Martin Bader

  • Als Nicht-Auswärtsfahrer u. auch kritischer Betrachter der Ultra-Szene ist man meist immer geneigt das zu lesen was man gerne lesen möchte. Die Vorzeichen, dass es bei diesem Spiel nicht ohne Zwischenfälle ablaufen würde, war offensichtlich. Leider. Es wurde im Vorfeld alles "bereitet" damit es wirklich nicht ohne Zwischenfälle abläuft. Die Eintracht hat alles verboten was für den Fan auch nur irgendwie zur Identität seines Vereins beiträgt, obwohl es nachweislich ich glaube seit 2008 keine Vorfälle mit Clubfans gab. Natürlich kann man jetzt sagen: der Verein hat entschieden, also muß man dies respektieren. Muß man dies wirklich? Letztendlich aber gibt es nur drei Möglichkeiten: fahren u. sich an die Ansage des Gastgebers halten. Zu Hause bleiben. Hinfahren + versuchen zu reden + wenn dies nicht funktioniert sich dann eben an die Vorgaben des Gastgebers zu halten wenn man Stress vermeiden will. Es ist immer schwer einen Verein umzustimmen wenn er nachweislich eine Entscheidung getroffen hat. Noch schwieriger wird das dann wenn Zeitdruck dazukommt o. aber ggf. medialer Druck o. Druck durch Vereinsorsitzende o. Polizei. Wenn dann auch Gespräche oder Beschwichtigungsversuche der Verantwortlichen der Gästefans scheitern u. der Gastgeber zu keinerlei Kompromissen bereit ist dann hat man halt irgendwann keine Gesprächsgrundlage mehr u. der Weg wird eine Einbahnstraße mit nur einem einzigen vorgegebenen Endergebnis: die Fahnen bleiben draußen. Völlig losgelöst von der Frage ob dies richtig o. falsch, gut o. schlecht ist. Einfach nur mal als Tatsache i. d. Raum gestellt. Also bleibt letztendlich i. d. Situation dann nur noch, das beste aus der bescheidenen Situation zu machen um für die Zukunft seine Schlüsse daraus zu ziehen. Was ist aber das Beste was man aus dieser wirklich bescheidenen Situation machen kann? Sachen packen u. Heimfahren? In den Block gehen u. die Mannschaft unterstützen? Den Block verlassen u. vor dem Stadion für friedliche Stimmung sorgen? Den Block verlassen bzw. gar nicht erst betreten u. vor dem Stadion für friedliche Stimmung u. Unterstützung der Mannschaft sorgen. Sachen packen u. Heimfahren war der Plan. Er wäre wohl die beste Lösung gewesen da man hier wahrscheinlich sagen kann, dass die Staatsmacht + der Ordnungsdienst der Eintracht keinerlei Auslöser gefunden hätten um Ihre Macht zu demonstrieren. Das man nicht heimgefahren ist war dann kurzfristig aus der Situation heraus entschieden wohl auch den Solidaritätsgesten der Nicht-Bahn-fahrenden Fans geschuldet. Man hätte aber auch i. d. Block gehen u. die Mannschaft unterstützten können. Die Mannschaft hätte es verdient gehabt. Auf der anderen Seite jedoch hat man als Fan (völlig losgelöst ob Ultra, Opa) ja fast keine Möglichkeit mehr auf "Willkür" hinzuweisen außer Boykott. Alternativ hätte man im Block stehen/sitzen können ohne Stimmung zu machen. Dies hätte dazu führen können dass die Mannschaft der Meinung hätte sein können man wolle die Mannschaft "strafen" .Das man auch vor dem Stadion für friedliche Stimmung sorgen kann wurde während 12:12 mehrfach bewiesen. Die einen wollten für Stimmung sorgen, die anderen wollten die Fans vom Zaun weg haben, die anderen wollten aus dem Block raus, was die