• Zitat von Chaos

    Es ist mir lieber, wenn Investoren bei Traditionsvereinen einsteigen und sich mit den Gegebenheiten vor Ort arrangieren, als Kunstprodukte wie Hoffenheim oder Leipzig zu pushen. Es stellt sich sogar die Frage, ob das Investment in Traditionsvereine auf Dauer nicht sogar die einzige Lösung ist um das Aufkommen der angesprochen Retortenvereine zu verhindern.

    da hast du Recht
    Es seh da keinen Unterschied,ob 1860 Geld vom Jordanier bekommt, oder der FCB Geld von T-COM oder Allianz

  • Richtig, im Grunde genommen ist mal beides Sponsoring.

    Die Unterschiede liegen in den Absichten. Will der Sponsor nur werben, oder will er Einflussnahme und letztlich Gewinn? Ist es eine echte Partnerschaft mit (zumindest etwas) Herzblut oder kühl kalkulierter Businessplan?

    Das muss man jeweils abwägen. Jeder muss für sich sehn wo er die Grenze zieht. Für mich ist sie da wo Mitgliederrechte beschnitten werden oder man es zumindest versucht (siehe Hopps Versuche in Hoffenheim).

    Saubreiss in da house.

    Inselbegabter Kobold.

  • Zitat von Thomas


    da hast du Recht
    Es seh da keinen Unterschied,ob 1860 Geld vom Jordanier bekommt, oder der FCB Geld von T-COM oder Allianz

    Ich schon, denn der Unterschied ist, dass 1860 das Geld BRAUCHT um zu überleben.
    Für den FCB (Adidas hast du vergessen!) ist das einfach ein Zusatzbetrag, der Sie dann Neuer, Gomez, Robben kaufen lassen kann. Wenn net ginge bei denen die Welt trotzdem net unter.

  • Zitat von Exilfrange


    Die Unterschiede liegen in den Absichten. Will der Sponsor nur werben, oder will er Einflussnahme und letztlich Gewinn? Ist es eine echte Partnerschaft mit (zumindest etwas) Herzblut oder kühl kalkulierter Businessplan?
    .

    Die Zusammenhänge sind hier aber so:

    Herzblut -> Einflussnahme
    Gewinnstreben -> keine Einflussnahme (Investment nur bei gutem Geschäftsverlauf (Bayern))

    Den mit Herzblut, der keine Einflussnahme will gibt es nicht (ARO, Hopp, Schickeria München, BAC etc.)

  • Zitat von Norisler

    Interessanter Ansatz, Chaos, da ist absolut was dran.
    Gegen Investoren bzw. Sponsoren ist ja auch nix einzuwenden, ohne gehts ja leider nirgendwo mehr.
    Allerdings stinkt mir sowas bei Vereinen wie gerade eben 1860 weil die dadurch für Ihre jahrelange Misswirtschaft auch noch belohnt werden.
    Aber klar ist auch, nur bei Vereinen mit solchen Namen steigen Investoren ein, die wollen sich ja auch verkaufen bzw. sich präsentieren.
    Wäre schön wenn sich auch mal jemand in Hof, Bayreuth, etc. engagieren würde. Aber das ist halt net die große Fussballbühne..... :frowning_face:
    money makes the ball go round.....

    das mit der "belohnung der misswirtschaft" trifft den nagel auf den kopf. der "trick" bei der sache: erst traditionsvereine, die in schieflage stecken, sind für solche modelle interessant. einen gesunden verein mit anständiger vereinsstruktur, wachen mitgliedern etc. kann man nicht so einfach entern, handelt sich ärger und widerstände ein. erst, wenn die burg reifgeschossen ist, kann man da als "letzte rettung" einreiten und den helden spielen.

    nur... das grinsebild da oben von kicker.de... irgendwie werd' ich das gefühl nicht los, das sehen wir so genau wieder in zwei jahren. allerdings in der tz mit der überschrift: "skandalurteil! totengräber der löwen wurden freigesprochen!" :slightly_smiling_face:

  • Und ich finde das ist das Kernproblem: Ein Fußballverein überlebt eben nicht mehr dadurch, dass er an jedem zweiten Wochenende sein Stadion vollbekommt und dort nach Möglichkeit Fans mit nem Triggo und und 5-10 weiteren Fanartikeln sitzen hat.
    Man MUSS sich nach anderweitigen Geldquellen umsehen, man braucht Sponsoren, Werbepartner und es ist nur logisch, dass man in nächster Instanz direkte Investoren braucht.

