Dieter Hecking (Ex-Sportvorstand)

  • Ich bin dennoch der Meinung, dass man sich manche Emotionen verkneifen sollte. Beim Fußball im Stadion, beim Fußball auf dem F-Jugend-Platz, in der Arbeit, im Straßenverkehr oder auch zu Hause bei der Familie. Wir sind alle nur Menschen. Die Emotionen sind in uns und oft gesellschaftlich eingeübt. Aber sie tun uns unkontrolliert nicht gut. Sie zerstören Beziehungen, sie spalten, sie sorgen für schlechte Stimmung und immer mehr auch zu Gewalt.

    Wenn ein Spieler schlecht spielt, kann ich meinen Ärger äußern, indem ich fluche und mich mit dem Spieler ärgere. Nichts anderes tut nämlich dieser auch (davon sollte man zumindest erst einmal ausgehen; falls nicht, ist es Aufgabe des Trainer ihn nicht mehr aufzustellen bzw. neu einzustellen).

    Auch nach dem Spiel kann ich meinen Frust anders kanalisieren als andere schlecht zu machen.

    Ich schätze, dass noch nirgends auf der Welt ein Partner plötzlich angefangen hat, besser zu kochen, weil er beleidigt wurde (vielleicht, wenn er bedroht wurde, aus Angst…) und ein Mitarbeiter wird nicht plötzlich zum Leistungsträger, wenn der Chef ihn niedermacht.

    Wenn der Chef aber aufzeigt, was er sich erwartet hat und wieso er mit dem Ergebnis unzufrieden ist, kann er zumindest versuchen, es beim nächsten Mal besser zu machen.

    Valentini dafür zu kritisieren, dass er ein taktisches Foul hätte ziehen können, um die Flanke zu verhindern: ok. Faire Kritik.

    Valentini vom Hof jagen wollen oder ihn anderweitig schlecht machen: unnötig und unwürdig. Und in meinen Augen auch unentschuldbar. Wir werden uns als Gesellschaft nicht zum Positiven entwickeln, wenn wir es nicht schaffen, unsere Emotionen zu kanalisieren und konstruktiv zu äußern anstatt destruktiv oder gar beleidigend.

    Ja mei..des bassd scho so

  • Social Media und die damit verbundene Anonymität kann man nicht ändern. Da hilft es als Spieler eigentlich nur, so gut wie möglich Abstand von zu nehmen.

  • Das es nicht zielführend ist Spieler während eines Spiels auszupfeifen. Das ist Schwachsinn. Darauf bezieht sich der Absatz mit den Emotionen.

    Nein, das ist kein Schwachsinn.

    Es ist einfach nicht zielführend Spieler auszupfeifen. Punkt.

    Kein Spieler spielt deswegen besser.

    Ich Ärger mich auch oft gscheit und lass meine Emotionen auch schon mal raus, Fluch und schrei.

    (Auch nicht zielführend, ausser für mein Gemüt, ich weiß)

    Auspfeifen tu ich allerdings nur Gegner.

    Der Vergleich mit dem Möbeltischler, der sich verschneidet, hinkt übrigens auch ziemlich.

    Wär mir zumindest neu, dass a Tischler nen Gegner hat, der alles daran setzt, dass er sich verschneidet...

    Ihn schubst oder sein Maschine falsch einstellt. :lol:

    Lustiger Gedanke eigentlich.

    CLUBSCHOCK!

  • Meine Meinung ist, dass Spieler auch ruhig mal hören müssen, wenn es den Fans nicht passt. Künstler bekommen auch mit, wenn den Fans etwas nicht gefallen hat.

    Jeder von uns bekommt im Leben oft genug ins Gesicht gesagt, wenn etwas nicht gut ist und das sehr oft in keinem schönen Ton und mit klatschen.

  • Auch dieser Vergleich hinkt:

    Wenn der ClubSpieler 0-3 gegen Deppenhausen verliert, weiß er selber sehr gut, dass das nix war, das sagt das Ergebnis an sich ja schon aus.

    Dafür braucht er keine Fans.

    (Der Trainer wirds ihm schon auch nochmal sagen)

    Der Künstler dagegen bekommt es ausschließlich von den Fans mit.

    Die buhen oder dann nicht mehr kommen.