Gegenseite wohl verhindern wollte, die andere Gruppe wollte in den Block rein, was dem Ordnungsdienst auf der anderen Seite wohl aber nicht gepasst hat. Und so kam dann eins zum andern. Wenn der Kieselstein erst mal rollt ist die Berglawine nicht mehr weit. Da die Stimmung schon vor dem Spiel leicht angeheizt (wenn auch absolut friedlich war) hat es dann anscheinend leider auch nicht mehr viel gebraucht um das Fass zum überlaufen zu bringen. Und wenn dann der eine oder andere noch überreagiert (egal ob Fan, Ordner, Staatsmacht) ist es sowieso zu spät. Ich halte es für bedenklich, wenn der Ordnungsdienst bzw. die Staatsmacht mit überharten Maßnahmen ins Geschehen einsteigt. Vor allem wenn es sich nachweislich u. offensichtlich nicht um randalierende Chaoten handelt. Ich halte es auch für bedenklich, dass Fans, welche offensichtlich für friedliche Stimmung außerhalb des Blocks sorgen in eine Richtung gedrängt werden sollen (hier weg vom Zaun) ohne vorher auf einem friedlichen Weg zu versuchen d. Problem aus dem Weg zu räumen. Wahrscheinlich wäre es sehr viel einfacher gewesen, wenn jemand von der Staatsmacht o. dem Ordnungsdienst jemanden von der Gegenseite (Bergmann, Julius, etc.) darauf hingewiesen hätte dass man von diesem Zaun weg solle weil Gefahr durch irgendwas besteht. Was auch immer. Es wäre alles besser gewesen als überhartes einsteigen + dann die Reaktion der Gegenseite. Hätte wäre wenn. Ich war nicht dabei, kann es nicht beurteilen u. meine Schlüsse nur aus Augenzeugenberichten + Medien ziehen. Es ist schade dass es passiert ist wie es passiert ist u. ich persönlich glaube dass dies vermeidbar gewesen wäre. Wieder eine Grundlage für Politik u. Medien um die Thematik Stadionsicherheit für sich zu benutzen. Aber - u. nun das aber: Die Aussage von Martin Bader, dass man Gewalt innerhalb / außerhalb von Stadien verurteilt: da bin ich dabei. Es ist mir persönlich egal, wer o. was der Auslöser war bzw. wer Schuld hat. Gewalt hat beim Fußball nichts zu suchen. Auch die Aussagen "man hat sich früher schon die Köppe beim Fußball geklopft": mag schon sein. Aber nur weil das schon immer war muss dies jetzt nicht immer noch so sein. Ich schieb die Schuld auch nicht per se nur auf die Ultras. Und schon gar nicht auf alle. Im Gegenteil. Viele Aktionen der Ultras haben meinen tiefsten Respekt. Es ist hier einfach nur schade dass die Gruppe es dauerhaft nicht schafft Ihre handvoll Chaoten i. d. Griff zu bekommen. Sie machen sich Ihre wirklich guten Aktionen durch eine handvoll Deppen immer wieder selber kaputt. Aber die generelle Aussage, dass Gewalt beim Fußball nichts zu suchen hat unterschreibe ich. Auch die Aussage von MaBa, dass man die Auswertung der polizeilichen Ermittlungen abwarten will: was will er denn sagen? Hätte ich so wahrscheinlich auch gesagt wenn ich in der Situation von MaBa gewesen wäre. Dass die Staatsmacht die alleinige Schuld trägt? Oder der Auslöser war? Kann er doch gar nicht. Denn der alleinige Auslöser war die Staatsmacht bzw. der Ordnungsdienst nicht. Er hätte sagen können dass hier übermäßig hart agiert wurde. Ja, hätte er. Hätte ich mir so in der Art auch gewünscht. Aber an der Tatsäche hätte dies nichts geändert. Auch in der Diskussionsgeschichte Stadionsicherheit - egal