    Dieses Gefüge muss aber auch irgendwann an einer Obergrenze ankommen, nämlich genau dann, wenn es keine Möglichkeiten der Finanzierung mehr gibt.

    Dieses Problem ist global und wird von den Vereinen an der Spitze nach unten durchgereicht.

  • Zitat von hoeschler


    Dieses Gefüge muss aber auch irgendwann an einer Obergrenze ankommen, nämlich genau dann, wenn es keine Möglichkeiten der Finanzierung mehr gibt.
    Dieses Problem ist global und wird von den Vereinen an der Spitze nach unten durchgereicht.

    Die Obergrenze ist das maximale Gehalt, das ein Verein bereit ist den besten Spielern zu bezahlen.
    Kriegt halt ein Cristiano Ronaldo oder ein Andi Wolf (von mir aus auch ein Messi oder Marek Mintal) net noch mehr Geld als bisher.

    Eigentlich sehe ich da kein "Problem".

    @ stc: Genau der rettende Ritter wird in der Wirtschaft als "White Knight" also weisser Ritter bezeichnet.

    Und stimmt, je schwieriger die Lage, desto einfacher ist die Übernahme.
    Ungefähr so wie bei einem Drogensüchtigen, der einfach unbedingt die nächste Ladung braucht, koste es was es wolle.

    @ zocker: genau!

    Einmal editiert, zuletzt von hankkann (1. Juni 2011 um 10:12)

  • Nein, denn das würde ja bedeuten, dass Gehälter und Ablösesummen irgendwann in einen Zustand kommen, in dem sie stagnieren.

    Tun sie das?
    EDIT: Man muss es weiterführen: Haben sie das getan, als sich die Vereine faktisch diese Summen nicht mehr leisten konnten? Hat Barca den Villa Transfer gestoppt, weil sie mit über 440 Mios Verbindlichkeiten eigentlich keine 40 Mios stemmen konnten?

    Einmal editiert, zuletzt von hoeschler (1. Juni 2011 um 10:13)

  • Doch, der Verein überlebt schon, aber halt in der Oberliga oder darunter.

    Nachdem die Schere zwischen Vereinen, die Geld wie Heu haben und dem Rest immer weiter klafft und dies durch DFB und DFL z.B. durch die Einführung Liga III und die Auslagen für die RL noch unterstützt wird, gibt es halt nur wenige Möglichkeiten:

    - das Geld ausgeben, dass man hat, und den sportlichen Erfolg hinten an stellen oder
    - jede Möglichieitzu nutzen an Kohle zu kommen, und dafür halt einen Teil des Vereins zu verscherbeln

    Some days I really feel like laughing, some days I realize I must stay on my guard

    And I'm not going back, I'm not going back to my dark places(J.Burns)

  • Zitat von hoeschler

    Und ich finde das ist das Kernproblem: Ein Fußballverein überlebt eben nicht mehr dadurch, dass er an jedem zweiten Wochenende sein Stadion vollbekommt und dort nach Möglichkeit Fans mit nem Triggo und und 5-10 weiteren Fanartikeln sitzen hat.
    Man MUSS sich nach anderweitigen Geldquellen umsehen, man braucht Sponsoren, Werbepartner und es ist nur logisch, dass man in nächster Instanz direkte Investoren braucht.

    Dieses Gefüge muss aber auch irgendwann an einer Obergrenze ankommen, nämlich genau dann, wenn es keine Möglichkeiten der Finanzierung mehr gibt.

    Dieses Problem ist global und wird von den Vereinen an der Spitze nach unten durchgereicht.

    gegen anständige investorenmodelle ist gar nix einzuwenden. es gibt genug mittel und wege, 50+1 zu behalten (ja sogar zu stärken) und investoren zuzulassen. die grundfrage, an der sich alles aufhängt wird sein: geht der verein zum investor (siehe 60, weil pleite) oder kommt der investor zum verein (weil man sich von der strahlkraft des vereins etwas erhofft)?

