Ich finde das auch grundsätzlich ok so. Die DFL vergibt die Lizenz für ein Jahr und prüft nur anhand von Eigenkapital und Liquidität, ob der Verein dieses eine Jahr wohl finanziell überstehen wird, damit der Spielbetrieb gewährleistet bleibt. Eine Prüfung, ob ein langfristig tragfähiges Konzept vorliegt, ist deshalb nicht notwendig und sollte auch nicht stattfinden, den Vereinen wird von Seiten der DFL schon genug reingeredet.
Und der HSV wird da nicht bevorzugt. Wenn der FCN Schulden aufnimmt, ist das Eigenkapital schnell im negativen Bereich, weil unsere Vermögenswerte recht überschaubar sind. Dem HSV gehört das Volksparkstadion, deshalb führen dort Kredite eben nicht sofort zu negativem Eigenkapital, weil entsprechende Vermögenswerte gegenüberstehen. Soweit ok.
Und daß der HSV Anteile an seiner Fußballabteilung verkauft, ist erlaubt und im Rahmen der Vorgaben. Und im Gegensatz zu den Plastikvereinen kriegt der HSV dieses Geld ja nicht ohne Gegenleistung, sondern er verkauft dafür Teile seines Kerngeschäfts. Und den Preis zahlt der HSV ja auch brav: Das Wohl und Wehe des Vereins ist fast allein von Kühne abhängig, und irgendwann einmal von seinen Erben. Soweit auch ok.
Das alles natürlich unabhängig davon, daß ich das Verhalten der HSV-Macher für kurzsichtig und auf Dauer kontraproduktiv halte.