was er gesagt hätte - sich keinen Deut was geändert. Vielleicht hatte er aber auch noch nicht alle Informationen. Vielleicht aber hat der FCN sich auch eine Maßnahme für die Geschehnisse am WE überlegt + angeleiert wo eine Aussage wie wir sie uns vielleicht gewünscht hätten kontraproduktiv gewesen wäre. Ist es taktisch nicht klüger erst mal in Ruhe alle Informationen zu sammeln u. dann ggf. etwas zu unternehmen u. dafür in der Öffentlichkeit zu sagen wir warten einfach mal ab was die Ermittlungen ergeben? Die Aussage schließt doch nicht aus, dass der FCN als Verein etwas unternimmt u. d. Fans im Nachgang d. Rücken stärkt. Wäre ja möglich. Ob dies der Fall sein wird wird sich i. d. nächsten Tagen zeigen. Ich hätte mir auch gewünscht dass MaBa sagt hier wurde übermäßig hart reagiert. Vielleicht wäre es auch gut gewesen dazu gar nichts zu sagen. Dann aber hätte man ihm jedoch sicherlich unterstellt dass keine Aussage genauso "verräterisch" ist wie das was er gesagt hat. Aber klar ist auch, dass MaBa nie gesagt hätte: die Fans sind komplett unschuldig. Denn das waren sie nicht. Hin u. wieder muß man im Leben eben auch Dinge machen welche einem nicht gefallen u. nicht zusagen. U. wenn die Ansage eben ist: weg vom Zaun - warum auch immer - u. dies so unmissverständlich angesagt wird, dann ist das halt so. Hätte ich also als Fan mit aller Macht verhindern wollen das die Situation eskaliert, wäre dies mit großer Wahrscheinlichkeit möglich gewesen. Natürlich hätte ich als Fan dann den kürzeren ziehen u. nachgeben müssen. Keine Frage. Natürlich hätte mir dies als Fan mächtig gestunken. Auch keine Frage. Wahrscheinlich wäre ich auch sauer u. wütend gewesen. Zu Recht. Keine Frage. Aber ich hätte nachgeben können. U.dies wäre der kluge Weg gewesen. Gerade schon deshalb weil bei allen Gesprächen am Samstag vor dem Spiel schon ganz offensichtlich klar geworden ist, d. die Verantwortlichen der Gegenseite zu keinerlei Kompromissen bzw. Eingeständnissen bereit sind + auch keinen Milimeter nachgeben würden. Und ich hätte hier nachgeben müssen weil u. a. auch Kinder i. d. Gruppe dabei waren. Vielleicht bin ich hier altmodisch angehaucht. Der Ältere hat für die Jüngeren trotz allem immer noch Vorbildfunktion u. Kinder schauen einfach was die "Großen" machen. Was also wäre hier - auch medial - sinnvoll gewesen: nachgeben. Den Kürzeren ziehen. Man hätte mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen können. Die Medien hätten schreiben müssen: Clubfans bleiben trotz aller Provokationen friedlich u. beugen sich der Staatsmacht. Clubfans üben Vorbildfunktion. Trotz Willkür des Gastgebervereins konnten die Clubfans zu keinerlei Gewalt-/Straftaten provoziert werden. Die Kinder in der Gruppe hätten heute Ihren Freunden berichten können: ich hab dawas super aufregendes erlebt.... das war geil. Wir waren die Größten und Besten! Haben uns nicht provozieren lassen. Haben gefeiert u. gesungen. Heute werden sie wohl sagen: das am Samstag war ziemlich unheimlich u. doof, es wurde geprügelt, es gab verletzte. In der Endsumme ist daher für mich festzustellen: MaBa hätte sagen können: Einsteigen war überzogen hart (hätte ich mir gewünscht) MaBa hat aber auch sagen müssen: Gewalt hat beim Fußball nichts zu suchen.