    Aber ein objektives 0-3 gibts bei nem Konzert oder ner Ausstellung halt ned.

    Und ich bin immer für Kritk.

    Wär halt gut (und zielführend!) wenns konstruktive und nicht beleidigende Kritik wär.

    CLUBSCHOCK!

  • Du nimmst aber mit der Ansicht das wichtigste aus dem Spiel. Das was Fußball auszeichnet. Emotionen. Selbst das doofe Geballer an der Torwand wird damit eingeleitet das irgendwer die Zuschauer auffordert rhythmisch zu Klatschen.

    Und mal so unter uns, auch das Auspfeifen des Gegners weckt bei dem etwas. Vielleicht Trotz, dieses jetzt erst Recht Gefühl. Somit Motivation.

    Ich pfeife auch keinen aus. Hat aber den Grund darin, dass ich zwar eine Melodie falsch pfeifen kann, aber das laut nicht hinbekomme.

    Zum Vergleich mit dem Möbeltischler. Spieler werden selten ausgepfiffen weil sie geschubst oder gefoult werden. Die Pfiffe kommen auch nicht beim ersten Fehlpass. Und bei Mühl kamen sie erst, nachdem er, nach einer gefühlt langen Reihe leistungsschwacher Spiele, von sich gab, dass er zu Liga 1 berufen wäre. Als er dann trotzdem noch schwache Leistungen ablieferte hat er halt das bekommen was er gerufen hat. Jedem Erwachsenen sollte klar sein das es Tage gibt an denen es einfach nicht läuft. Wir hatten beim Club eine Menge an Spielern die nach meinem Gefühl nie einen Pfiff des eigenen Publikums gehört haben. Köpke, Galasek, Timmy Simmons, Eckes....

    Die "jungen Wilden" Eckstein, Grahammer, Reuter, Dorfner etc. die konnten Scheißspiele abliefern und wir Fans haben uns gesagt das dies passiert. Es war uns allen klar. Der Unterschied, die waren medial nicht so versaut. Die haben gearbeitet und im nächsten Spiel sich wieder reingehauen.

    Und auch dem Tischler reißt niemand den Kopf ab. Was ist eigentlich aus uns geworden? Ein Volk das nicht mit Kritik umgehen kann? Nicht will? Wenn du meine Postings verfolgst, ich krieg hier oft auf die Fresse. Ich habe eine Meinung, tu die kund und verteidige sie. Auch da kommen Emotionen hoch. Irgendwann schrieb Molotov dass ich einen an der Klatsche hätte, nur weil ich der Meinung bin das es nicht zielführend ist mit pauschalen Sätzen gegen Probleme anzukämpfen. Natürlich hat er da irgendwann im Laufe der Diskussion emotional Überreagiert. Hab ich aber auch. Jetzt gibt es viele Möglichkeiten. Ich kann beleidigt sein oder einfach weiter machen. Ein neues Thema eine neue Meinung. Deshalb den Anderen als Feind oder Hater zu sehen ist Schwachsinn. Hier ist ein Forum. Die beste Frau von allen hat es mal als die Zusammenrottung geballter Fußballblödheit bezeichnet. Das war als es uns mal wieder sportlich und finanziell gleichzeitig mies ging und sie fragte ob ich nicht wenigstens Fan eines anderen Vereins werden wolle. Meine Antwort: Im Leben gibts für Jedermann zwei Dinge die er sich nicht aussuchen kann. Seine Verwandtschaft die ist schon vorher da und seinen Fußballclub, traurig aber wahr. (Wise Guys)

  • Und genau das ist, seit es Social Media gibt, völlig aus dem Ruder gelaufen.

    Denk mal im Stadion bekäme ich oftmals auch nicht den Fairplaypreis für sachliches und liebevolles kritiseren. Aber außer mir und meinen Nachbarn, gut evtl. auch die fünf Reihen um mich rum bekommt das keiner mit und nachm Spiel is halt auch rum.

    Hier oder in den Kommentarspalten bleibts halt stehen.

  • Bevor ich etwas schriftlich verfasse sollte ich eigentlich schon soweit runter gekocht haben

    dass ich mich wie ein vernunftbegabtes Wesen ausdrücken kann.

    Also, falls dies der Fall ist.

