Rund ums Glubbstadion

Zitat von emilou

Er sagt, daß die Stadt nur mit dem FCN in der 2. Liga Minus macht und man deshalb andere Veranstaltungen braucht. Da die Stadt Nürnberg auch aufgrund eigener Entscheidungen sowieso ein massives Defizit zu verwalten hat, ist da halt wenig Luft.

Statt den Verein zu unterstützen suchen sie lieber andere Mieter. Dummes Verhalten, das davon zeugt, dass man nicht den Hauch einer Ahnung hat, welche werbewirksame Funktion ein Fußballverein für eine Stadt und eine Region hat. Hoffenheim, Gelsenkirchen, Dortmund, Hannover wären mir ohne ihre Vereine weitgehend unbekannt und finden außer dem Fußball in meinem Alltag kaum Erwähnung. Und auch wenn Nürnberg viele andere Attraktionen hat, wäre es - in Hinblick auf den Wettbewerb zwischen Städten und Regionen - grob fahrlässig sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen. Insbesondere in Nordbayern wäre da ein positiver Impuls nötig. Aber Hauptsache Helene Fischer und Leichtathletik im Achteck...

Zitat von Zaphod

Tja es wäre aus Sicht der Stadt aber auch unverantwortlich ein Stadion alleine komplett nach einem miserabel geführten Privinzverein auszurichten.
Von daher kann man den Verweis auf eine mögliche EM schon fast als ein Entgegenkommen werten. Hätte der Verein eine Strategie zur Mehrwertgenerierung für Stadt und Verein durch ein reines Fussballeventstadion würde sich die Stadt doch nicht verschließen. Aber einzig eine Machbarkeitsstudie die besagt dass man ein Stadion umbauen kann innerhalb von 10 Jahren vorzulegen ist halt arm

Das Argument kann man kaum gelten lassen, schließlich hat die Stadt mit dem Oberbürgermeister zumindest theoretisch eine sehr starke Lobby, die ganz unmittelbar und durch die Wichtigkeit ihrer Rolle im stadtpolitischen Geschehen noch stärker auf Entscheidungen im Verein einwirken kann.

Zitat von HansiKopp

Ganz toll da kann man es auch gleich sein lassen... 2023
Bis dahin sind wir dann aufgrund mangelnder Wettbewerbsfähigkeit schon längst im Niemansland verschwunden.. Schön das man nun die leichte Hoffnung endlich begraben kann

Das willst du aber jetzt nicht der Stadt anlasten. Die Scheisse haben wir als Verein uns schon selbst eingebrockt. Sowohl der Club als auch die Stadt machen in jeder Zweitligasaison minus. Stell dir vor du hättest einen Mieter wegen dem du Miese machst. Würdest du dem auch noch ein neues Haus bauen? Vor allem wenn du selbst klamm bist. Und dem Typen würdest du das Haus auch nicht verkaufen, weil ja absehbar ist, dass der Mieter die Hütte nicht bezahlen kann.

Wenn ich jetzt mir noch überlege dass wir in einer der längsten Zeiten der Bundesligazugehörigkeit es nicht mal geschafft haben 6 Mio. für das NLZ auf Seite zu legen, oder aus den Rekordspielertransfereinnahmen der letzten Jahre ein Polster für den Eventualfall Abstieg zu schaffen, dann frage ich mich, wie wir auch nur einen Cent an höheren Miet- oder Pachtkosten stemmen wollen wenn wir das Ding selbst vermarkten. Diese Mehreinnahmen würden wahrscheinlich auch dafür herhalten müssen dass das strukturelle Defizit ein wenig gemindert wird.

Wenn ich mir nun noch überlege dass der Verkauf der Fananleihe am Anfang sehr schleppend lief und gegen Ende alle weg waren, dann überlege ich mir auch ob da nicht eine große Menge an institutionellen oder professionellen Anlegern zugegriffen hat. Der Zeitpunkt der Finanzkrise würde ja passen. Auch dann würde nicht wie bei anderen Fananleihen ein großer Teil des Kapitals einfach nicht zurückgefordert, sondern die wollen ihre Kohle haben. Verzinst.