    Hallo. Hier ist Nürnberg. Wir melden uns vom Abgrund.

  • Zitat von Momesso77

    Ist schon lustig, wie hier argumentiert wird.
    Ich wünsch mir solche Leute wie den Edgar G. zurück, da war doch alles noch richtig gut!

    Bader hat bei vielen hier einfach keine Chance, meiner Meinung nach hat er vieles richtig gemacht in den letzten vielen Jahren. Er hat uns in der Liga etabliert, er hat uns zu so einer amorphen grauen Masse werden lassen, vorher waren wir ne Fahrstuhlmannschaft am Rande der Existenz.

    Bader hatte heute im Doppelpass einen mehr als souveränen, sympatischen Ausdruck und hat sich nicht einwickeln lassen, sondern steht hinter seinem Verein und seinen Fans. Wer das nicht hören will, der hörts halt dann auch nicht. Unabhängig davon, was gestern in Frankfurt passiert ist, hat er nicht gegen die Fans des Club argumentiert. Und das er Gewalt in der Öffentlichkeit nicht verharmlosen kann, sollte jedem klar sein. Er hat auch durchaus zu verstehen gegeben, dass es was besonderes ist, mit dem 1.FCN verbunden zu sein.

    Herzlichen Dank, Martin, für diesen gelungenen Auftritt. Bitte mehr davon!


    Besten Dank!!!! Ich bin absolut Deiner Meinung! Martin Bader hat einen enorm wichtigen Beitrag für Stabilität und Aussendarstellung geleistet, wenn ich mir die Vorgänger von ihm anschaue. Für ihn muss man sich nicht schämen, wenn er in der Öffentlichkeit auftritt und unseren Glubb vertritt!
    Das viele das in ihrem Selbstdarstellungswahn nicht wahrhaben wollen finde ich schade...denn eigentlich haben wir doch alle die gleiche Liebe...unsern Glubb. Traurig dass viele sich aufgrund dieser Tatsache trotzdem immer wieder auf tiefem Niveau anschnauzen müssen...das mir das nicht gefällt, liegt wohl an meiner unverbesserlichen Sozialromantik

    Forenkicktipp-Sieger 1977/78

  • Zitat von atzengruber

    Frankenlegendla

    So schaut ein sachlich-fundierter Beitrag aus :hoch:
    Hast genau das geschrieben, was ich eigentlich auch ausdrücken wollte, minus Beschimpfungen /Emotionen. Kannst mir Nachhilfestunden geben ? :oops:


    Wärst sicher nicht der einzige Teilnehmer hier im Kurs "Wie schreibe ich sachliche Beiträge und vermeide andere User zu beleidigen?". :wink:

    "Bevor ich in Fürth Fußball spiele, höre ich auf." - Raphael Schäfer, Kapitän der Pokalsiegermannschaft 2007, im April 2012.

  • Kann mir nicht helfen, aber bei einigen "Clubfans" muss man sich schon ernsthaft fragen: "Wo isn des Hirn ..." :schaem:
    Gewalt ist keine Option ! Wir sind Cluberer, die ihren Verein bedingungslos unterstützen, aber nicht mit der Faust oder Stangen. Wo sind wir denn ! :wut:

  • Videos Doppelpass 10.02.2013:

    Zitat

    Bader: "Gewaltausbrüche sind nicht zu entschuldigen"
    Das Verbot Fahnen mit in den Fanblock zu nehmen, führte beim Spiel von Eintrach Frankfurt gegen den 1. FC Nürnberg zu Auseinandersetzungen zwischen Fans und Polizei. Im Volkswagen Doppelpass nimmt Nürnbergs Sportdirektor Martin Bader Stellung zu den Vorkommnissen. Die Gewaltausbrüche außerhalb des Stadions hält er für unentschuldbar.

    http://mediencenter.sport1.de/de/video/fussb…l#/0,0_85b97d02

    Zitat

    Mit offenen Karten gespielt
    Noch Ende Oktober bekannte sich Dieter Hecking öffentlich zu seinem Trainerjob in Nürnberg. Nicht einmal zwei Monate später heuerte er beim VFL Wolfsburg an. Martin Bader verteidigt im Volkswagen Doppelpass die Entscheidung von Hecking und erklärt, warum auch der 1. FC Nürnberg von der Ausstiegsklauel profitiert hat.

    http://mediencenter.sport1.de/de/video/fussb…l#/0,0_9lqs1r3f

  • Jetzt muss ich doch auch mal meinen Senf zur Diskussion dazugeben...

    Was wir hier am Beispiel "Sicheres Stadionerlebnis" feststellen ist doch nur ein Symptom eines gesellschaftlichen Phänomens! Spätestens seit dem 11. September 2001 haben in den meisten westlichen Ländern - so auch in Deutschland - Sicherheitsfanatiker Oberwasser. Innenminister wie Otto Schily und Wolfgang Schäuble und deren Lakaien und Adlaten konnten in den vergangenen 11 1/2 Jahren so ziemlich jeden Mist fordern und auch durchsetzen immer mit dem Hinweis auf die "Sicherheit der Bevölkerung". Im Zweifel gegen die Freiheit und für die Sicherheit! Weil 2001 ein paar Wahnsinnige vier Flugzeuge in den USA (2 Flüge von Boston, je einer von Newark und Washington) entführt und u.a. in World Trade Center und Pentagon gelenkt haben, dürfen wir heute auf Flügen von Nürnberg nach Palma kein Shampoo mehr im Handgepäck mitnehmen, wenn die Packung mehr als 75 ml enthält und es nicht in einem "wiederverschliessbaren und durchsichtigen" Plastikbeutel aufbewahrt wird! Auf den Nacktscanner warten wir noch. Ich denke da gerne an die Metzgerei Boggnsagg "Wou issn is Hirn?"

