Zitat von daylight
Na, das ist ja mal eine Belobigungsrede.
Das kommt mir so vor, als würde der Chef einer Reederei, nachdem eines seiner Schiffe aufgrund eines Kursfehlers auf Grund gelaufen ist, vor die Presse treten und über den verantwortlichen Kapitän Bader sagen:
"Kapitän Bader lebt die Reederei, er denkt Tag und Nacht an sein Schiff, aber er ist wohl an zu vielen Fronten gefordert. Kapitän Bader, der offiziell zuständig ist für Navigation, Steuerung, Personalführung, Betriebsleitung und Sicherheit, hat möglicherweise zu viel um die Ohren. Die Reederei prüft derzeit, wie die Belastung auf mehrere Schultern verteilt werden könnte. Von der Installierung eines dritten Kapitäns (neben Kaptän Bader und Kapitän Woy (zuständig für die Bordfinanzen), der möglich wäre, hält der Chef einer Reederei derzeit nicht viel, stattdessen plädiert er für moderne Strukturen.
Die Verantwortlichkeiten in einer Organisation müssen klar definiert sein“, sagt der Chef einer Reederei, das gilt auch für den Kapitän Bader, der nicht zur Disposition steht, warum sollte er auch.
In mittlerweile über elf Jahren als Kapitän hat Bader auch nach Ansicht des Chefs der Reederei definitiv viel mehr richtig als falsch gemacht. Dies sollte man auch bei der jetzigen Havarie, bei der leider ein 50 Mio Euro Schiff einen Totalschaden erlitt und welche hauptsächlich durch die hohe Arbeitsbelastung Kapitän Baders bedingt war, nicht ausser acht gelassen werden."
Köstlich!
Ist das lustig!
Es ist ja nicht so, dass ein VORSTAND deshalb so gut entlohnt wird, weil er maximale Freiheitgrade hat sein Arbeitsumfeld zu gestalten. Er kann Organisationen ändern, Mitarbeiter einstellen, Arbeiten delegieren, er kann um Unterstützung des AR bitten, er kann fast alles was ihm Gesetz und Leitplanken des AR erlauben.
Ich habe soeben eine echt schmerzhafte Lachattacke.
Wir haben also hier einen Vorstand vor uns, der wie ein Vorstand bezahlt wird, der nach außen wie ein Vorstand auftritt aber leider, leider mit der Organisaton seiner eigentlichen Vorstands-Aufgabe so überfordert ist, dass er Unterstützung benötigt.
Der arme Kerl.
Oh mein Gott!
Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals einen solch öffentlichen Verriss erlebt habe.
Das ist eine Unfähigkeitsbescheinigung wie sie deutlicher eigentlich kaum sein kann.
Eine Steigerung wäre mE nur noch, wenn Bader wegen Unfähigkeit entlassen würde und jeder einzelne Fehler öffentlich vorgelesen würde.
In aller Öffentlichkeit gesagt zu bekommen, dass er das, wofür er bezahlt wird, nicht kann und anschließend als Belohnung eine vergiftete "Belobigung" zu bekommen man wäre in Gedanken immer bei der Arbeit, ist wirklich vernichtend.
Auch "mehr richtig als falsch gemacht zu haben" verstehe sicherlich nicht nur ich als "der Aufgabe in keinster Weise gewachsen".
Himmel - jeder mit nur ein klein wenig Ehre im Leib würde bei einer solch öffentlich Komplettdemontage die Konsequenz ziehen und sofort kündigen.
Lieber H. Grethlein - das war eine öffentliche Hinrichtung wie ich sie bisher wirklich selten erlebt habe.
Bader - wenn nur noch ein klitzekleinwenig Selbstachtung übrig ist - ziehe die Reißleine, mache einen Deal mit dem AR und schmeiße hin. Hier gibts nur noch was zu verlieren - jeglicher Respekt und Achtung scheint auch intern mittlerweile aufgebraucht zu sein. Dies von Mensch zu Mensch!
Das ist nur noch zum fremdschämen - hoffentlch ist diese Posse bald beendet - das wünsche ich allen Beteiligten!