Nachdem ich nun wieder zurück bin, und mittlerweile das Spiel sowohl im Stadion als auch im TV ansehen konnte, hier meine Meinung zur aktuellen Situation um Herrn Hecking.
Nach dem Sieg gegen die Wölfe hat sich Herr Hecking ja verbal durchaus angriffslustig gezeigt und die hiesige Presse ungewohnt emotional attackiert. Dies konnte man als eine Art "Druckablassen" oder aber als Dünnhäutigkeit interpretieren. Vor dem Spiel gegen Mainz wurde dann öffentlichkeitswirksam vor der stürmischen Anfangsphase der Mainzer gewarnt, womit Herr Hecking natürlich recht hatte. Man darf also davon ausgehen, dass seine Spieler ihm kaum Gehör geschenkt haben, warum auch immer.
Postitv attestiere ich Herrn Hecking, dass er mittlerweile etwas engagierter coached und Emotionen zeigt. Positiv auch, dass er einen mutigen 3-fachwechsel gewagt hat, und nicht, wie oftmals üblich, bis zur 85 Minute wartet, bis gewechselt wird. Gleichwohl bin ich der Meinung, dass gerade bis zu diesem Wechsel ein Druck aufgebaut wurde, der dann, nach den Umstellungen leider nicht mehr aufrechtgehalten werden konnte.
Bedauernswert ist mittlerweile, dass beängstigend viel schöngeredet wird. Die Älteren unter uns wissen, wohin dies in der Noris schon geführt hat. Ein Spiel dauert eben 90 Minuten, bzw. solange, bis der Schiri es beendet. Zu sagen, wir hätten 70 Minuten gut gespielt, ich hoffe, Herr Hecking meint dies nicht ernst. Natürlich haben wir uns nach der Anfangsphase gesteigert, aber ernsthaft zu behaupten, wir hätten dort, gegen Mainzer, die nach der Führung nur noch das Nötigste gemacht haben, gut gespielt ist schon etwas kurios.
Zu bemängeln ist auch, dass Herr Hecking stur an Pekhart festhält. Entweder ist das Team nicht in der Lage, ihn gut zu bedienen, oder aber er selbst ist nicht in der Lage, entsprechend Leistung abzuliefern. Darüber gibt es hier ja genügend Diskussionen, so oder so: Herr Hecking hat sich ja für Pekhart als Transfer entschieden, insofern muss man es ihm auch ankreiden, wenn unser Angriffsspiel derzeit so derart krankt. Ich würde jedenfalls erwarten, dass Herr Hecking die Situation erkennt und Polter, der zwar nicht der Heilsbringer ist, aber dennoch etwas mehr Torgeilheit personifiziert, künftig mehr einsetzt.
Gegen Bayern, ich schrieb das schon und wurde entsprechend belächelt, gegen diese Mannschaft die derzeit zu den besten überhaupt gehört und Fussball vom Feinsten zelebriert, ist ohnehin egal, was Herr Hecking anstellen wird. Dieses Spiel darf auch nicht der Gradmesser für etwaige Entscheidungen sein. Wie von vielen hier prognostiziert, kann es in zwei Wochen im Rohnhof zur Demission von Herrn Hecking kommen. Gegen Bayern werden wir nichts holen, ausser mal wieder anständigen Fussball im heimischen Stadion sehen. Sollte Fürth heute punkten (nächste Woche in Dortmund passiert ja nichts), so könnten sie uns dann mit dem ersten Heimsieg tatsächlich überholen. Ich muss sagen, so grausam dieses Szenario auch sein mag, so realistischer erscheint es mir.
Ich kann zudem nur hoffen, dass Herr Hecking das Team auch verbal und öffentlich entsprechend einschwört, und bekundet, wie wichtig dieses Spiel ist. Es wäre unerträglich, wenn er nochmal, so wie vor dem letzten Derby unsägliche Aussagen wie "es ist doch ein normales Spiel", tätigt. So macht man kein Team heiss, Herr Hecking, sehen sie sich den Büskens an, wie aufgepushed der sein Team ins Derby geschickt hat.
Herr Hecking hat mit einem Sieg im fränkischen Derby die besten Chancen, weiter fest im Sattel zu sitzen. Verlieren wir, gehe ich zwar davon aus, dass bis Weihnachten weiter rumgerumpelt werden darf, allerdings werden dann einige Herren des Aufsichtsrates ins Grübeln kommen. Auf Seiten des Mobs, der Fans und der Reaktionen im Stadion, wird sich der Daumen aber dann vehement und aus meiner Sicht völlig zurecht nach unten senken.