    Und "Wou issn is Hirn?" kann man sich auch bei anderem Sicherheitsfanatismus fragen! In Japan kommt es zu einem Atomunfall, weil Sicherheitsrichtlinien nicht eingehalten wurden. Aktuell gehen Wissenschaftler aufgrund dieser Katastrophe von langfristig zusätzlich etwa 130 Krebstoten weltweit aus - hinzu kommen etwa 600 Tote aufgrund der unmittelbaren Folgen (Verunfallte bzw. im Rahmen der Evakuierungsmaßnahmen Verstorbene etc.). In Deutschland führte dieses Ereignis zum Atomausstieg. Die HUS bzw. EHEC-Epidemie in Deutschland forderte zur etwa gleichen Zeit 50 Tote bei 4300 Erkrankten von denen heute noch etlich auf Dialyse angewiesen sind. Die EHEC-Epidemie hat ihre Ursache allen Erkenntnissen nach in den Düngemethoden von Bio-Bauernhöfen. Übrigens im Straßenverkehr starben in Deutschland 2011 3991 Menschen. Ohne hier das Leid der Opfer aufrechnen zu wollen, aber: es käme keiner auf die Idee Bio-Anbau oder den Straßenverkehr zu verbieten.

    Was hat das Alles mit der Diskussion um Sicherheit in deutschen Stadien zu tun?

    Die Diskussionen um Sicherheit haben eines gemeinsam: Vernunft spielt meist keine Rolle mehr, weil emotional argumentiert wird von Seiten der Befürworter von mehr Sicherheit! Wie sagte Robin Dutt doch gleich im Doppelpass "Was ist wenn das erste Kind von einer 1000 Grad heißen Pyrofackel getroffen wird!?" Ja, das ist scheiße - und da gibts auch keine zwei Meinungen! Aaaaber: wo ist der klare Zusammenhang mit einem Verbot von Zaunfahnen? Und: wo ist die Verantwortung der Eltern für ihr Kind? Also was hat das Kind in der Nähe der Fackelwerfer zu suchen? Und: warum muss der Standard immer an Extremfällen festgemacht werden? Wieviele Kinder (und auch Erwachsene) verletzen sich jedes Jahr an Silvester an Böllern? Wieviele Brände gibt es jedes Jahr zur Weihnachtszeit, weil einige mit den Christbaumkerzen nicht umgehen können? Und überhaupt: was sind die gesundheitlichen Folgen von zuviel Weihrauch???

    Okay, ich will die Diskussion nicht ins Lächerliche ziehen, aber ich denke wie Medien, Politik und Vereinsverantwortliche diese Diskussion führen ist ein Ausdruck des Allgemeinen Sicherheitswahns! Ich finde es daneben, weil dieser Sicherheitswahn unsere freie Gesellschaft immer Unfreier macht! Vernünftig und bei den Fakten bleiben ist leider out...

    Fazit zu den Vorkommnissen vom Samstag: das Verhalten der Frankfurter Eintracht und der Sicherheitskräfte war im Vorfeld absolut schwachsinnig und provokativ! Zu den Vorfällen während des Spiels kann ich mich nicht äußern. Dass Fußballfans nicht nur Unschuldslämmer sind ist klar, aber wenn sich die "Ordnungskräfte" schon für (geistig / moralisch) überlegen halten, dann sollten sie auch in der Lage sein deeskalierend zu wirken...

