Rund ums Glubbstadion

  • Ich denke die große Chance zum Stadionneubau hat man im Vorfeld der WM 2006 verpasst. Damals hätte man mit großzügigen Fördergeldern des Staates rechnen können. Doch statt eines Neubaus wurde nur ein Umbau vorgenommen, ein bisschen Kosmetik mehr nicht.


    Was ich nicht verstanden habe: diese "Kosmetik" war ja mit 60 Mio. € nun auch nicht gerade billig - warum hat man nicht gleich 100 Mio. investiert und ein gescheites Fußballstadion gebaut? Oder eine Multifunktionsarena wie in Düsseldorf oder Frankfurt? Damit hätte man neben dem Fußball auch noch weitere Einnahmequellen schaffen können, z.B. durch Konzerte oder andere Events.


    Im Nachhinein fand ich es einfach nur schade und auf eine Art mutlos, dass man sich dieser großen Chance derart verschlossen hat. Denkmalschutz und andere bürokratischen Hürden hin und her, wenn man gewollt hätte, hätte man eine Lösung finden können. Köln, Frankfurt, München, Hamburg, Schalke usw. ... alle sind sie ihre alte Schüsseln mit Tartanbahn losgeworden und haben in reine Fußballstadien investiert, nur der Club bzw. die Stadt Nürnberg haben gepennt.


    Nach 2006 war es dann natürlich bedeutend schwieriger. Aber nicht unmöglich. Gladbach - damals in einer ähnlichen Position wie wir (Fahrstuhlverein) - hat auch ohne WM-Beteiligung den Umbau gewagt. Augsburg hat in ein neues Stadion investiert, sogar noch lange vor dem Bundesligaaufstieg. Mainz hat es gemacht. Bremen, Stuttgart - in den letzten Jahren meist abstiegsgefährdet - beide nun im Besitz von reinen Fußballstadien. Überall tut sich etwas, das ist auch der Grund warum wir in den letzten Jahren den Anschluss verloren haben. Wenn man ganz konsequent gewesen wäre, hätte man bereits 2007 den Neubau planen müssen. Spätestens aber 2012. Bader hat immer nur darüber geredet, aber nie wirklich etwas getan. Dass man aktuell vorsichtig ist, kann ich verstehen. Aber sobald die Finanzen wieder stabil sind, muss das Thema wieder auf die Agenda. Wir brauchen ein neues Stadion.

  • Vielleicht wollte man es einfach nur allen Recht machen.


    Wir wissen alle nicht ob ein Umbau in ein reines Fußballstadion funktioniert. Also das mit der Laufbahn raus ist eine einfache Forderung wenn ich sie nicht umsetzen muss. Nach meinem Kenntnisstand geht das laut den Bauingenieuren und Architekten nicht. Da wäre ein Grundwasserproblem das alle Fans des laufbahnlosen Fußballs gerne verschweigen.


    Der Umbau in 06 hat auch schon eine klamme Stadt getroffen. Viele vergessen dass ich einfach 66 % mehr Tilgung und Zinslast habe wenn ich die "nur" 40 Millionen mehr stemmen will um neu zu bauen. Die Stadt zahlt immer noch an 20 Millionen des Darlehens von 06. Zu diesem Thema kommt ja noch, was mach ich dann mit dem alten Bunker. Wiederum Kosten.


    Man hat sich damals für diese Möglichkeit entschieden. Die Gründe wurden immer mal wieder dargelegt. Dem Clubfan gefallen sie nicht, deshalb gelten sie für einen Teil von uns nur als vorgeschoben. Was diesen Leuten an dieser Entscheidung nicht gefällt muss falsch sein, es geht ja nicht nach ihrem Kopf. Es bleibt ja die Möglichkeit dass sich der Club selbst einen Tempel baut. Niemand hindert ihn daran. Ähm, ja doch, die Finanzen. Aber scheiß drauf das ignorieren wir einfach. Ach ne, ignorieren brauchen wir das nicht, es gibt ja den Steuerzahler. Soll der doch löhnen.


    Für mich gibt es nur eine Lösung. Der Club muss sich wirtschaftlich gesunden. Dann einen oder mehrere Partner suchen mit dem/denen man ausgliedert und mit diesem Background kann man in 20 oder auch 30 Jahren dann an ein Stadion gehen. Ich werde es wahrscheinlich nicht mehr genießen. Aber es geht nicht um mich. Es geht um den Club.



