaetspolitik.

    Um den Fall Guendogan einzuordnen genuegt dieser Erklaerungsansatz nicht (bei Oezil lasse ich gelten, dass er einfach nicht die hellste Kerze auf der Torte ist). Offensichtlich hat Guendogan patriotische Gefuehle, nur eben nicht fuer die deutsche Nationalmannschaft, ansonsten wuerde er sicherlich nicht sein Trikot hochachtungsvoll seinem Praesidenten schenken. Was mich hierbei doppelt verwundert: Ich kaeme kaum auf die Idee, den/die deutsche Bundeskanzler/in (selbst wenn ich ihm/ihr ideologisch Nahe stehen wuerde), als "meine/n Bundeskanzler/in" zu bezeichnen. Noch weniger kaeme ich auf die Idee, den Staatsvorsitzenden eines anderen Landes als "meinen Staatsvorsitzenden" zu bezeichnen. Und auf keinen Fall wuerde ich das tun, wenn es sich dabei um einen verdammten rueckwaertsgewandten Faschisten handelt.

    Was bewegt also Guendogan dazu eine derart irre Geschenkuebergabe zu zelebrieren? Entweder es trifft zu, was Oberon gesagt hat und er wurde entsprechend unter Druck gesetzt - bei Erdogan und seinem Gefolge nicht auszuschliessen.

    Guendogan hat auf mich einen relativ cleveren und abgeklaerten Eindruck gemacht - ich kann mir also nicht vorstellen, dass er etwa wie Oezil, sich aus Unbedachtheit dazu hinreissen lassen. Vor allem ist anzunehmen, dass in diesem Fall ein Berater eingeschritten waere. Er wird auch ganz sicher nicht seine Profile in den sozialen Medien selbst verwalten - das waere zumindest extrem untypisch fuer einen Spieler seines Formats. Dementsprechend bleibt fuer mich nur der Schluss, dass Guendogan wirklich das meint was er sagt (vorausgesetzt er wurde nicht dazu gedraengt).

    Dann verstehe ich aber wiederum nicht seine Entscheidung fuer die deutsche Nationalmannschaft zu spielen. Gut, wenn es eine rein rationale Entscheidung aufgrund der oben angesprochenen besseren Vermarktungsmoeglichkeiten waere, dann wuerde ich es verstehen und es waere eine ehrliche Entscheidung (wie gesagt, ich kann mit diesem Nationalkram null anfangen). Ich wuerde es sogar begruessen, da es zeigt, dass Guendogan nicht auf nationaler Gefuehlsduselei haengen geblieben ist. Da Guendogan aber eben diese Gefuehlsduselei fuer die fuer die Tuerkei hegt und deren Diktatoren als seinen Praesidenten bezeichnet, ist seine Entscheidung fuer die deutsche Nationalmannschaft nicht wirklich ehrlich und aus der Sicht Deutschlands als Nationalstaat bedenklich: Wenn ein Musterbeispiel an Integration, wie es Guendogan ist, sich nicht mehr Deutschland verbunden fuehlt als der Tuerkei, macht man irgendetwas falsch.

    The unwashed phenomenon, the original vagabond.

  • Als wenn da jetzt was passieren würde. Das wird einfach totgeschwiegen. Ok, wäre was anderes, wenn es Müller, Huber oder Schmidt gemacht hätten, die hätte man an den Pranger gestellt und nackt durch die Stadt getrieben. Brennpunkte, Maischberger, Plasberg, Illner, Will etc. mit jeder Menge Betroffenheitspolitikern.

    Bei Spielern mit Migrationshintergrund geht das aber nicht so einfach, man bedenke die Presse und die sozialen Medien. Hier würden die üblichen Verdächtigen reflexartig "Nazis" brüllen.

    Da befindet sich auch der DFB in dieser Zwickmühle... ich hol schon mal Popcorn.

    Selten so einen Unsinn gelesen.

    Früher als die Nationalelf aus lauter Bio-Deutschen bestand, wurde z.B. die Hymne auch weites gehend nie mitgesungen. Als dann u.a. Özil und Khedira dabei waren und diese nicht mitsangen, regten sich alle auf und tun das immer noch. So viel zum Thema "Aber die Müller, Hubers werden an den Pranger gestellt".

  • Beim DFB freut man sich bestimmt über die Werbung durch seine Nationalspieler für den Konkurrenten um die EM 2024.