    Ich bin weder Freund noch Gegner der Ultras, aber in diesem Fall finde ich das Verhalten der Gruppe (nicht jedes Einzelnen) ein Zeichen zu setzen gegen immer mehr unsinnige und unverhältnismäßige Verbote verdammt gut und unterstützenswert! Denn wir alle wollen doch nicht nur einen sicheren Stadiongang, sondern vor allem auch ein atomsphärisches Stadionerlebnis! Dieses versuchen uns diverse Innenminister, Polizeisprecher und Betroffenheitsbeauftragte aus egoistischen Motiven (politischer Erfolg, Durchsetzungsfähigkeit zeigen etc. pp.) kaputt zu machen. Zu diesem Zweck werden Stadionbesucher und v.a. Fans zunehmend in der Öffentlichkeit mit Gewohnheitsschlägern gleichgesetzt. Als Beweis für die Richtigkeit dieser Behauptung werden dann fünf sich prügelnde Fans von 50 000 im Stadion genommen... "Wou issn is Hirn!?"

    In diesem Sinne: Fußballfans sind keine Verbrecher!


    Apropos Verbrecher: sehr zu empfehlen auch weiterhin "Fifa-Mafia" von Thomas Kistner...


    Und nochmal kurz on-topic: ich finde Martin Bader hat sich nicht gegen die Fans gestellt, er hat es aber versäumt eindeutig Stellung für die eigenen Fans zu beziehen! Denn das Ziel der Frankfurter war doch klar erkennbar: aus Angst vor Sanktionen lässt man die Unfähigkeit im Umgang mit den eigenen Fans an den Gästefans aus. Das hätte Herr Bader ruhig noch deutlicher ansprechen dürfen...auch im Sinne des 1. FCN.

  • Den Worten FCNMax’ gibt es nichts hinzuzufügen :hoch::hoch::hoch::hoch:

    There are only 10 types of people in the world. Those who understand binary and those who don’t.

  • Zitat von CFP

    Den Worten FCNMax’ gibt es nichts hinzuzufügen :hoch::hoch::hoch::hoch:


    Naja es gäbe schon einiges dagegen zu sagen, aber ich will hier auf keine Themen abseits der Themen, die den Verein betreffen einsteigen :grinning_face:
    Bei Martin Bader ist es halt wie bei Michael Wiesinger: andere Vereine haben da Menschen, die mehr auf den Putz hauen auch mal provokanter sind in ihren Aussagen oder undiplomatischer. Das heißt aber nicht, daß die unseren schlechtere Arbeit machen. Vielleicht im Stillen sogar manchmal bessere. Ich glaub es gab nicht viele wie Bader die bei diesem Sicherheitstreffen die einzelnen Punkte differenziert befürworteten oder eben ablehnten.

  • Zitat von emilou


    Naja es gäbe schon einiges dagegen zu sagen, aber ich will hier auf keine Themen abseits der Themen, die den Verein betreffen einsteigen :grinning_face:

    Schon klar, aber die Aussagen kann man so zumindest stehen lassen. Auch wenn man sie natürlich tiefgründiger eruieren (xD) könnte :wink:

    There are only 10 types of people in the world. Those who understand binary and those who don’t.

  • Zitat von CFP

    Schon klar, aber die Aussagen kann man so zumindest stehen lassen. Auch wenn man sie natürlich tiefgründiger eruieren (xD) könnte :wink:

    Bin doch nicht zum urinieren da... :wink:

    emilou: Danke fürs "nicht einsteigen" - ging mehr darum die Tendenz aufzuzeigen statt einzelne Themen zu diskutieren. Wir machen uns hier lustig, wenn die Amis auf den Kaffeebecher "Caution hot" schreiben. Aber bei uns ist es doch auch nicht besser: wer die Risiken aufzeigt hat quasi automatisch recht. Und da gibts noch etliche andere Beispiele...

    Einfach mal zu schreiben, dass 50 000 Fans ein Fußballfest gefeiert haben, dass es eigentlich ziemlich geil ist zu leben und noch zehnmal geiler Clubfan zu sein - das wäre doch mal ne echte Aufgabe.... :wink:

  • Zitat von Joey


    ...
    Ich hatte ja eigentlich gedacht/gehofft, dass man den Herren zeigt, dass keine Fahnen nötig sind, um seine Mannschaft zu unterstützen.
    ...

    sorry da muss ich als jemand der sonst nur mitliest und sich ganz sicher nicht als teil der ultras sieht dir eindeutig widersprechen.
    ich würde nie, nie und nochmal nie im leben ohne meine fahne ins stadion gehen, die fahne ist mir mich mehr als ein symbol!
    wie muss es dann für jemande sein für den fussball eine religion ist?

    ich kann nachvollziehen dass für dich der fcn nicht den hohen stellenwert hat wie für andere das ist akzeptiert und respektiert, aber woher willst du wissen wie andere darüber denken und fühlen?