    Some days I really feel like laughing, some days I realize I must stay on my guard

    And I'm not going back, I'm not going back to my dark places(J.Burns)

  • Bevor ich etwas schriftlich verfasse sollte ich eigentlich schon soweit runter gekocht haben

    dass ich mich wie ein vernunftbegabtes Wesen ausdrücken kann.

    Also, falls dies der Fall ist.

    Vernunftbegabtes Wesen und Fußballfan? Zwei Welten treffen aufeinander!

  • Fußball ist halt Liedenschaft, deswegen ist er ja so groß wie er ist.

    Die negativen Emotionen kauft man da einfach mit.


    Wer lesen und schreiben kann, sollte aber zumindest den Selbstanspruch haben, gewisse Grenzen der Übergriffigkeit zu respektieren.

    Wir können uns nicht aussuchen, wen wir lieben. (Jaime Lannister)

  • Das mit dem Schwachsinn galt ja mal mir. Bleibe aber dabei, dass während eines Spiels eigene Spieler auszupfeifen nicht geht, sie werden dadurch noch verunsicherter. Wie schon x-mal geschrieben, nach dem Spiel kann ich meine Kritik äußern. Oder glaubst du, dass Spieler absichtlich schlecht spielen? Die Kritik an Spielern obliegt auch in erster Linie dem Trainer.

  • Hier sind wir absolut unterschiedlicher Meinung. Das hat auch nichts mit absichtlich schlechter spielen zu tun. Ein Spieler der sich durch Pfiffe verunsichern lässt, durch blöde Bemerkungen und blöde Anmachen der sollte kein Profifußballer sein. Oder der Sport muss ohne Zuschauer statt finden.

  • Das mit dem Schwachsinn galt ja mal mir. Bleibe aber dabei, dass während eines Spiels eigene Spieler auszupfeifen nicht geht, sie werden dadurch noch verunsicherter. Wie schon x-mal geschrieben, nach dem Spiel kann ich meine Kritik äußern. Oder glaubst du, dass Spieler absichtlich schlecht spielen? Die Kritik an Spielern obliegt auch in erster Linie dem Trainer.

    Hier sind wir absolut unterschiedlicher Meinung. Das hat auch nichts mit absichtlich schlechter spielen zu tun. Ein Spieler der sich durch Pfiffe verunsichern lässt, durch blöde Bemerkungen und blöde Anmachen der sollte kein Profifußballer sein. Oder der Sport muss ohne Zuschauer statt finden.

    Wir werden nicht mehr einig. Nur als ehemaliger Seminarleiter für Führungskräfte, da ging und geht es bei Kollegen darum, dass Negatives angesprochen werden muss, aber bitte die Sache, was falsch lief, aber nie die Person schlecht machen. Weiß nicht, was du für eine beruflichen Werdegang hast und beruflich erlebst, oder erlebt hast. Nur glaub mir, "der sollte kein Profifußballer sein" verstehe ich nicht. Mit dem Profivertrag bleibt ein Spieler Mensch und ändert nicht seine Persönlichkeit. Natürlich gibt es Spieler, die damit leichter umgehen können, aber auch etliche die das zurückwirft. Das Interview von Mühl bei TM sollten mal viele nochmal lesen, wer die Botschaft darin nicht verstanden hat, sollte solche Bemerkungen über andere lieber lassen. Nochmal, kein Spieler spielt absichtlich schlecht. Er will ja weiter Geld verdienen. blöde Bemerkungen und blöde Anmachen der sollte kein Profifußballer sein. Im Spiel, darum geht es!! Sorry, aber dann auf beleidigt spielen, wenn das angesprochen wird ist unverständlich. Wie Spieler müssen das aushalten, aber bestimmte Fans sind beleidigt, wenn das angesprochen wird. Das werde ich nie verstehen. Die Verantwortlichen müssen das ansprechen, um auch die Spieler zu schützen.

  • Seit Hecking und Rebbe da sind verlaufen die Transferphasen zum Schluss hin bei uns immer sehr „langweilig“.

    Einerseits gut, weil wir keine Notkäufe tätigen müssen, andererseits hat man zum Schluss hin ja gerne noch etwas Spannung und Action 😄.

    Aber grundsätzlich sagt der gesunde Menschenverstand, dass es besser ist wenn man nicht mehr aktiv werden muss.