    übrigens: auch ein investorengestützter verein würde scher zu knabbern haben, wenn er -im vergleich zu relativ geringen reserven, anlagen, immos etc. 10.6 mio fehlbetrag in der bilanz hätte und zwei saisons hintereinander über 5 mio miese schreibt. es ist nicht so, dass man damit aller sorgen ledig ist. ein investor kommt auch nicht her und streicht aus treuem glauben mal eben 10 mio glatt. selbst wenn er es macht, die stehen schnurstracks an anderer stelle in den büchern.

  • Zitat von hoeschler

    Nein, denn das würde ja bedeuten, dass Gehälter und Ablösesummen irgendwann in einen Zustand kommen, in dem sie stagnieren.

    Tun sie das?
    EDIT: Man muss es weiterführen: Haben sie das getan, als sich die Vereine faktisch diese Summen nicht mehr leisten konnten? Hat Barca den Villa Transfer gestoppt, weil sie mit über 440 Mios Verbindlichkeiten eigentlich keine 40 Mios stemmen konnten?

    Bei Messi, Villa, C.Ronaldo NOCH nicht. bei Wolf schon.

  • Jetzt muss man aber auch die Gegenfrage stellen, was ein Verein haben muss, um für einen Investor attraktiv zu werden?

    Also Gewinnmaximierung isses nicht. Denn abgesehen von den Bauern kommt in Europa fast kein Verein auf einen Grünen Zweig. Und wenn sie doch Gewinne erzielen, dann meistens aus Transfererlösen bzw. steht der Gewinn in keinem Verhältnis zum Mannschaftsetat, der rumgeschleppt wird. Dazu kommt der sportliche Bereich als Unsicherheitsfaktor, denn wennst einmal absteigst halbiert sich glatt mal der Umsatz.

    Als Investor wär mir das viel zu riskant bei den niedrigen Renditen, die man vielleicht abbekommen könnte, wenns mal ne Saison aber richtig gut läuft

  • Zitat von hankkann


    Bei Messi, Villa, C.Ronaldo NOCH nicht. bei Wolf schon.

    Was dann aber eher für Bader spricht :grinning_face:

  • Zitat von hoeschler

    Als Investor wär mir das viel zu riskant bei den niedrigen Renditen, die man vielleicht abbekommen könnte, wenns mal ne Saison aber richtig gut läuft

    Treffend! Seh ich genauso.

  • Der Ismaik macht des nicht, um Geld zu verdienen. Für den sind 18 Mios nix.

    Zitat


    Für Ismaik, der sein Vermögen vor allem in Abu Dhabi verdient, sind 18 Millionen Euro laut Eigenaussage nicht sehr viel Geld. In den Emiraten können junge und kreative Bauunternehmer wie er immer noch sehr schnell sehr viele Dirhams, die emiratische Landeswährung, verdienen.

    http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.tsv-186…1c8274abf5.html

    Wir hatten das Thema (Ismaiks Motivation, in 1860 Geld zu pumpen) schon mal.

    Der hat einfach zu viel Kohle, kann das Geld evtl. so sinnvoll abschreiben, München ist für den ein schönes Sprungbrett, um in Deutschland bekannt zu werden und eine schöne Stadt... evtl. reizt den, im Sechzger-Trikot in München eine Weisswurscht zu essen...auf dem Oktoberfest mit der Bussi-Bussi-Prominenz in einem Zelt zu hocken und Blasmusik zu hören...oder was weiss ich... :ohnmacht:

    Wenn man zu viel Kohle hat, wird's halt einfach schwierig...da fangen die Probleme erst an :mrgreen:

  • http://www.sueddeutsche.de/muenchen/blick…nders-1.1104950

    Kein schlechter Artikel! Mal ein paar Infos zu der ganzen Sache die man als Fußballfan eigentlich nicht gut heißen kann. Es war eben bei Sechzig die Entscheidung zwischen Pest und Colera. Viele haben eben schon einmal 9 Jahre Bayernliga hinter sich! Ich wäre ja für den Neuanfang in der Bayernliga gewesen auch wenn dieser auch mit vielen Risiken verbunden wäre! Hab mir auch schon vorgenommen gar nicht mehr zu Sechzig zu gehen und komplett mit der GmbH zu brechen. Es fällt einen aber extrem schwer...