  • Servus Joey,

    ich bin ja normalerweise auch kein großer befürworter der Ultras und ihren Machtspielchen. Wenn ich mir die Vorkomnisse vom Samstag anschaue kann ich aber kein Fehlverhalten unsererseits erkennen.

    Das Verbot der Zaunfahnen ist ein für mich nicht nachvollziehbarer Eingriff in eine über Jahrzehnte gewachsene Fankultur und hat erstmal nichts mit Ultra oder nicht zu tun. Außerdem stellt es für mich schon eine neue Stufe an Sarkasmus da, dass ausgerechnet die Frankfurter im Auswärtsblock auf Polizeistaat machen, im Umkehrschluss aber den eigenen Fans (die Randalemeister 2011) keinerlei Einschränkungen auflegen. Wir durften das Ausbaden was die Frankfurter in Leverkusen angestellt haben.

    Die Reaktion seitens der UN war völlig in Ordnung. Gewaltloser Protest für den Fall das die Zaunfahnen nicht mitgenommen werden dürfen. Was gibt es da dagegen auszusetzen.

  • Zitat von Albert

    sorry da muss ich als jemand der sonst nur mitliest und sich ganz sicher nicht als teil der ultras sieht dir eindeutig widersprechen.
    ich würde nie, nie und nochmal nie im leben ohne meine fahne ins stadion gehen, die fahne ist mir mich mehr als ein symbol!
    wie muss es dann für jemande sein für den fussball eine religion ist?

    ich kann nachvollziehen dass für dich der fcn nicht den hohen stellenwert hat wie für andere das ist akzeptiert und respektiert, aber woher willst du wissen wie andere darüber denken und fühlen?


    Wo liest man denn heraus, daß der Club für Joey keinen hohen Stellenwert hätte? Es ist doch eher das Gegenteil, er will die Mannschaft sehen und sie auch aktiv unterstützen. Am Samstag ist ja - aus verständlichen Gründen - von einem Teil der Auswärtsfahrer aber eine andere Priorität gesetzt worden und die Fahnen, später der gemeinsame Protest gegen die Einschränkungen, wurden wichtiger genommen als der Support für den Verein bei einem schweren Auswärtsspiel. Vieles von Joeys Post sehe ich ähnlich.

    "Bevor ich in Fürth Fußball spiele, höre ich auf." - Raphael Schäfer, Kapitän der Pokalsiegermannschaft 2007, im April 2012.

  • Zitat von putzi

    Servus Joey,

    ich bin ja normalerweise auch kein großer befürworter der Ultras und ihren Machtspielchen. Wenn ich mir die Vorkomnisse vom Samstag anschaue kann ich aber kein Fehlverhalten unsererseits erkennen.

    Das Verbot der Zaunfahnen ist ein für mich nicht nachvollziehbarer Eingriff in eine über Jahrzehnte gewachsene Fankultur und hat erstmal nichts mit Ultra oder nicht zu tun. Außerdem stellt es für mich schon eine neue Stufe an Sarkasmus da, dass ausgerechnet die Frankfurter im Auswärtsblock auf Polizeistaat machen, im Umkehrschluss aber den eigenen Fans (die Randalemeister 2011) keinerlei Einschränkungen auflegen. Wir durften das Ausbaden was die Frankfurter in Leverkusen angestellt haben.

    Die Reaktion seitens der UN war völlig in Ordnung. Gewaltloser Protest für den Fall das die Zaunfahnen nicht mitgenommen werden dürfen. Was gibt es da dagegen auszusetzen.


    Auch das kann ich vollkommen unterschreiben. Soll es jetzt aber einen Vorwurf an die geben, die auswärts ihren Club trotzdem im Stadion unterstützt haben? Das heißt doch nicht, daß man das Fahnenverbot unterstützt.

    "Bevor ich in Fürth Fußball spiele, höre ich auf." - Raphael Schäfer, Kapitän der Pokalsiegermannschaft 2007, im April 2012.