Zitat von CMAlles anzeigen7 Jahre zu spät.
Von Heesen hätte damals schon Baders Sargnagel sein müssen. Damals hätte ich mich gefreut; heute nehme ich es nur noch als Randnotiz hin. Ein Verein im Chaos, eines Großteils seines Identifikationspotentials beraubt, medial nur noch durch undurchsichtige Intrigenspielchen, Paktierereien und Streitigkeiten in Erscheinung tretend. Und warum? Weil der Ober-Ultra nunmal die ganze Zeit so herrlich traurig unter gekonntem Anschein vermeintlicher Seriosität in die Kameras blicken und sich wieder und wieder als der zu Unrecht geprügelte Hund inszenieren konnte.
Mir wird Martin Bader auf ewig als DAS Beispiel für selbstgerechtes Am-Amt-kleben in Erinnerung bleiben. Und gleichzeitig als rhetorischer Meister seines Fachs. Bekam er Lob ab, lobte er alle. Klatschviehreaktion: "Mei, isser net bescheiden, der Maddin?" Bekam er auf den Deckel, behalf er sich mit einer bewährten Kombination aus Selbstkritik und Machertum ("Ich werde mich nicht aus der Verantwortung stehlen", "Ich werde mithelfen, den Karren wieder aus dem Dreck zu ziehen"). Klatschviehreaktion: "Mei, isser net verantwortungsvoll, der Maddin?"
So konnte dann auch wiederholt erfolgreich jeder mögliche Zeitpunkt als der gerade denkbar schlechteste überhaupt für eine Trennung zurechtsalbadert werden. Vor der Saison? Bloß nicht, da bringt man ja schon zum Start Unruhe rein! Während der Saison? Bloß nicht, das beeinflusst sonst nur die armen Spieler! Nach der Saison? Bloß nicht, da muss ja der Kader zusammengestellt werden! Und alles hat immer wieder ausreichenden Widerhall gefunden, sowohl in der Presse als auch an Orten wie diesem hier.
Den über Jahre hinweg qualitativ miserabel zusammengestellten Kader und die über Jahre hinweg eine entscheidende Konstante in der Kaderplanung in einen Kausalzusammenhang zu bringen, war auch einer dieser Gedankenschritte, den die wenigsten gehen wollten. Und so hatten wir es nunmal all diese Zeit auch nicht besser verdient. Es gelang diesem Mann doch tatsächlich, sich über ein halbes Jahrzehnt lang erfolgreich auf die Unterstützung treudoofer Realitätsverweigerer zu stützen, die nachwievor unter dem Schreckenseindruck von Voack, Böbel, und der zum Hirn wegpusten bereitstehenden Wumme eines ARO stehen, und die deshalb schon froh darum sind, im Namen ihres Clubs mal jemanden mit Jackett und Brille und sich in ganzen Sätzen artikulierend sprechen zu hören. Mehr braucht's in Nürnberg nicht.
Tschüss, Martin Bader. Ich hoffe ganz eigennützig, dass die Freude an diesem Verein, die mir maßgeblich durch Sie abhanden gekommen ist, wieder zurückkehren wird.
Das ist einfach so wahr! Schön, mal wieder von Dir zu lesen, CM! Im Endeffekt könnte man das genau so in der Zeitung abdrucken und jedem Baderianer als Standardantwort vorsetzen.