Und von den Helden die uns das eingebrockt haben sitzt der Oberheld fest im Sattel, da es ihm dank UNheimlichen Aufwand auf der letzten JHV gelang auch noch seine Unterstützer in den AR zu bringen. Die Gegenpartei wurde einfach nur fertig gemacht. Und genau diese Typen fordern jetzt von der Stadt noch ein neues Stadion. Ich könnt kotzen über so viel fehlende Hirnmasse. Und das Märchen der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit wird sich so lange halten bis es alle glauben.

Zitat von putzi

Genau, eine theoretisch starke lobby. Praktisch wird der OB von Nürnberg kaum die Zeit haben sich wirklich mit dem FCN zu befassen.

Hier kann auch gerne Christian Ude als Beispiel genommen werden, der war gefühlte hundert Jahre OB von Pfui und hat es als Mitglied des AR auch nicht verhindert das sich die 60ger praktisch selbst auflösen.

Wie will den ein AR auf die Entscheidungen im Verein einwirken? Alleine der Hinweis dass die letzte Satzungsänderung vollkommener Blödsinn gewesen ist, hätte ihn zerfleischt. Auch stellt sich mir langsam die Frage warum die Nürnberger Maly TROTZ seiner AR - Tätigkeit beim Club noch wählen. Im Moment kriegt man ja eher Gegenwind wenn man etwas für den Club erreichen will als dass man Unterstützer findet. Daran ist aber der Verein schön selber schuld. Ich habe neulich mit Nürnberger Bekannten die keine Clubfans sind gesprochen. Thema war auch der Umbau des Stadions, da die Böglkarte da gespielt wurde. Tenor war: "Nur nicht machen, die bringen eh schon genug negative Schlagzeilen mit ihren Platzstürmen und Schlägereien. Am Samstag kannst mit deiner Familie nach 17:30 fast nicht mehr auf die Burg ohne angepöbelt zu werden!"
Wie gesagt, Nürnberger. Keine Clubfans.

Zitat von putzi

Genau, eine theoretisch starke lobby. Praktisch wird der OB von Nürnberg kaum die Zeit haben sich wirklich mit dem FCN zu befassen.

Daher hab ich auch das "theoretisch" auch betont. Mir ging es nur darum, dass ich das Argument "Stadt unterstützt den Verein nur am Rande, weil dieser schlecht geführt wird" nicht unterschreiben kann, weil die Stadt an sich Einflussmöglichkeiten hätte.

Zitat von papahippie

Das mußt du mir jetzt mal erklären, die Stadt sucht doch nicht andere Mieter als Alternative zum Club, sondern weil das Stadion sonst nur an 17-20 Tagen im Jahr belegt wäre. Das hilft uns doch, ansonsten würde nur ein höheres Defizit beim Stadion entstehen und der Club müßte eine noch höhere Miete zahlen(oder die Stadt ordentlich drauflegen).

Da hast du ein bisschen was missverstanden, ich meinte nicht, dass die Stadt andere Mieter statt des FCN sucht, sondern zusätzlich zum Club. Mir ging es in meinem Beitrag auch eher um die Stellung des Vereins im Verhältnis zu weiteren (potenziellen) Mietern und weniger um ein "entweder-oder". Nur bevor ich mir irgendwelche Nebenmieter hole, die aufgrund geringer Frequenz oder geringer wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit auch nicht besonders viel Miete zahlen können, versuche ich doch lieber meinen Hauptmieter so gut es geht zu unterstützen und auf dessen langfristige wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu bauen. Und hier kommt auch wieder die Lobbytätigkeit der Stadt ins Spiel. Statt des OB würden sich auch sicher andere stadtnahe Kandidaten für den Posten eines AR finden, die dann beim Club mehr Zeit investieren und Entscheidungen so beeinflussen könnten, dass sie im Sinne der Stadt wären. Vorwerfen muss man der Stadt natürlich auch, dass sie sich nicht für einen frühzeitigen Umbau eingesetzt hat, aber das ist ja Schnee von vorgestern...

