Als Vorbild sehe ich die nun wirklich nicht.
Sie machen wirtschaftlich sicher vieles richtig, was auch anerkennenswert ist.
Für mich sind sie irgendwie aber auch der Inbegriff der Art von Fussball, die für mich alles ist, aber in keinster Weise erstrebenswert, geschweige denn vorbildlich.
Kämpfen, rackern, beissen, dass brauch ich nicht!
Kurz auch von mir eine Anmerkung.
Es ist ja nun nicht so, daß wir in den letzten Jahren die Liga mit unserem Fußball verzaubert und Pauli nur den Acker gepflügt hätte......dieser Vergleich ist deutlich an der Realität vorbei.
( Unsere einzigen beiden Spiele, die in den letzten Jahren bundesweit Aufmerksamkeit erregten, waren die Relegationsspiele......und die waren primitivstes Geholze ! )
Man muß Pauli als den Verein begreifen, der im Schatten des großen Nachbarn steht und von der Wirtschaft deutlich weniger Aufmerksamkeit bekommt.
Die großen Mäzene oder Unterstützer wie Kühne, Otto und Andere sind beim Nachbarn.
Trotzdem hat Pauli aus seiner Situation viel gemacht.
Die Vermarktung ist exzellent.
Man mag den Totenkopf lieben oder nicht.......aber ich wage die Behauptung, daß bei euch deutlich mehr Kids in diesem Trikot 'rumrennen ( weil es nämlich für die " cool " ist ) als bei uns irgendwelche Jugendliche im Club-Trikot.
Das sieht man hier gar nicht und ist noch nicht einmal in den Shops erhältlich.
Kurz - diese Vermarktung hat sich Pauli hart erarbeitet, intelligent genutzt und ist ihnen nicht in den Schoß gelegt worden.
Das ist beispielhaft und davon kann der Club eine Menge lernen.
Nun zum Stadion.
Beide, der HSV und auch Pauli, wurden von der Stadt beim Stadionbau unterstützt.....der HSV mehr, Pauli weniger.
Unterstützt wurden jedoch Beide.
M.E. liegt der gravierende Unterschied zwischen Hamburg und Nürnberg in den kommunalen Gegebenheiten.
Ohne euch Nahe treten zu wollen, ist hier ( Hamburg ) eine relativ vermögenden Kommune und dort ( Nürnberg ) eine finanziell weniger Starke.
Noch entscheidender ist, daß Hamburg ein Stadtstaat ist, sprich Bundesland.
Hier sind Kommune und Bundesland gleichzusetzten und daher Entscheidungen schneller und leichter durchzusetzen und auch auszuführen.
( Der Club mag zwar in der Kommune gut vernetzt sein, aber ob das auch bei der Landesregierung in München so ist, erscheint mir doch etwas fraglich ).
Kurz - hier ist der Standortvorteil Paulis gegenüber dem Club immens.
Trotzdem muß man erst einmal so ein schönes Stadion bauen und als Pauli damit begann, war der Verein nicht auf Rosen gebettet.
Das war mutig, aber wirtschaftlich auch mit Augenmaß kalkuliert.
Diesen Mut zu Investitionen mit wirtschaftlichem Augenmaß, würde ich mir beim Club auch einmal wünschen......und daher ist Pauli doch ein gutes, nachahmenswertes Beispiel.
Die haben aus ihren Möglichkeiten erheblich mehr gemacht als der etwas verschlafen wirkende Club.
So zumindest kommt er mir, aus der Ferne betrachtet, manchmal vor.
Aus Nürnberg höre ich immer, was nicht geht ( Denkmalschutz, Grundwasser etc. ), aber selten was geht. Sorry.