Das macht vom Gefühl her absolut Sinn, aber die Realität ist eine andere.
In der Praxis geht es nicht um das Kulturgut Fußball, sondern einzig und alleine um Kohle. Ich gehe bei Bochum fest davon aus, dass die Stadt die 90 mio. Euro so oder so in die Hand nehmen müsste für die Sanierung, genauso wie die Stadt Nürnberg nur ins Rollen kommt, weil der Oberrang wegbröckelt. Bochum ist nicht in der Situation, mal eben so 90 Mio. zu versprechen, wenn man nicht absolut dazu gezwungen ist.
Auch die anderen Städte stecken, Kulturerbe hin oder her, keine Unsummen in Stadion, wenn sie nicht müssen. Die Zeiten sind vorbei. Schalke hat das Stadion alleine komplett ohne Geld der Stadt gebaut. Mönchengladbach hat das Stadion auch alleine gebaut und die Stadt nur einen Kredit gegeben. In Kaiserslautern hat ebenfalls der Verein das Stadion gebaut. Es gab (wegen WM 2006) einen großen Zuschuss vom Land, aber nur minimal was vom der Stadt. Die ist erst eingesprungen, als der Verein durch das Stadion komplett in Schieflage geraten ist. Du wirst kaum ein Beispiel aus diesem Jahrtausend finden, wo eine Stadt ihrem Verein ein neues Stadion hingestellt hat, ohne dazu gezwungen gewesen zu sein.
Dein letzter Satz drückt eigentlich alles aus.
Die Frage ist halt eben, wie ultimativ/existentiell dieser Zwang ist.
Und dann spielen natürlich auch noch wirtschaftliche Nebeninteressen rein.
Ganz ehrlich? Ich glaube, dass die aktuell größten Immobilien-Fuzzis Schmelzer und Oschmann (ist auch im FCN-Beirat) da im Hintergrund gewaltig einwirken.