Zitat von Zaphod

wenn die Stadt mehr Kandidaten in den AR bringen, die im Sinne der Stadt handeln wuerden waere hier aber was los.
Nein die Stadt kommt dem FCN schon entgegen, ein tragfaehiges Konzept zu erarbeiten ist nicht alleine der Stadt ihre Aufgabe. Ich sehe hier aber von seiten des Clubs erneut kein Konzept, ausser wir moechten ein reines Fussballstadion zur besseren Vermarktung und wir haben eine Studie die besagt, dass man das Stadion ueberraschender Weise umbauen kann.
Wie rechnet sich das? Wie ist die Stadt und ein Investor involviert? Steht davon nix in der Studie? Und wenn, warum wird das nicht komuniziert?

Gut, dass die Kommunkationsarbeit des 1. FCN nicht sonderlich gut ist, das ist ja vor allem hier bekannt. Das lässt sich durch personelle Veränderung praktisch auch nur über die Mitglieder, die wiederum den AR wählen, ändern, weil es kein weiteres Gegengewicht à la Vereinspräsident gibt (wobei auch letzterer natürlich Fehler machen kann, ganz klar).

Dann stell ich mir aber die Frage, was sich die Fans des 1. FCN tatsächlich vorstellen. Handlungen im Sinne eines Investors sind nicht erwünscht, Handlungen im Sinne der Stadt sind nicht erwünscht und mit der sportlichen Komponente lässt man auch starkes Verbesserungspotenzial nach oben. So wie die Mitglieder als Organ agieren, ist man offenbar bestrebt, den FCN als Gaudiverein der schönsten Nebensache der Welt in Franken oder eine Lach- und Schießgesellschaft zu etablieren und das gelingt ja auch ganz gut. Und – ich habs ja schon mal geschrieben – ich könnte auch damit leben, nur möchte ich dann eben auch, dass sowas konkret als Ziel herausgegeben wird und nicht "hü" gesagt und "hott" gemacht wird.

Zitat von Zaphod

Du hast es erfasst. Noch Fragen warum die Stadt hier irgendeine Bestrebung ausser hoffentlich kriegen die das auf die Reihe sonst wird unser Stadion eh nur ein Draufzahlgeschaeft haben kann?
Allerdings moechte ich nicht damit leben

Mir mag es einfach nicht in den Kopf, wie ein Kollektiv so starrsinnig und unweitsichtig sein kann. :? Aber die "Tyrannei der Mehrheit" ist nunmal die Kehrseite der Demokratie...

Naja, aber wenn wir doch mal ehrlich sind, außer im Netz oder auf der JHV zu meckern, machen wir ja auch nicht viel. In dem WIR nehme ich mich auch nicht aus. Natürlich gehört Mut dazu auf der JHV Bader anzugehen wenn man weis dass der Typ rhetorisch nicht ganz mies ist. Hut ab Krügers. Aber angeboten was wir ändern würden haben wir alle wenig. Es ist auch leicht mit betriebswirtschaftlichen und all den anderen Kenntnissen ohne genaue Kenntnis der Faktenlage zu protzen. Wird hier von uns immer wieder gemacht.

Was können wir tun?

Schattenkabinett (Vorstandschaft und AR) bilden und handfeste Vorschläge ausarbeiten? Können wir nicht, denn wir müssen ja alle auch noch arbeiten. Und wir haben keine Beziehungen zu Nachfolgern etc. Das Stimmvieh Wählerschaft und als nichts anderes werden wir sowohl vom Vorstand, als auch unseren Politikern gesehen beeinflussen? Geht das? Klar geht das, aber das erfordert Arbeit. Und wir würden uns hier ja nicht mal auf die dafür nötigen Personen als Frontmänner /-frauen einigen können.

Aber mir geht es seit Wochen irgendwie am Allerwertesten vorbei. Ich mag nicht mehr nur über meinen Lieblingsverein meckern. Früher habe ich mich um diese Zeit schon immer auf Vorbereitungsspiele und alle Wasserstandsmeldungen gefreut. Heute ärgere ich mich schon über Kommentare wie: "In Weiler we trust", weil ich ihn nicht für besser erachte als den Rest der Meute. Ich für mich werde das ändern und mal ein zwei Wochen Pause machen. Es sei denn natürlich, es überkommt mich wieder und ich kann nicht an mir halten. Aber der Club is a Depp und ich mou a anner sei, wall ich mooch nern.