  • Welcher der von dir genannten Vereine hatte zum Zeitpunkt der Entscheidung pro Stadion ein negatives Eigenkapital? Das heißt er hatte mehr Schulden als Werte. Wenn heute ein Unternehmen in dieser Situation zur Bank geht um sich Geld zu leihen wird es ausgelacht. Übrigens auch der Club. Wir wären ohne die günstige Stadionmiete gar nicht in der Lage Profifußball zu spielen. Baut die Stadt das Stadion um muss der Club mehr bezahlen. Deutlich mehr. Und das wird er nicht können. Ok, er generiert höhere Einnahmen, aber die braucht er auch um seine Schulden zurück zu bezahlen.

  • Einfach mal 40 Mio mehr für ein Stadion das gerade mal 15 Jahre alt war und lange Zeit als "Schmuckkästla" galt? Damit dann nur noch eine überschuldete Fahrstuhlmannschaft drin spielt mit einem Zuschauerschnitt von 20.000?


    Augsburg = Seinsch

    Mainz nicht verschuldet und deren Stadion hätte für uns nicht gereicht

    Stuttgart - Verkauf der namensrechte für 20 Mio an Daimler, wir haben ein max morlock Stadion.

    Bei gladbach gab's doch irgendwas das die erst jetzt Kredit abzahlen müssen.


    Ich hab es schon mal geschrieben hätten wir 2006 eine totale Bruchbude gehabt hätte ich einen kompletten Umbau verstanden bis dahin war es aber fast das schönste stadion in Deutschland und auch jetzt finde ich ist es kein schlechtes stadion zumindest nicht so schlecht das gerechtfertigt wäre 40 Mio mehr zu investieren.


    Gibt es eigentlich eine Aufstellung wie hoch die Mehreinnahmen wären bei einem Umbau? Wären die zusätzlichen logen an den man zu bekommen?

  • Meine Güte guckt mal nach vorne.. die Stadt zahlt wohl noch 10 Jahre ab...

    Ich geh davonaus dass in 4-5 Jahren dann der Club mit in die Betreibergesellschaft aufgenommen wird (evtlinkl Bögl) unddann drei Tribünen neugebaut werden.


    Immer vorausgesetzt dass der FCN einen sauberen Haushalt führt!

    Das ist alternativlos!


    Und zum Glück ist diese EM anuns vorbeigegangen!

  • Ich denke, die größte Chance wurde 1989/90 vergeben.

    Damals wurde, mit Ausnahme der Haupttribüne, dass komplette Stadion abgerissen und neu aufgebaut.

    Ein Umbau in ein reines Fußballstadion wäre damals ein Kinderspiel gewesen.

    Der Club und seine Fans wollten dies auch damals, die Stadt sperrte sich aber damals vehement dagegen und bestand auf ein Mehrzweckstadion.


    Im Anschluß war und wäre die Realisierung natürlich bedeutend schwerer gewesen.

    Die 60 Millionen Kosmetik werde ich definitiv auch nie verstehen, Gladbach baute damals wohl für unter 100 Millionen komplett neu.

    Die 60 Millionen waren irgendwie zum Fenster hinaus geworfen!

    Lieber stehend sterben, als kniend leben!

  • Welcher der von dir genannten Vereine hatte zum Zeitpunkt der Entscheidung pro Stadion ein negatives Eigenkapital? Das heißt er hatte mehr Schulden als Werte. Wenn heute ein Unternehmen in dieser Situation zur Bank geht um sich Geld zu leihen wird es ausgelacht. Übrigens auch der Club. Wir wären ohne die günstige Stadionmiete gar nicht in der Lage Profifußball zu spielen. Baut die Stadt das Stadion um muss der Club mehr bezahlen. Deutlich mehr. Und das wird er nicht können. Ok, er generiert höhere Einnahmen, aber die braucht er auch um seine Schulden zurück zu bezahlen.

    Die Mär mit der günstigen Stadionmiete werde ich nie verstehen.

    Würdest du für eine Plattenbauwohnung in Langwasser dasselbe bezahlen wie für ein Penthaus in Erlenstegen?

    Und so ähnlich ist es auch mit unserem Stadion.

    Warum sollte man für einen völlig verunglückten Umbau, der weniger kostete, weniger Komfort bietet, weniger Einnahmen und Vermarktungsmöglichkeiten bietet, eine ähnliche Miete bezahlen wie andere für Luxusarenen.

    Lieber stehend sterben, als kniend leben!

  • Dem Clubfan gefallen diese Gründe also nicht?

    Die letzten Jahrzehnte haben mehr als deutlich bewiesen, dass die Entscheidung der Stadt auf ein Mehrzweckstadion zu setzen grundverkehrt war.

    Wo waren und sind denn die Veranstaltungen, die auf einen solche Bau zu setzen gerechtfertigt haben?

    Wo sind denn die großen Leichtathletikveranstaltungen?

    Wieviele waren es denn in den Jahren seit 1990?

