O.k. ich will mal der Psyche eine Chance geben und versuchen, das aus seiner Perspektive zu sehen.
Ich nehme an, dass ihm die Nationalmannschafts-Entscheidung nicht komplett am Arsch vorbei geht. Ist also ein Faktor unter mehreren. Durch die Option Deutsche Nationalmannschaft setzt er sich die eigene Meßlatte höher. Er müsste, um bei Löw eine Chance zu kriegen, über einen längeren Zeitraum konstant gute Leistungen bringen.
Beispiel: In Hamburg hat er insgesamt eine mittelmäßige Leistung gezeigt. Der HSV hat überwiegend versucht über seine Seite mit Jansen und Aogo Druck aufzubauen, er war oft defensiv gebunden, hat mal kurz gewackelt, insgesamt war es nicht besonders gut, aber auch nicht besonders schlecht (Kicker-Note 3,5). Ohne dieses Nationalmannschafts-Problem könnte er zu sich sagen: O.K., für ein Auswärts-Spiel war das ganz in Ordnung, die Mannschaft hat gewonnen, in der Nationalmannschaft (USA) bin ich eh dabei, was soll's, kann man drauf aufbauen.
Mit der möglichen Chance Nationalmannschaft Deutschland im Hinterkopf reicht aber eine solche relativ normale Leistung eben nicht und der Spieler interpretiert sie viel leichter als Negativ-Erlebnis. Er kommt vielleicht ins Grübeln, warum es nicht so gut gelaufen ist und sagt sich vielleicht "Beim nächsten Spiel darf ich nicht mehr so schwach spielen".
Die Entscheidung USA/Deutschland ist für ihn jetzt verzwickt. Wenn er sich jetzt für USA entscheidet, wirft er eine Chance weg, obwohl er weiß, dass er besser spielen kann und dass es zum Teil auch an den schlechten Mannschaftsleistungen liegt. Er weiß vermutlich sogar, dass eine schnelle Entscheidung pro USA kurzfristig förderlich für seine Leistung sein könnte. Nur bringt ihm das in dieser Frage nachträglich dann auch nichts mehr. Ein Dilemma. Er schiebt die Entscheidung also weiter vor sich her und hofft auf bessere Zeiten :?
Er könnte natürlich auch denken: Scheiss auf die Nati, mein nächstes Ziel ist die 10. mit dem Glubb , aber so optimistisch bin ich z.Z. leider nicht