Frankenpost, von heute, von Dieter Bracke
"Lieber Club, das war´s wohl mit dem Aufstieg
Kurz und prägnant gesagt, kann man die Situation des 1.FC Nürnberg so schildern: Das war´s wohl. Denn nach der unerwarteten 1:2 Pleite beim FSV Frankfurt kann er sich seine Aufstiegsträume endgültig abschminken.
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"Wir waren vom Kopf her noch nicht reif für dieses Spiel" stammelte Spielmacher Alessandro Schöpf."
Und das nach fünf Wochen Vorbereitung. Zu lässig sei man in die Partie gegangen. Zu sehr sei auf spielerische Mittel gesetzt worden. Das war die Ausrede von Innenverteidiger Jürgen Mössmer.
Peinliche Aussagen nach einer fünfwöchigen Vorbereitung...
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Treffend die Analyse von Trainer Rene Weiler, der sich am Tag danach noch nicht beruhigen konnte:
"Der Gegner hat uns mit einer kämpferischen Einstellung die Grenzen aufgezeigt"
Mentalitätsprobleme hat der Schweizer ausfindig gemacht, die er mit aller Härte ausmerzen will. Ihm ist längst gedämmert, dass der Kader bei Weitem nicht die Qualität besitzt, die für eine Rückkehr ins Oberhaus unerlässlich ist.
Dieses Manko hat vor allem ein Mann zu verantworten:
Sportvorstand Martin Bader.
Kein Wunder, dass er immer stärker im Kreuzfeuer der Fans steht. In diversen Foren wird sein Rücktritt gefordert.
Ob der Aufsichtsrat zu einem derartigen Schritt fähig ist, muss bezweifelt werden.
Mut hatte das neu formierte Gremium aber mit der Trennung von Finanzvorstand Ralf Woy schon bewiesen.
Bader´s jüngster Geniestreich hat rings um den Valznerweiher für Verblüffung gesorgt:
Für die nächste Saison ist von der zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart der Abwehrspieler Tim Liebold für die nächste Siaons verpflichtet worden.
Laut den Stuttgarter Nachrichten hätte der Linksverteidiger - ein solcher ist nach den vielen Pleiten mit Javier Pinola dringende erforderlich - für rund 150.000Euro sofort verpflichtet werden können.
Der Verzicht ist der deutliche Beweis dafür, dass der Club große finanzielle Probleme hat.
Bader behauptet zwar etwas anderes, steht mit dieser Meinung aber allein da.
Genauso wie mit seiner Sicht, den Kader im Winter verstärkt zu haben. Die Realität: Sebastian Merk, Guido Burgstaller und Adrian Nicki sind Ergänzungsspieler, nicht mehr.
Offensichtlich hat bei den Transfers Trainer Weiler gute Miene zum bösen Spiel gemacht.
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Zumindest nach dem Spiel in Frankfurt hat der nette Schweizer Klartext gesprochen:
"Das Thema Aufstieg muss raus aus den Köpfen."
Für Martin Bader aber wird die Luft immer dünner. Oder doch nicht?
Der Sportvorstand hat sich in der Vergangenheit bereits öfter aus solchen Situationen befreit.
Ob er es diesmal schafft, werden die nächsten Wochen zeigen"