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Das Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
der Druck vor dem Rückrundenstart war beim 1. FC Nürnberg hoch, keine Frage. Wir haben in der Vorbereitung zwar alles Menschenmögliche unternommen, haben noch einen Spieler verpflichtet, haben auch abseits des Trainingsplatzes mit Fans, Sponsoren und Zuschauern kommuniziert, um die notwendige Stimmung zu erzeugen. Denn uns war klar, dass wir eine Atmosphäre kreieren müssen, in der wir es schaffen können, uns endlich für die guten Spiele in der Vorrunde zu belohnen. Aber wir wussten auch um die große Fallhöhe, die ein weiteres Spiel ohne Sieg bedeutet hätte.
Unser Trainer Gertjan Verbeek war genauso enttäuscht über die Vorrunde wie wir alle. Aber er hat nicht lange die Wunden geleckt, sondern hat sich kurz geschüttelt und sich dann auf die nächste Aufgabe konzentriert. Diese Haltung hat die Spieler beeindruckt. Sie spüren, dass da draußen einer steht wie ein Fels, der sich nicht aus der Ruhe bringen lässt, auch wenn es in ihm vielleicht brodeln mag. Und die Spieler begegnen ihm nicht nur mit Respekt aufgrund der Qualität seines Trainings, sondern auch wegen seiner natürlichen Autorität.
Unsere Erwartungshaltung war klar auf das Hoffenheim-Spiel ausgerichtet. Deswegen glaube ich daran, dass dieses Spiel wichtiger war als nur die drei Punkte, die es für jeden Sieg gibt. Jeder, der selbst Sport getrieben oder Fußball gespielt hat, weiß, dass mit positiven Erlebnissen auch das Selbstvertrauen wächst.
Uns war das Bewusstsein, dass wir Spiele gewinnen können, in der Hinrunde doch völlig abhanden gekommen. Mit dem Sieg gegen Hoffenheim haben wir an all das Gerede von "Unentschieden-Könige", von "null Siege" und von "Negativrekord" jetzt endlich einen Haken gemacht. Aber wir sind nicht blauäugig. Wir wissen, dass sich mit möglichen Niederlagen am Wochenende in Berlin und dann zuhause gegen die Bayern alles schon wieder relativieren kann.
Der Sieg gegen Hoffenheim ist für uns längst wieder abgehakt. Sonst könnte man auch feiern, dass wir die Rückrundentabelle anführen. Das sind schöne Spielereien, die aber nichts daran ändern, dass wir auf Platz 17 stehen. Wir haben auch zur Kenntnis genommen, was unsere Konkurrenten geleistet haben. Kaum einer wäre doch auf die Idee gekommen, dass Freiburg gegen Leverkusen und Frankfurt gegen Hertha gewinnt. Trotzdem schauen wir in erster Linie auf uns. Wenn wir die sieben Siege holen, die wir mindestens noch brauchen, haben wir unser Schicksal wohl selbst in der Hand. Sollte es anders kommen, und sollten die anderen ihre Hausaufgaben stets erledigen, dann bleiben wir auf 17. Das wissen wir, so realistisch sind wir. Aber ich kann versprechen, dass wir alles daran setzen werden, uns bis zum 34. respektive 36. Spieltag, sollten wir in die Relegation müssen, am Leben zu erhalten!
Ihr Martin Bader