    Zu 99% wird dieses Stadion für Fußball genutzt, deshalb sollte es auch für dafür besonders geeignet sein.


    Das Grundwasser verhindert ein reines Fußballstadion?

    Klar, man fragt sich nur, wie man so etwas an der Weser realisiert hat, oder bei uns z.B. das Cinecitta.

    Die Stadt will und wollte es aus irgendwelchen Gründen nicht.

    Weil sie auf etwas setzten, was es nie gab, Leichtathletikveranstaltungen.

    Lieber stehend sterben, als kniend leben!

  • Und das man den Innenraum für neugebaute Tribünen nutzen kann auch, siehe Zentralstadion...

    Lösungen gibts zuhauf! Aber egal was ist, der Club muss solide wirtschaften auf Jahre bevor irgendjemand diese Vision verwirklicht...

  • Ebent. Und das solide wirtschaften scheint ja erst mit Meeske einherzugehen. Und es wird noch Jahre dauern, bis der FCN überhaupt mal in der Lage ist, so ein Projekt mit zu stemmen - im Einklang mit einer Stadt, die ähnliche Probleme hat.


    Aber das Scheinargument "Die Stadt hat gefälligst, muss, sollte usw." und damit den Steuerzahler in die Pflicht zu nehmen, kriegst Du aus manchen Köpfen einfach nicht raus.

    Im Übrigen bin ich der Meinung, daß Söder weg muss!


    Forenkicktipp-Sieger 2016/17 (2. Liga)

  • ja wir brauchen erst mal finanziell Luft zum Atmen. Meeske ist doch nicht blöd, wenn es irgendwie geht, dann macht er auch was.

  • Es hapert halt an Logen und im Businessbereich, hätten wir hier Erstliganiveau würde weniger gejammert werden. Aber das wurde damals völlig verplant.

    Zur damaligen Zeit waren die Logen eine Gelddruckmaschine. Das hat sich aber mittlerweile auch verändert und man möchte eigentlich die sogenannten Business - Seats präferieren. Wäre hier ein Umbau erfolgt und du hättest nun nicht vermietete Logen hätte man wieder das nächste Problem.


    @ Clubi,


    Dass man durchaus in der Lage sein kann in Sachen Grundwasser was zu unternehmen ist unbestritten. Aber ein ganz kleiner Faktor sind ja auch die Kosten. Die Stadt klamm, der Verein klamm. Keiner kann, mancher will nicht. Und wer schon mal als Häuslebauer mit Grundwasserproblemen gekämpft hat, der wird ja feststellen dass dies richtig Kohle verschlingt.


    Die Tribünen ans "Spielfeld ran Geschichte" die ins Feld geführt würde, hätte sicher Vorteile für die Zuschauer die dann da vorne wären. Wie ist es dann mit der Sicht der Zuschauer die jetzt am Zaun unten stehen? Und auch hier wieder, wer kann und soll das wofür bezahlen?

  • Nee, den hat der Scheissverein ja zu früh (oder zu spät, je nach Sichtweise) rausgeworfen.


    Meine Güte, mit dir zu reden ist so ergiebig wie mit einem Milchbauern über Milchpreise und weshalb Deutsche keine 10 Liter Milch am Tag pro Kopf saufen können.

    Ihr könntet das sehr wohl. :roll:

  • Was ich nicht verstanden habe: diese "Kosmetik" war ja mit 60 Mio. € nun auch nicht gerade billig - warum hat man nicht gleich 100 Mio. investiert und ein gescheites Fußballstadion gebaut? Oder eine Multifunktionsarena wie in Düsseldorf oder Frankfurt? Damit hätte man neben dem Fußball auch noch weitere Einnahmequellen schaffen können, z.B. durch Konzerte oder andere Events.


    St. Pauli hat für 62 Millionen das Millerntor umgebaut. Und zwar komplett aus Eigenmitteln. Da hat die öffentliche Hand nichts zugeschossen. Ich war dort letzte Woche zur Stadionführung. Da kriegt man schon feuchte Augen, wenn man sieht, was die da hingestellt haben.

    Schmarrnintelligenz, die

  • St. Pauli hat für 62 Millionen das Millerntor umgebaut. Und zwar komplett aus Eigenmitteln. Da hat die öffentliche Hand nichts zugeschossen. Ich war dort letzte Woche zur Stadionführung. Da kriegt man schon feuchte Augen, wenn man sieht, was die da hingestellt haben.

    Hm und wie genau haben die das angestellt? War das am Ende nicht sogar Meeskes Baby? Vielleicht findet er ja ein ähnliches Modell für uns. Ich mein Pauli ist ja niemals reicher als wir.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!