    Zu Chaos' Post will ich lieber nix schreiben. Statt von Staatsoberhaupt von "Staatsvorsitzenden" zu schreiben, ist schon sehr bedenklich. Da fehlt nimmer viel zur Diffamierung als Vorstandsvorsitzenden einer AG usw. Und daß jetzt das Geburtsland "Schuld" ist, daß sich beide Spieler dem Heimatland ihrer Eltern offenbar mehr verbunden fühlen, kann man auch anders sehen.

    "Bevor ich in Fürth Fußball spiele, höre ich auf." - Raphael Schäfer, Kapitän der Pokalsiegermannschaft 2007, im April 2012.

  • Also mir persönlich ist das mit der Hymne ziemlich wurscht und es tut der Diskussion auch nicht gut wenn man diese Nebenkriegsschauplätze aufmacht.

  • Also mir persönlich ist das mit der Hymne ziemlich wurscht und es tut der Diskussion auch nicht gut wenn man diese Nebenkriegsschauplätze aufmacht.

    Aber das wurde gestern wieder thematisiert und nun fühlen sich alle bestätigt, die Özil dafür schon vorher kritisierten.

  • Beim DFB freut man sich bestimmt über die Werbung durch seine Nationalspieler für den Konkurrenten um die EM 2024.

    Zu Chaos' Post will ich lieber nix schreiben. Statt von Staatsoberhaupt von "Staatsvorsitzenden" zu schreiben, ist schon sehr bedenklich. Da fehlt nimmer viel zur Diffamierung als Vorstandsvorsitzenden einer AG usw. Und daß jetzt das Geburtsland "Schuld" ist, daß sich beide Spieler dem Heimatland ihrer Eltern offenbar mehr verbunden fühlen, kann man auch anders sehen.

    Staatsoberhaupt trifft es tatsaechlich besser. Hatte bei der Wahl des Begriffes keine Hintergedanken.

    The unwashed phenomenon, the original vagabond.

  • Man sollte auch nicht alles in einen Topf werfen: Podolski ist Spätaussiedler, Khedira und Boateng hatten auch schon vor der Änderung des Staatsbürgerschaftsrechts einen deutschen Paß aufgrund ihrer Mütter. 1954 hatte man mit Jupp Posipal auch einen aus Ungarn vertriebenen Deutschen im Team, der historisch eher noch als Österreicher durchgegangen wäre.

    "Bevor ich in Fürth Fußball spiele, höre ich auf." - Raphael Schäfer, Kapitän der Pokalsiegermannschaft 2007, im April 2012.

  • Das ist doch absolut zweitrangig wie die Stammbäume der einzelnen Spieler aussehen.

    Das sich ein Özil aus Karrieregründen für die N11 entschieden hat ist doch ein offenes Geheimnis, damit hab ich auch keine Probleme.

  • Das ist doch absolut zweitrangig wie die Stammbäume der einzelnen Spieler aussehen.

    Das sich ein Özil aus Karrieregründen für die N11 entschieden hat ist doch ein offenes Geheimnis, damit hab ich auch keine Probleme.

    Jetzt hör auf! Am Ende behauptest du noch, Gündogan wäre auch aus Karrieregründen von Bochum zu uns und dann nach Dortmund gewechselt!:wut:

    "Bevor ich in Fürth Fußball spiele, höre ich auf." - Raphael Schäfer, Kapitän der Pokalsiegermannschaft 2007, im April 2012.

  • Und Frau Merkel macht in der deutschen Kabine Fotos mit halbnackten Spielern, auch mit türkischer Herkunft.

    Kein Wahlkampf, weil das passiert privat unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

    Ist Frau Merkel seit neuestens eine autokratische Staatspräsidentin, hat die Pressefreiheit abgeschafft und sperrt reihenweise Menschen ein weil sie eine andere Meinung haben?

    Werden in Frau Merkels Land Beamte jeglicher Sparte entlassen weil sie nicht enthusiastisch genug die Fahnen gewedelt haben? Werden bei uns Menschen und deren Familien eingeschüchtert um die Masse unter Kontrolle zu haben? Führt Merkeldeutschland gerade Krieg an der Ostgrenze um unliebsame Volksstämme loszuwerden?

    Hat Frau Merkel (die ich nicht mag) Wahlkampf mit dem halbnacken Mesut gemacht?

    Du musst jetzt bei allem Nein sagen, ohh.

    Na ja, der Obststand ist hier, zum Gemüse gehts da lang.

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