Nürnberger Nachrichten / Hans Böller von heute
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"Pinola als lebender Gegenbeweis
»Die Leute sind sauer, wir noch mehr», sagt er jetzt, da wieder einmal alles auf dem Spiel steht. Nürnberg will seinen Abstiegskampf auch in der Saison 2010/11 führen – in der ersten Liga, und ob es so kommt, entscheidet sich (vielleicht) schon am Samstag im Heimspiel gegen den 1.FC Köln. »Wenn alles gut läuft, sind alle an Bord», sagt Javier Pinola, »jetzt, wo es schlecht läuft, müssen auch alle an Bord sein.» Javier Pinola könnte längst anderswo angeheuert haben und mehr Geld verdienen, aber sein Zuhause ist Nürnberg. Er ist der lebende Gegenbeweis für das in Krisenzeiten gern bediente, schlichte Klischee vom Fußball-Söldner; bleiben kann er aber nur, wenn der Klassenverbleib glückt. »Ich will nie mehr absteigen», sagt Pinola, »ich werde laufen, spielen, kämpfen – und wir müssen alle zeigen, dass wir ein Team sind.»
Ein schöner Geburtstagswunsch
»Wir alle», sagt Pinola auch, »haben Fehler gemacht, Spieler, Trainerteam, der ganze Verein, alle.» Aber es gehe, findet Pinola, jetzt nicht um Schuldzuweisungen. »Es ist für alle eine schwierige Situation, wir müssen uns gegenseitig unterstützen: Wir sind der Club, wir müssen zusammenstehen» – es klingt wie ein schöner Geburtstagwunsch, der gut passt zu diesem alten Verein, und daran hat sich in 110 Jahren auch nichts geändert: Fußball funktioniert über die Mannschaft."